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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Kurban-Bairâm; Kurbel; Kurbelarm; Kurbelgetriebe; Kurbelhammer

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Kurban-Bairâm - Kurbelhammer

versitäten bestellt, später ein wertvolles Organ der Universitätsverwaltung als Mittelinstanz zwischen dem Ministerium und den mit großer korporativer Selbständigkeit ausgestatteten Universitäten wurden. Auch sonst kommt der Ausdruck K. für Aufsichtsbeamte, besonders von Kassen und Stiftungen, vor.

Kurban-Bairâm, s. Bairâm.

Kurbel oder Krummzapfen, ein Maschinenteil, welcher im allgemeinen den Zweck hat, im Verein mit der an ihr angreifenden Kurbel- oder Pleuelstange bez. dem menschlichen Arm, eine hin und her gehende Bewegung in eine rotierende umzuwandeln. Jede K. ist ein einarmiger rotierender Hebel. Man unterscheidet Hand- und Maschinenkurbeln.

Die nachstehende Fig. 1 stellt eine Handkurbel dar, wie sie bei Schleifsteinen, Winden u. dgl. benutzt wird. Im wesentlichen bildet dieselbe einen Winkelhebel; denn um eine bequeme Handhabung des Kurbelarms zu ermöglichen, muß ein Griff, und zwar zweckmäßig senkrecht zum Kurbelarm, vorhanden sein, der für beide Hände Platz giebt. Ein solcher Handgriff wird aus einem Holzheft gebildet, das über eine am Kurbelarm festgenietete Eisenstange gezogen ist. Bei kleinern Kräften kann statt eines langen Griffs einfach ein Knopf oder Knauf zum Anfassen angebracht werden. In Fällen, wo die zu überwindenden Kräfte die Anbringung eines Schwungrades verlangen, setzt man den Handgriff in irgend eine Speiche des Rades und es bildet dann diese Speiche den Kurbelarm.

Fig. 2 u. 3 zeigt eine Maschinenkurbel, welche die Umsetzung der geradlinigen hin und her gehenden Bewegung der Kolbenstange einer Dampfmaschine, Pumpe u. s. w. in eine rotierende der Dampfmaschinen- oder Pumpenwelle bewirkt. Bei der Maschinenkurbel muß man zunächst eine Nabe unterscheiden, mit welcher der Kurbelarm auf der in Umdrehung zu versetzenden Welle sitzt; am andern Ende des Kurbelarms befindet sich der Kurbelzapfen (auch Kurbelwarze genannt), an welchem die drehende Kraft wirkt; derselbe ist mit dem Griff der Handkurbel zu vergleichen. Bei der in Fig. 2 u. 3 abgebildeten K. ist direkt mit dem Kurbelzapfen eine sog. Gegenkurbel verbunden. Der Zapfen der Gegenkurbel, der einen kleinern Kreis als derjenige der Hauptkurbel beschreibt, kann als Angriffspunkt für die Kurbelstange der Luftpumpe (bei Dampfmaschinen) oder, wie oft bei manchen Lokomotiven, auch zur Einleitung der Steuerbewegung dienen. Um die einseitige Wirkung des Gewichts von K. und Kurbelzapfen auszugleichen, bringt man in der Verlängerung des Kurbelarms über das Wellenmittel ein Gegengewicht an, besonders bei Maschinen mit hoher Umdrehungszahl, bei denen die einseitige Wirkung des Kurbelgewichts Störungen im Gange hervorrufen würde.

Oft sind zwei gleiche K. mit einem gemeinschaftlichen Kurbelzapfen so verbunden, daß nach den Wellen zu beiden Seiten die Bewegung fortgeleitet werden kann.

Im Princip dieser Anordnung gleich ist die in Fig. 4 dargestellte Krummachse oder gekröpfte Welle, nur daß hier K., Kurbelzapfen und Welle aus einem Stück bestehen. Die gekröpfte Welle ist unter anderm bei Lokomotiven mit innenliegenden Dampfcylindern sowie bei Schiffsmaschinen in Anwendung.

^[Fig. 1.]

^[Fig. 2.]

^[Fig. 3.]

^[Fig. 4.]

Kurbelarm, s. Kurbel.

Kurbelgetriebe, Kurbelmechanismus, ein Bewegungsmechanismus (s. d.), der aus der sog. Kurbelkette dadurch entsteht, daß eins der Glieder zum festen Gestell ausgebildet wird. Die Kurbelkette (über kinematische Ketten s. Kinematik) besteht in ihrer allgemeinsten Form aus vier Gliedern, die miteinander zu je zwei durch das kinematische Elementpaar: Zapfen und Lager, verbunden sind. Die vier Achsen der Paare sind entweder einander parallel (Kurbelprisma oder cylindrische Kurbelkette) oder sie schneiden einander in einem Punkte (Kurbelpyramide oder konische Kurbelkette). Man unterscheidet je nach den Verhältnissen der Glieder zueinander mehrere Formen, von denen die am meisten gebräuchlichen die sog. Schubkurbelkette ist, bei der eine der vier parallelen Achsen ins Unendliche gerückt und infolgedessen das betreffende Paar in ein Prismenpaar (Kreuzkopf mit zugehöriger Führung) übergegangen ist (s. die nachstehende Skizze). Aus ihr erhält man je nach der Wahl des zum festen Gestelle ausgebildeten Gliedes die folgenden vier Mechanismen: 1) die rotierende Schubkurbel (Glied 1, die Gleitbahnführung g für das Prismenpaar und das Lager a für die Kurbel enthaltend, zum Gestell ausgebildet, s. vorstehende Figur); 2) die rotierende Kurbelschleife (Glied 2, die Kurbel k zum Gestell ausgebildet); 3) die oscillierende Kurbelschleife (Glied 3, die Pleuelstange p als Gestell ausgebildet); 4) die oscillierende Schubkurbel (Glied 4, der Kreuzkopf oder das Querhaupt q als Gestell ausgebildet).

^[Abb. Skizze]

Kurbelhammer, ein Transmissionshammer, bei dem das Heben und Senken des Hammerkopfes mit Hilfe eines rasch umlaufenden Kurbelgetriebes erfolgt, sodaß eine große Spielzahl (etwa 2‒300 Hübe in der Minute) erzielt wird. Eine in das Getriebe eingeschaltete Stahl- oder Luftfeder (in wel- ^[folgende Seite]

^[Abb. Kurbelhammer]

^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]