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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Green-Bay - Greenock
dieses Grundsatzes oder mindestens zu einer jahre-
lang danerndenAusnahme, welcher zunächst und vor
allem die (^. ihre Entstehung verdanken. Das erste
(besetz, welches die Ausgabe von ^. verfügte, datiert
vom 25. Febr. 1862. Die Stücke lanten bis herab
auf 1 Doll., die höchsten (seit 1878) auf 10000,
demnächst auf 5000 Doll.; anfänglich waren die
größten die zu 1000 Doll. Sie erlitten trotz des
gebotenen Nmlanfs wechselnden und längere Zeit
sehr großen Verlust gegen Goldgeld (f. Dollar) und
bildeten seiner Zeit die eigentliche Währung der
Vereinigten Staaten, mit Ausnahme Kaliforniens,
welches an der reinen Goldwähruug festhielt. Nach
den amtlichen Ausweisen befanden sich Mitte Febr.
1893 100 Mill. Doll. Gold im Schatzamt, denen
an (-. 346 Mill. Doll. und an Schatzschcinen für
Silber 476 Mill. Doll. gegenüberstanden, während
vor 1890 die Goldreserve für 335 Mill. <^. noch
190 Mill. Doll. betrug. Angesichts eines solchen
Zustandes steht die Regierung des im März 1893
gewühlten Präsidenten Cleveland vor derAnfgabe,
gesündere Währnngsverhältnisse durch Rückführung
von Gold in die Vereinigten Staaten zu schaffen.
(2. Windombill.)
Green-Bay (spr. grihn beh^ .Hauptstadt des
County Brown im nordamerik. Staate Wisconsin
am Südende der G., eines Arms des Michigan-
sees, auf einer niedrigen Halbinsel zwischen East-
Niver und Fox-River, an 2 Bahnen, hat (1890)
9069 E., einen guten Hafen für grohe Schiffe,
Getreide- und Sägemühlen, Brauereien, Fischerei,
Weizen- und Holzhandel.
Greenbufh (spr. grihnbusch), Stadt im County
Rensselcer im nordamerik. Staate Neuyork, am
Hudson, Albany gegenüber und als dessen Vorstadt
m betrachten, hat (1890) 7301 E., eine Mälzerei,
Fabriken von Anilinfarben, elektrischen Apparaten
und Bohrmaschinen.
Greencaftle (spr. grihnkahßl), Hauptstadt des
County Putnam im nordamerik. Staate Indiana,
westsüdwestlich von Indianapolis, Eisenbahnknoten-
punkt, hat (1890) 4390 E., eine methodistische In-
diana-Asbury-Universität (500 männliche und weib-
liche Studenten) und andere Lehranstalten.
Greene (spr. grihn), Nathaniel, amerik. General
der Revolutionszeit, geb. 27. Mai 1742 zu Potow-
lwmmetinWarwick-County inRhode-Island, wuchs
als Gehilfe seines Vaters, eines Farmers und
Schmieds, heran und verdankte seine spätere Bil-
dung ausschließlich seinem eigenen Fleiß. Der Sekte
der Quäker angehörig, wurde er von ihr wegen
seiner Befürwortung des bewaffneten Widerstandes
gegen England ausgestoßen. Beim Ausbruch der
Revolution (Mai 1775) war G. schon ein ange-
sehener Mann im Staate und führte dessen Truppen
zur Konüneutalarmce vor Boston. Washington
erkannte bald seinen Wert und betraute G., der
Aug. 1776 Vrigadegeneral geworden war, nach der
Räumung Bostons mit der Verteidigung von Long-
Island. Beim Angriff der engl. Truppen (Ende
Aug. 1776) war G. wegen Krankheit nicht im Kom-
mando. Im September diefes Jahres zum General-
major ernannt, zeichnete er sich bei Trenton (26. Dez.)
und Princeton (3. Jan. 1777) aus, deckte am Bran-
dywine (11. Sept.) und Germantown (4. Okt.) den
Rückzug der Armee und ward 2. März 1778 zum
Generalquartiermeister ernannt. Nach der Nieder-
lage des Generals Gates bei Camdell (1780) erbielt
G.dasKommandoderArmeedesSüdens und fübrte
nach deren Reorganisation den Krieg in so nach-
drücklicher Weise, daß in Jahresfrist die Briten ge-
zwungen waren, Georgia und die beiden Tarolina
zu räumen, obwohl er die Schlacht bei Gnilsord
Courthouse (15. März 1781) gegen Lord Cornwallis
verloren geben mußte. Nachdem diefer General sich
nach Virginien zurückgezogen hatte, schlug G. die
engl. Streitkräfte 8. Sept. bei Eutaw Springs.
