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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Kurbelkette; Kurbelpresse; Kurbelprisma; Kurbelstange; Kurbelwalke; Kurbelwarze; Kurbette; Kürbis

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Kurbelkette - Kürbis

chem Falle der K. Federhammer genannt wird) sichert gegen Bruch bei verschieden hohen Arbeitsstücken und erhöht die Schlagkraft des Hammers. Die K. dienen besonders zum Ausschmieden kleiner Arbeitsstücke. Umstehende Abbildung stellt eine häufig zu findende Bauart eines K. dar. Der Bär a desselben ist durch die Leitbahnen b des Gerüstes senkrecht oberhalb des Ambosses c geführt und wird durch die Kurbel d bewegt, indem die in eine bogenförmig gestaltete Blattfeder e endigende Lenkstange f denselben erfaßt. Den Antrieb der Kurbel vermittelt die Riemenscheibe g, die von der Transmission der Werkstatt aus stetig umgetrieben wird und durch eine Reibungskupplung mit der Kurbelwelle verbunden ist. Die Abstellung des Hammers durch den Schmied erfolgt durch Ausrückung dieser Kuppelung mit Hilfe des Fußtritts h oder Handhebels i unter gleichzeitigem Anzug der Bremse k.

Kurbelkette, Kurbelmechanismus, s. Kurbelgetriebe.

Kurbelpresse, s. Pressen.

Kurbelprisma, Kurbelpyramide, Kurbelschleife, s. Kurbelgetriebe.

Kurbelstange, soviel wie Pleuelstange (s. d.).

Kurbelwalke, Hammerwaschmaschine, s. Appretur (Bd. 1, S. 761 b, und Tafel: Appreturmaschinen Ⅰ, Fig. 5).

Kurbelwarze, Kurbelzapfen, s. Kurbel.

Kurbette, s. Courbette.

Kürbis (Cucurbita L.), eine zu den Cucurbitaceen (s. d.) gehörige Pflanzengattung mit etwa 10 Arten, die in den Tropengegenden Asiens, Afrikas und Amerikas vorkommen und zum Teil in zahlreichen Varietäten seit langer Zeit kultiviert werden. Nach Art der Verwendung unterscheidet man zwei Gruppen mit zahlreichen Arten:

1) Speisekürbisse. Der gemeine Feldkürbis Cucurbita pepo L.) bringt große, mehr lange oder rundliche Früchte mit weicher Schale von verschiedener Farbe und Form (s. vorstehende Fig. 1 und Tafel: Futterpflanzen Ⅰ, Fig. 18). Das Fruchtfleisch ist nicht so zart und geschmackvoll wie bei andern Sorten, doch taugt die Frucht sehr gut zum Viehfutter. Wertvollere Formen für den Küchengebrauch sind: der Markkürbis mit länglicher, gelber oder weißer Frucht, 25‒40 cm lang bei 12 cm Durchmesser; der virginische K., rankt nicht, sondern bildet nur einen dichten, wenig effektvollen Busch, an dem die 35‒40 cm langen weißen Früchte sitzen. Der Centner- oder Riesenkürbis (Cucurbita maxima Duch.) bringt sehr große, oft mehr als centnerschwere Früchte von bald mehr kugeliger, bald mehr plattgedrückter oder auch melonenartig gerippter Form. Das gelbe Fruchtfleisch ist dick, zart, fein und wohlschmeckend. Kulturformen dieser Art sind: gelber und grüner Centnerkürbis, italienischer platter, gestreifter und marmorierter K., Courge gaufrée, Vegetable Marrow (engl. Schmerkürbis), Cococelle (langer italienischer K. ohne Ranken, sehr zart), Ohio (länglichrunder großer gelber), Riesen-Melonenkürbis (allergrößter gelber genetzter, s. Tafel: Gemüse Ⅳ, Fig. 9).

Eine andere Art ist Cucurbita moschata Duch., Moschus- oder Bisamkürbis genannt, weil sein Fruchtfleisch einen mehr oder weniger moschusartigen Geruch und Geschmack besitzt. Als Form gehört hierher der Mantelsackkürbis aus Neapel, mit 50‒60 cm langer, am Ende sackartig aufgetriebener Frucht von dunkelgrüner Farbe mit orangegelbem, süßem, gewürzigem Fleische. Als Formen des Feldkürbis sind ferner noch zu betrachten, wenn sie auch eigentlich mehr zu Dekorationszwecken angebaut werden, der Türkenbundkürbis, dessen Frucht gewöhnlich in zwei oder drei Farben, grün, gelb und rot gestreift ist, und die Bischofsmütze oder Pastetenkürbis, nicht rankend, mit scheibenförmig-flacher, am Stiele gewölbter Frucht von gelber, grüner, orange mit weißgestreifter Farbe.

Die Speisekürbisse, überhaupt die Sorten mit großen Früchten, verlangen zur guten Ausbildung derselben reichliche Nahrung und viel Feuchtigkeit in der heißen Jahreszeit. Man pflanzt sie einzeln im Garten auf gutes Kulturland, wo reichlich Kompost vorhanden ist, oder noch besser auf die Komposthaufen selbst.

2) Die Zierkürbisse verwendet man wegen ihres rankenden Wuchses zum Bekleiden von Lauben, Spalieren, Gerüsten u. s. w. Es giebt eine große Menge von Formen und Spielarten, die meist auf die Species Cucurbita melopepo L. (Turban- oder Melonenkürbis) mit hartschaliger Frucht zurückzuführen sein dürften. Nach Größe, Form und äußerer Beschaffenheit der Früchte führen die Formen besondere Namen, wie Apfel-, Apfelsinen-, Birn-, Citronen-, Eier-, Zwiebel-, Glocken-, Warzenkürbis. Andere Arten mit zierenden Früchten sind der Flaschenkürbis und die Herculeskeule. Beide gehören zu der verwandten weißblütigen Gattung Lagenaria, verlangen zur guten Entwicklung der Früchte ein zeitiges Aussäen der Samen in Blumentöpfe im Treibhause oder Zimmer, sodann beim Auspflanzen einen sehr sonnigen geschützten Standort und reiche Bewässerung. Die Früchte des Flaschenkürbis, Lagenaria vulgaris Ser. (Cucurbita lagenaria L., s. vorstehende Fig. 2),

^[Fig. 1.]

^[Fig. 2.]

^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]