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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Trieteris; Trieur; Trifail; Trifels; Trifolium; Triforium

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Trieteris - Triforium

delsflotte des österr. Küstenlandes umfaßte Ende 1895: 126 Dampfer mit 104 937 Registertons und 2967 Mann Besatzung, ferner 4292 Segelschiffe mit 46 845 Registertons und 9773 Mann; davon waren 74 (96 998 Registertons) und 52 Segler (26 101) für lange Fahrt, 21 Dampfer (7030) und 21 Segler (2997) für große und 31 Dampfer (909 Registertons) und 629 Segler für kleine Küstenfahrt. 75 Dampfschiffe von 145 443 Brutto-Registertons entfallen auf den Österreichischen Lloyd (s. d.).

Der gesamte Schiffsverkehr im Eingang und Ausgang umfaßte von 1892 bis 1895:

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Jahre Eingang Ausgang

Segelschiffe Registertons Dampfschiffe Registertons Segelschiffe Registertons Dampfschiffe Registertons

1892 3886 166 072 3820 1 306 142 3833 164 567 3804 1 298 560

1893 3712 148 836 4133 1 426 075 3722 149 632 4121 1 427 364

1894 3430 139 637 4000 1 486 687 3457 136 133 3989 1 477 462

1895 3598 127 973 4487 1 632 082 3614 129 400 4489 1 630 475

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Von Geld- und Kreditinstituten bestehen zu T. eine Bankfiliale der Österreichisch-Ungarischen Bank, eine Kommerzialbank, eine Filiale der Österreichischen Kreditanstalt, der Anglo-Österreichischen und der Union-Bank, eine Triester Sparkasse und mehrere Banken. T. ist der Sitz der ersten und größten österr. Versicherungsanstalten, insbesondere der Azienda Assicuratrice, der großen Assicurazioni generali und der Riunione Adriatica di Sicurtà. Die großartigste Anstalt aber ist der Österreichische Lloyd (s.d.), der (seit 1853) ein eigenes großes Arsenal in der Bucht von Servola besitzt, welches nebst zwei Schiffswerften und einem Trockendock auch eine Dampfmaschinenfabrik und andere großartige Werkstätten enthält.

Das Wappen von T. ist ein von Gold über Rot quergeteilter Schild: im obern Felde ein gekrönter schwarzer Doppeladler; die untere von einem silbernen Querbalken durchzogene Schildeshälfte ist mit der lilienförmigen goldenen Lanzenspitze des heil. Sergius belegt. Das Ganze bedeckt eine goldene Krone. (S. Tafel: Wappen der Österreichisch-Ungarischen Kronländer, Fig. 14.) Die Landesfarben sind Rot-Weiß-Rot.

In der Umgegend der Stadt wächst ein guter Rotwein (Triestiner Stadtwein). Erst seit etwa 100 Jahren wurden die nahen Hügel mit großen Kosten fruchtbar gemacht und die Gegend durch Anpflanzung von Obstbäumen und Weingärten, durch Anlage von Landhäusern verschönert, zwischen denen sich die von Kaiser Karl VI. zuerst angelegte sowie die im 18. Jahrh. erbaute Kunststraße nach dem Dorfe Optchina (4 km von T., 1602 (5.), von dessen Obelisk (354 m ü. d. M.) aus man eine prachtvolle Aussicht auf T. und seinen Golf genießt, und die Österr. Südbahn hinaufwinden. Andere bemerkenswerte Ortschaften der nächsten Umgebung sind die Dörfer Servola (2629 E.), an der Bucht zwischen T. und Muggia, mit den berühmten Pfahlaustern; Prosecco (1168 E.), bekannt durch den schon bei den Alten beliebten Wein; Lipizza, ein kaiserl. Hofgestüt. Auf dem 230 m hohen, langen Hügelrücken (Cacciatore, der Jäger) liegt die Villa Ferdinandea mit Parkanlagen; endlich das berühmte Lustschloß Miramare (s. d.).

