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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Haus - Hausbettelei
(1840), "IIi8wil6 UttHrairo äu Niline" (4 Bde.,
1843-52; 2. Aufl., 10 Bde., 1870-77), "1.6 wa-
IlU6i äu eisige)) (1844), (cliitttoil'L lio 18. ^oio^NL"
(l846), "1^^11^018 I" 6t 8a C0U1-" (1854; 3. Aufl.
1868), "01i3.i'i6uiaAli6 6t 83. cour" (1853), "IIUFU68
llo 8lünt'Victor" (1859), "8in^u1u.i'it68 di8t0i'itiu68
t't 1itt6I'ÄN'68" (1861), "lliätoilL ä6 1a. pkii080s"1ii0
^(^0ici8ti<iu6)) (1872), "L6rnarä Dklicikux 6t 1'in-
^ui8iti0ii Hidiss60i86" (1877), "d?3.tai0FU6 ä68 uiÄNu-
8crit8 ä613.Lidliotiiö^us N^aiin6" (2 Bde., 1887).
Mr seiue Bearbeitung vou Bd. 15 u. 16 des Werkes
"(^iiNi3. c1iri8ti3,Q3.)) (1856 - 65) erhielt H. wieder-
holt deu Preis Gobert.
Haus, jedes zum Wohnen bestimmte Gebäude;
im übertragenen Sinn, als Gotteshaus, auch die
Kirche. Das H. bildet wegen des zum Wohnen
nötigen Schutzes gegen Wind und Wetter einen
Raum, der nach außen sowohl seitlich, als nach
oben durch dauerhafte Konstruktionen (Wände und
Dach) abgeschlossen ist. Zum Uuterschied von Hütte
(^elt), die leicht abgebrochen und an einer andern
Stelle wieder aufgebaut werden kann, hat das H.
den Charakter des Feststehenden, Nnwandelbaren,
weshalb auch die Verbindung mit dem Erdboden
eine festere ist, als bei der Hütte. Wie bei dieser ist
wahrscheinlich auch beim H. das ursprüngliche Bau-
material Holz gewesen (Blockhaus, s. Blockver-
dand), da die altgriech. Steinarchitcktur vielfach Nach-
ahmungen derHolzkonstruktionzeigt.-Vgl.Garnier
und Ammann, I^iiaditation IiumainL (Par. 1892).
(S. Bauernhans, Wohnhaus, Burg, Palast, Schloß.)
Hausa, Negerstamm, s. Haussa.
Hausach, Stadt im Amtsbezirk Wolfach des
bad. Kreises Offenbnrg, in 243 m Höhe, an der
Kinzig und an den Linien Offenburg-Singen und
H.-Schiltach-Eutingen (68,6 kin) der Bad. Etaats-
bahnen, hat (1890) 1538 E., neue altgot. Pfarr-
kirche (1893 - 94), alte Pfarrkirche (2 km vom
Orte) mit interessantem Chor (13. Jahrh.), zwei
Kapellen; Strohhut- und Klärspänefabrik, Elfen-
blechwalzwerk, Dampfziegelei, Mehl- und Säge-
mühlen, Holzhandel. Oberhalb der Stadt die Ruine
des durch die Franzosen 1643 zerstörten Schlosses
des Fürsten von Fürstenberg. - Vgl. h. und seine
Umgebung (Hausach 1890).
Hausapotheken, die in Haushaltungen vor-
rätigen Sammlungen von Hausmitteln (s. d.); in
der Homöopathie werden H. die systematisch ange-
legten Sammlungen der gebräuchlichsten homöo-
pathischen Mittel genannt.
Hausarrest, diejenige militär. Freiheitsstrafe,
die nicht in einem besondern Arrestlokal, sondern in
der eigenen Wohnung des Bestraften verbüßt wird;
nach dem Deutschen Militärstrafgesetzbuch wird sie
bezüglich der Offiziere als Stubenarrest, bezüg-
lich der Unteroffiziere und Mannschaften als Ka-
sernenarrest bezeichnet.
Hausbarometer (Zimmerbarometer),
s. Barometer (Bd. 2, S. 427 d).
Hausberg, Berg südöstlich voll Jena, unmittel-
bar bei Ziegenhain, 326 m hoch, mit dem Fuchs-
turm (22 m), dem einzigen Überrest der drei Burgen
Greifberg, Kirchberg und Windberg. - Vgl. Ortloff,
Die Hausbergsburgen bei Jena (Jena 1858).