G. blieb bis zum Ende des Krieges im Kommando
und zog sich nach dem Friedensschluß (Sept. 1783)
auf seine Pflanzung Mulberry Grove in Georgia
zurück, wo er 19. Juni 1786 starb. Der Kongreß
votierte ihm den Dank des Volks und ließ ihm zu
Ehren eine Medaille prägen (für die Schlacht bei
Eutaw Springs). Die Staaten Georgia, Nord- und
Südearolina verliehen ihm Landschenkungen. -
Seine Biographie schrieb sein Enkel George Wash-
ington G. (1^6 (ck Nli.M'-^61161^1 ^I^ÄNiöl (>.,
3 Bde., Nenvork 1867-70).
Greene (spr. grihn), 'Robert, engl. Dramatiker
und Prosaist, geb. zwischen 1550 und 1560 zu Ips-
wich (nach andern zu Norwich), studierte zu Cam-
bridge bis 1578 und hielt sich dann einige Jahre auf
dem Kontinent auf. Nach seiner Rückkehr soll er kurze
Zeit Geistlicher gewesen sein, ging dann aber nack
London, wo er sich der Schriftstellerei widmete und
ein böchst ungeregeltes Leben führte; er starb 5. Sept.
1592. Als Dramatiker gehört G. zu den begabtesten
Zeitgenossen Shakespeares, konnte jedoch nicht zur
Kunstvollendung durchdringen. Von seinen Dramen
sind am bekanntesten "Orianäo I^urioso", "^ loolc-
anä iriLi' ZunFÄ^" (neu hg. von Ward; 3. Aufl.,
Lond. 1892; deutsch von Tieck, "Shakespeares Vor-
schule", I, Lpz. 1823) und "^Ipkon8u3, King- ol
^rraFon"; das von Tieck ("Altenglisches Theater", 1,
Berl. 1811) übersetzte "(^60i'Z6-H-(3i66ii6, tiis pin- '
N6i- ok ^V^eholä" (1599) ist unecht. Unter sei-
nen Prosaschriften ist die Novelle "I'anäoLto, tlie
trininpk ol tiin6" (oder "'1^16 liistoris ok I)orH3w5
ünä i^vvniH") hervorzuheben, da sie Shakespeares
"Wintermärchen" als Quelle gedient hat; neu hg.
mit dem Wintermärchen in Cossels "XHtiouÄl
lidi-Hi-)'" (1887). G.s Werke sind hg. von Dyce (zuerst
Lond. 1831, 2 Bde., später zusammen mit denen
von Peele in 1 Bd., 1858, am besten von Grosart,
15 Bde., Lond. 1881-86). - Vgl. Fischer, R. G.
Eine litterar-histor. Abhandlung (1859) ;Bodenstedt,
Shakespeares Zeitgenossen, Bd. 3 (Berl. 1860); Vern-
hardi, R. G.s Leben und Schriften (Lpz. 1874).
Greenfield (fpr. grihnfihld), fürstl. Schön-
burgsche Villa bei Waldenburg (s. d.) in Sachsen.
Qreon ksart (spr. grihn hahrt), engl. Bezeick-
nnng für Grünholz (s. d.); (-l-ooQkeNi-t-Zlli'iv, für
Bebeerurinde (s. d.).
Greenlaw (fpr. grihnlah), Hauptstadt der schott.
Grafschaft Berwick, ain Vlackadder, hat 744 E.
Green-Mountains (engl., spr. grihn maun-
tlns, "Grüne Berge"), der nördlichste Zug der Ap-
palachen in Nordamerika, zieht von S. nach N.
durch Vermont, das die ersten franz. Ansiedler nach
dem Gebirge "Nonts vei-t3" benannten, allmählich
sich verflachend bis nach Canada hinein. Die höch-
sten Erhebungen sind Mount-Moosehillock (1456 m)
und Manssield (1336 m). Das Gebirge ist reicb an
Eifenerzen, Marmor und Kupfer und wird von
Touristen viel besucht.
Greenock (spr. grihnock), bedeutende Seestadt,
Municipal- und Parlamentsdorough in der sckott.