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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Georg (Fürst zu Schaumburg-Lippe) - Georgenberg (Groß-Gemeinde)
mustergültig anerkannten Theaters. Er vermählte
sich dreimal: 1850 mit Prinzessin Charlotte (gest.
l855), der Tochter des Prinzen Albrecht von Preu-
ßen, l^'>8 mit Prinzessin Feodora vonHobenlobe-
Langenburg (gest. 187^) und 1873 morganatisch mit
Helelle Freifrau von Heldburg, geborener Franz.
Seine vier Kinder, zwei aus erster und zwei aus
zweiter Ebe, sind der Erbprinz Berndard, preusi. (^e-
nerallieutenant und konimandierender (General des
6. Arllleetorps in Vreslau (geb. 1. April 1^51,
vernläblt seit 1>>78 mit Prinzessin Ebarlotte von
Prellsien, der Tochter des spätern Kaisers Friedrich),
Prinzessill Rtarie (geb. 1853) und die Prinzen Ernst
lgeb. 1859) und Friedrich (geb. 1.^<;l).
Georg, Wilb., Fürst zu S ck) a nm b ll rg - L i p p e,
geb. ^>. Dez. 1784 als Sohn des Grasen Philipp
Ernst, deln er 13. Febr. 1787 unter Vormundschaft
seiner Mutter Fuliane, Gräfin voliHessell-Pbilipps-
tbal, solgte. Nach deren Tode (9. Nov. 179l>) über-
nalnn Graf von Wallmoden-Gimborn die Vor-
mnndschast über den Prinzen, der in Leipzig stll-
dierte, bis er 8. '))tai 1807 die Regierung übernabm.
Bereite 18. April 1807 war er dem ))ibeillblind bei-
getreten, wofür er den Fürstentitel erhalten hatte.
Nach dem Frieden hob er die Leibeigenschaft auf und
gab seinem ^ande 15. Jan. 1816 eine Verfassung.
Er starb ^1. N'ov. 1800. Ihm solgte sein Sohn Adolf.
Georg, Stephan Albrecht, Fürst zu Schaum-
b ll rg - ^ ipp e, geb. 10. Okt. 1846 zu Bückebllrg als
Sobn des Fürsten Adolf Georg (gest. 8. Mai l893)
und der Fürstin Hermine, geborenen Prinzessin zu
Waldeck und Pvrmont, nmchte 1870/71 den Feldzug
gegen Frailtreich im Stäbe des Generalkommandos
des 7. Arnleetorps mit, trat darauf in das ^. westfäl.
>>usareilregilllent Nr. ll ein, wurde später in das
preusi. l^ardebllsarenregiment verselN und betleidet
jelN den Nang eine<' prellsi. Generallieutnants' u !<",
^ul'tt' der Armee. Seit seiner Vermäblung nlit Prill-
zessill Maria Anna von Sachsen-Altenburg < 1 <;. April
l>^2) residierte er in Stadtbagen; nacb dein Tode
seille>ö Vaters folgte er diesem in der Negierung.
Au5 seiner Ebe giilgen fünf Sohne bervor, von deneil
der älteste, Erbprinz Adolf,2!i.Febr. l8,^i geboren ist.
Georg Friedrich, Graf, später'Fürst zu
Wald eck, s. Waldeck.
Georg Victor, Fürst zu W alde ck und Pyrmont,
Sobn de^ Fürsten Georg Heinrich und der Fürstin
Emma, geborenen Prinzessin von Anbalt-Bern-
burg-Schaumburg, wurde 14. Fan. 1831 geboren.
Nach dem 15>. Mai 1845 erfolgten Tode des Vaters
blieb er zunächst llnter Vonnlllldschaft seiner').1tntter,
deren Regentschaft über seine erlangte Volljäbrig-
leit (14. Fan. 185^) hinaus verlängert wurde, um
,'>eit zu einer Abänderung des Staat5grundgesel;e5
von l.^ll>, das derjllllgeFürst anzllerkellneil sich lvei-
gerte,zll gewinnen. (S. Waldeck.) Aln 17.Alig. l>>'>^
tratG.V. dieNegieruilg an. Ein Nezesi vonl K.. ^llli
1.^5".'l ordnete die streitigen Dolnallialverhältnisse in
Bezug auf die betreffenden Renten, wäbrend die
Eigentum5frage in der Schwebe blieb. Bei Aus-
bruch des Deutschen .Nrieges voll 18<><^ erklärte
G. V. sich unverzüglich für Prelchen. G. V. starb
1^. ^)tai 18l>3 ill !l>tariellbad. Er war in erster Ebe
vermäblt mit der Prinzessin Helene voll Nassau <geb.
1-i.Aug. l8.ll, gest. ^7.Okt. 1888). Von den sieben
hindern dieser Ehe überlebten ibn fünf: sein Nach-
folger Friedrich (geb. ^<). Fan. l^<;5>), Paillille lgeb.