Hausberge, Marktflecken im preuß. Reg.-Bez.
und Kreis Minden, 6 km südlich von Minden,
oberhalb der Westfälischen Pforte, an der Weser,
an der Linie Minden-Löhne und Hannover-Minden
sStation ?olta.) der Preuh. Staatsbahnen, hat
Vrockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Allst. VIII.
(1890) 1513 E., Post, Telegraph; Cigarrenfabrika-
tion, große Sandsteinbrüche und in der Umgegend
bedeutende Glashütten, Eisensteinbergwerke der
Dortmunder Union und Cementfabriken. Anf dem
gegenüberliegenden Wittekindsberge das Kaifer
Wilhelm-Denkmal der Provinz Westfalen.
Hausbesitzervereine bezwecken Besserung aller
das Grundeigentum betreffenden Angelegenheiten,
wie: Hebung der Städte im allgemeinen, Ent-
lastung des städtischen Grundbesitzes, besonders
Beseitigung der Doppel- und Sonderbesteuerung
desselben, Aufbesserung der Grundbesitz- und Woh-
nungsverhältnisse, Vorkehrungen gegen Miets-
wucher und Vauschwindel, möglichste Sicherstellung
und Versicherung der Mitglieder gegen Nachteile
und Schäden jeglicher Art u. s. w. Der älteste Verein
ist der 1832 in Hamburg gegründete Grundeigcn-
tümerverein. Die Mehrzahl entstand in den Krisis-
jahren 1377-79. Im letztgenannten Jahre ver-
einigten sich sämtliche H. zu dem "Centralverband
der Haus- und städtischen Grundbesitzervereine
Deutschlands". Sitz desselben ist Berlin. Jährlick
findet ein von Vertretern der Ortsvereine gebildeter
Verbandstag statt. Innerhalb des Verbandes haben
sich in manchen Gegenden die Ortsvereine zu Ve-
zirtsverbänden zusammengeschlossen. Diese sind:
der Verband sächsischer H. (47 Ortsvereine mit
11000 Mitgliedern); der Verband rheinisch-west-
fälischer H. (10 Vereine mit 6000 Mitgliedern); der
Bund der Berliner Grundbesitzervereine (11 Vereine
mit 6500 Mitgliedern); der Verband der H. Leip-
zigs (13 Vereine mit 3000 Mitgliedern). Der Cen-
tralverband zählt im ganzen ^(1893) 178 Orts-
vereine mit 60500 Mitgliedern. Das Gesamtver-
mögen beträgt 4100 M. Vorsitzender des Verbandes
ist Nechtsanwalt Strauß in Nheydt. Vereinsorgan
ist die in Leipzig erscheinende "Deutsche Städte-
Zeitung". Außerdem geben viele Vereine eigene
Monatsschriften heraus. Viele größere Vereine
haben besondere Vereinsbureaus mit fest angestell-
ten Beamten. Die Leistungen der H. sind zum Teil
sehr hervorragende. Einzelne haben nnr für ihre
Mitglieder bestimmte Haftpflicht-Versicherungsge-
sellschaften ins Leben gernfen. So namentlich der
Leipziger Verein, dessen 1889 gegründete Gesell-
schaft (1893) 1994 Mitglieder mit 2468 versicherten
Häusern und einem Neservefond von 50000 M.
zählt. - Vgl. Schriften des Centralverbandes des
Haus- und städtifchen Grundbesitzervereins, hg. von
Strauß, Bd. 1-3 (Lpz. 1890-92); Hausbesitzer-
kalender, hg. von Günsburg (Berlin, seit 1890).
Hausbettelei. Seit Anwachsen der Städte,
namentlich der großen, und seit Vergrößerung des
Reiseverkehrs der arbeitenden Klassen hat die H. so
überHand genommen, daß man, besonders anch in
Würdigung der Gefahr, durch Almofengewähr an
ganz Unbekannte diese sittlich zu schädigen, vielerorts
Vereine gegen Bettelei gegründet hat. Die
Mitglieder derselben zahlen einen Jahresbeitrag
und empfangen dafür ein an der Thür ihrer Woh-
nung anzubringendes Schild, welches sie als Mit-
glied des Vereins gegen Bettelei bezeichnet und die
Ansprechenden an die Unterstützungsstelle verweist.
Hier wird denselben eine Unterstützung in Geld oder
Anweisung auf vorübergehendes Obdach und Unter-
dalt verabfolgt, oft unter der Bedingung einer den
Kräften des Betreffenden entsprechenden Arbeits-
leistung. Der Bekämpfung der H. dienen auch die
Arbeiterkolonien (s. d.) und Verpflegungsstationen.
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