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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Eleutherata - Elevatoren

von der Great-Abaco-Insel getrennt, ist 125 km lang, doch höchstens 10 km breit, hat einen Flächeninhalt von 619 qkm und 7000 E. Hauptort ist Governor's Harbour in der Mitte der Westküste, mit Festung und gutem Hafen. E. ist reich an Ananas, Orangen und Kokosnüssen.

Eleutherata, von Fabricius gebrauchte Bezeichnung für die Insektenordnung der Käfer.

Eleutheropetälen, s. Choripetalen.

Eleutheropolis, seit dem 3. Jahrh. n. Chr. der röm. Name der Stadt Bet Gabrin oder Bet Gabre oder Betogabra (d. i. Heldenort), heute Bet Dschibrin, großes moslem. Dorf mit 900 E. und vielen Ruinen, 40 km südwestlich von Jerusalem am Wege nach Gaza. E. war Geburtsort des Kirchenvaters Epiphanius und seit dem 4. Jahrh. christl. Bischofssitz. Die Moslems zerstörten es 796, die Kreuzfahrer bauten es 1134 als starke Grenzfestung gegen Askalon wieder auf und nannten es Gibelin. Die alte Citadelle liegt in der Mitte, die byzantinische von den Kreuzfahrern umgebaute St. Johanniskirche im S. des Dorfes. In den Felsboden sind zahlreiche Höhlen eingehauen, die unter dem südlich gelegenen Hügel wie zu einem Labyrinth verbunden sind.

Eleutherus, rom. Bischof von 174 oder 176 bis 159, war Gegner der Montanisten (s. d.), denen er die Kirchengemeinschaft aufkündigte. An ihn war der Brief der Gemeinden in Lyon und Vienne gerichtet, worin diese über ihre Verfolgung berichten.

Elevation (lat., "Emporhebung"), im kirchlichen Sprachgebrauchs bei der Messe die Hochhebung des eben geweihten Brotes und Weines durch den Priester. Dabei ertönt das Meßglöckchen, und die Gemeinde kniet betend nieder.

Militärisch bedeutet E. oder Erhöhung die der Seelenachse des Rohrs einer Feuerwaffe verliehene Neigung zu einer Grundfläche, als welche allgemein die Horizontalebene gilt. Besonders spricht man dann von E., wenn die Mündung des Rohrs höher liegt als das Bodenstück, während im umgekehrten Falle die Bezeichnung Inklination gebraucht wird. Das Maß für die E. ist der Elevationswinkel, der Winkel, der durch die Seelenachse des Rohrs und die Horizontalebene gebildet wird: derselbe vermehrt bis zu einem gewissen Grade die Schußweite (im luftleeren Raume ist 45° der Elevationswintel der größten Schußweite, im lufterfütlten Raume ist der betreffende Winkel kleiner als 45"). Die Größe des Elevationswintels wird bedingt 1) durch die verlangte Schußweite, 2) durch die notwendige Einfallsrichtung des Geschosses, 3) durch die zulässige Ladung, 4) durch die Höhenlage des Ziels. Kanonen und Handfeuerwaffen haben im allgemeinen geringe, Mörser große E. Das Mittel zur Bestimmung der E. bildet bei Geschützen der Aufsatz oder der Quadrant, bei Gewehren das Visier. (S. Flugbahn und Schießen.)

Elevationswinkel, s. Elevation.

Elevatoren (lat.), zu der Klasse der Paternosterwerke (s. d.) gehörende Hebeapparatc, die in Mühlen, Brennereien, Getreidespeichern u. s. w. zur Förderung von Kleinmaterialien auf mittlere Höhen dienen. Die Fördergefäße derselben sind meist becher- oder kübelartig gestaltet, wonach die Maschine auch Becher- oder Kübelwerk genannt wird, und werden auf endlosen Seilen, Riemen oder Ketten in gleichen Zwischenräumen aufgezogen, um mit diesen über zwci Trommeln oder Scheiben geführt zu werden. Die Antriebswelle wird von Hand- oder durch Elementarkraft in Umdrehung versetzt; die getriebene Welle ruht meist in verstellbaren Lagern, um die Streckung der die Kraft übertragenden Seile u. s. w. unschädlich zu machen. Je nach der größern oder geringern Teilbarkeit des zu fördernden Materials ist die Form der Becher oder Kübel verschieden. - Ein zur Förderung feinkörniger Materialien, besonders des Getreides, bestimmter Elevator, der daher als Getreide-Elevator bezeichnet wird, ist in nachstehender Fig. 1 senkrecht gestellt abgebildet. Das hölzerne Gehäuse g läuft an der einen Seite seines untern Teils bei t derart trichterförmig aus, daß das hier durch eine Transportschnecke s zugeführte Material von den auf dem Leder- oder Hanfgurt r befestigten, dem einfallenden Getreide entgegen sich bewegenden Bechern b aufgenommen wird, um zu bestimmter Höhe (z. B. in Mühlen zu einer in der obern Etage aufgestellten Reinigungsmaschine oder vom Transportschiff auf eine im Magazin befindliche Wage und von dieser in die obern Speicherräume) gehoben zu werden. Ein Becher nach dem andern entleert sich, nachdem er die obere Scheibe a1 passiert hat, worauf das Material in den schräg hinabführenden Ausguß e fällt, von welchem aus dasselbe durch eine Schlotte oder durch eine Transportschnecke direkt an den Ort der Verwendung geschaft werden kann. Der Antrieb des Elevators erfolgt durch eine außerhalb des Gehäuses auf der Welle der obern Gurtscheibe a1 sitzenden Riemenscheibe; diese Weile ist in der Längenrichtung des Elevators mittels einer Stellschraube d verschiebbar, sodaß dem Bechergurt stets die richtige Spannung erteilt werden kann. Die untere am Gestell o befestigte Gurtscheibe a ist fest. Der Gurt besitzt 1 m Geschwindigkeit. In Amerika benutzt man den Namen des Becherwerkes zur Bezeichnung der gesamten Speicheranlage (Corn-Elevator).

^[Fig. 1.]

Für Materialien von bestimmtem Volumen, wie Zuckerrüben, Kartoffeln u. s. w., erhalten die Becher größere Verhältnisse und zweckentsprechende Form.