1^>. Okt. 1855, vermählt mit dem Fürsten Aleris
von Bentheim-Steinfurt), Emma (geb.'2. Aug. 1858,
Königin-Regentin der Niederlande als Witwe des
Bönigs Wilhelm), Helene (geb. 17. Febr. 1861, seit
1884 Witwe des Herzogs von Albany), Elisabetb
(geb. <;. Sept. 1873). 1891 vermähltesich G.V.inzwei-
ter Ehe mit Prillzessin Luise von Schleswig-Holstein-
Sonderburg-l^ilücke'bilrg lgeb. 6. Jan. 1858), die ihm
einen Sohn, Volrad Friedrich, 2lx Juni 189^ gebar.
Georg, der i^töllch, s. Georgios Vionackos.
Georgdor, banilov. Goldmünze, unter den Re-
genten "eugl. ^tonigen) des Nalllell^ Georg geprägt,
und zwar ursprünglich 35, seit 1834 aber 35^ Stück
au5 der Raubeil Mark; ihr Wert betrug zuerst 1tt,W,
dann K',,,^ M.
George lspr. dschordsch), Bezirk in der nordwestl.
Provinz der .Naplolonie, hat 2:536 (iliin und (1891)
1 <> 095 E., daruilter 4953 Weiße. Seine Südgrenze
bildet die malerische.Uüste zwischen Mosselbai und
.Niwsna; dllrch die Mitte ziehen sich die 1560 m
bohen Oilteniqllaberge bin, über welche eine Straße
durch den großartigen Montagnpcch sührt. G. gilt
als einer der fruchtbarsten Bezirke der Kolonie. Der
Hauptort G. bat i^385 E.
George, Alllara, s. .Uaufmann, Alexander.
George lspr. dschordsch), Henry, nordamerik.
Natioilalokollonl, geb. 2. Sept. 1839 zu Phila-
delphia, wurde Trucker, ging 1858 nach Kalifor-
nien, um Gold zu graben, und war später Mit-
arbeiter, dann Herausgeber verschiedener Leitungen,
so der "8ün 1^i'<uni8ll) 1'o^t" und a^nii l'i^nci^ro
4'inu'8)). Er besuchte mebrmal^ Ellglalld, Schott-
land und Irland, 1890 auch Australien und lebt
(seit 1887) al^ Herausgeber der Wochenzeitung
"'I'lie 8wiulln'(1" meist in Nenyork. G. veröffent-
lichte 1871 <(()ui- land Hnä land polic)", 1881
"lvisn land <in08tis>n", 1884 "social piodic'MZ"
(deutsch von F. Stoepel, 3. Aufl., Berl. 1890). 1886
erschien "?i'(>tc'(/tj("ii oi l^ie^-Uade", 189^ "Zur
Erlosullg aus socialer Not. Offener Brief an Papst
^eo X II I." (deutsche Bearbeituug 18l>3). Sein Haupt-
werk aber, welchem besollders ill Ellglalld großem Auf-
seben erregte, ist ui'i'o^rc^ ail<l zxn^lt)" (N'euyork
1880; deutsch ll. d. T. "fortschritt und Armut" von
Gütschow, 5. Aufl., Berl. 189^). Sein Heilmittel
besteht in der allmablichen Abschaffung des Privat-
grllndeigelltilm^ dlirch Expropriation bez. Konfis-
kation der Grundrente. - Vgl. Weiß, Die Lehre
H. G.s lHamb. l^.'l). ' ^Tandin.
George Dandin (spr. schorsch dangdäng), s.
George Vliot lspr. dschordsch eiliött), Pseudo-
nvnl der engl. Schriftstellerin M. Evans (s. d.).
Georgenberg, Stadt im Kreis Tarnowitz des
prellß. Reg. Bez. Oppeln, 8 km im NO. von Tarno-
wil'., ail der Vinie Brec-lau-Ols-Beuthen der Preuß.
Staat<>babilen,bat(l^90)1<;<>0E.,darunter48 Evan-
gelische und 76 Fsraeliten, Postagelltur, Fernsprech-
verbilldullg, katb. Pfarrkirche, Eisellsteillgruben. G.
ist seit 1561 Stadt.
Georgenberg, ungar. ^/"pe^-^Omiiat, Groß-
Gemeillde ulld Hallptort des Stuhlbezirks Tatra
(^58^ E.) inl ungar. Komitat Zips (8^6^68), ehe-
mals tölligl. Freistadt, links am Popräd, bei der
Stadt Popräd, auf einem länglichen Hügel, hat
< 1.^9<>) 764 E., Post, Telegraph, schönes Rathaus
lfreiftebender Glockenturm in altroman. Stil), Acker-
bau, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei und Lein-
weberei. Ter Ort war scholl um 1^40 befestigt
und mit I^i andern Zipser Städten von 1412 bls
177'^ an Polen verpfändet. Der neu angelegte
schöne Park Gr^b bei G. dient als Sommerfrische.