Geschichte. T., das alte Artemidorus, das nachmalige Tergeste, teilte in den ältern Zeiten die Schicksale Istriens und wurde unter Vespasianus röm. Kolonie. Im Mittelalter wechselte es mehrfach seine Beherrscher, kam endlich 1382 an Österreich, unter dessen Herrschaft es, mit Ausnahme der J. 1797-1805, wo es die Franzosen besetzten, und der Periode 1809-14, wo es einen Teil der illyr. Provinz Frankreichs bildete, verblieb. Es wurde von Kaiser Karl VI. 18. März 1719 zum Freihafen erklärt. Von den schweren Verlusten während der Franzosenherrschaft erholte sich T. nach und nach und wurde Rivalin, ja Besiegerin Venedigs. T., welches den Titel einer Città fidelissima erhielt, ward 1818 nebst Gebiet von Österreich dem deutschen Bundesgebiet für einverleibt erklärt. In der ital. und ungar. Revolutionszeit hielt die Stadt treu zu Österreich. Vom Mai bis 12. Aug. 1848 blockierte eine neapolit.-sardin. Flotte den Hafen. Durch die kaiserl. Verordnung vom 2. Okt. 1849 wurde T. nebst Gebiet zu einer reichsunmittelbaren Stadt erhoben. Nach dem Staatsgrundgesetz vom 21. Dez. 1867 bildet es mit seinem Territorium ein eigenes Kronland und sendet auf Grund des neuen Wahlgesetzes (1896) 5 Abgeordnete in das österr. Abgeordnetenhaus, und zwar 3 Vertreter der Stadt T., 1 der Handels- und Gewerbekammer in T. und 1 der allgemeinen Wählerklasse (gewählt durch allgemeines Stimmrecht). Der Gemeinderat ist zugleich Landtag.

Vgl. Löwenthal, Geschichte der Stadt T. (Triest 1857); Scussa, Storia cronografica di Trieste (ebd. 1864; neue Aufl. 1885-86); P. Ireno della Croce, Storia di Trieste (ebd. 1879); Neumann-Spallart, Österreichs maritime Entwicklung und die Hebung von T. (Stuttg. 1882); Nuova guida di Trieste e del suoi dintorni (Triest 1891); Illustrierter Führer durch T. und Umgebungen (4. Aufl., Wien 1896).

Trieteris (grch.), eigentlich eine dreijährige Frist; doch verstanden die Griechen, die eine übergreifende Zählweise liebten (s. Pentacteris), hierunter eine zweijährige Fest- und Schaltperiode.

Trieur (frz., spr. triöhr), s. Getreidereinigungsmaschinen und Tafel: Landwirtschaftliche Geräte und Maschinen IV, Fig. 2.

Trifail, slowen. Trbovlje, Dorf im Gerichtsbezirk Tüsser der österr. Bezirkshauptmannschaft Cilli in Steiermark, an dem zur Save fließenden Trifailer Bach und der Linie Wien-Triest der Österr. Südbahn, hat (1890) 407, als Gemeinde 8464 E., eine große Cementfabrik (Produktion 1894: 8800 t), chem. und Glasfabrik und ist der Hauptort des Braunkohlengebietes, welches sich von Sagor in Krain über T. und Tüsser bis nach Trobenthal zieht. Das Flöz besitzt eine Mächtigkeit von 12 bis 24 m, stellenweise auch von 48 m. Das bedeutendste Werk ist die Trifailer Kohlengewerkschaft, die 1894: 430 000 t Kohle mit über 2200 Arbeitern förderte.

Trifels, Burg im Bezirksamt Bergzabern des bayr. Reg.-Bez. Pfalz, 5 km von Annweiler (s. d.), in 493 m Höhe auf dem Sonnenberge, stammt in jetziger Gestalt etwa aus der Mitte des 12. Jahrh. und hat einen neuerdings restaurierten Hauptturm und eine Schloßkapelle. T. war oft Aufenthaltsort der deutschen Kaiser, so Heinrichs IV., als er 1076 mit dem Bann belegt wurde, und 1193-94 von Richard Löwenherz, der dort gefangen saß. Nach dem Dreißigjährigen Kriege verfiel die Burg.

Trifolium, s. Klee und Tafel Futterpflanzen I, Fig. 2, 7, 10, und Taf. II, Fig. 15.

Triforium (mittellat.), eine Arkade mit dreifacher Öffnung, wie sie sich in mittelalterlichen Kirchen oft in der Wand des Mittelschiffs (welche auf den Säulen