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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Verkleidung; Verkleidungsstück; Verkleinerungswort; Verklicker; Verknistern; Verknöcherung; Verknüpfung der Hölzer

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Verkleidung – Verknüpfung (der Hölzer)

Nordgaliläa dafür halten. Die kath. Kirche feiert die V. C. 6. Aug. als ein Fest erster Ordnung. In der griech. Kirche heißt das Fest Taborion, wurde aber erst im 6. und 7. Jahrh. hier bekannt. In der röm. Kirche erhielt es erst unter Papst Clemens Ⅲ. eine allgemeine Verbreitung, und wurde von Calixtus Ⅲ. 1456 zum Andenken eines Sieges über die Türken mit Ablässen versehen. Diese Kirche kennt auch eine Umstrahlung der Maria in der Sterbestunde und nennt sie Verklärung der Maria (Transfiguratio Mariae). Bekannt ist unter dem Namen «Transfiguration» Raffael Santis (s. d.) Darstellung der V. C.

Verkleidung, im Bauwesen der Belag eines Baukörpers mit einem andern Material, z. B. des Mauerwerkes mit Täfelwerk, Steinplatten, Fliesen u. s. w. (S. Blende.)

Verkleidungsstück, Lustspielgattung, s. Schubladenstück.

Verkleinerungswort, s. Diminutivum.

Verklicker, im Seewesen, s. Flügel.

Verknistern, s. Dekrepitieren.

Verknöcherung (Ossificatio), der beim Wachstum der Knochen vor sich gehende physiol. Prozeß, bei dem sich gewöhnlich zunächst Knorpel ansetzt und dieser dann ganz allmählich wirklichem Knochengewebe Platz macht. Eine V. tritt ferner in dem Gewebe ein, das nach Knochenbrüchen zunächst die Bruchflächen miteinander verbindet (sog. Callus, s. d.). Mitunter tritt auch Knochengewebe an Stellen auf, wo beim Gesunden kein solches vorhanden ist, und dieser Zustand ist dann ein krankhafter. Am häufigsten ist dies der Fall in der Nachbarschaft von Knochen und in pathol. Neubildungen. (S. Exostose.) Nicht selten geschieht es auch, daß ein Gebilde so hart wird wie Knochen, ohne daß sich Knochengewebe bildet, sondern nur unter Ablagerung von Knochenerde; diesen Zustand nennt man Verkalkung. Derartige Verkalkungen finden sich am häufigsten im Alter in den Kehlkopf- und Rippenknorpeln, in den Herzklappen und Gefäßwandungen.

Verknüpfung der Hölzer, ein Holzverband (s. d.), der je nach der Lage der Verbandhölzer durch verschiedene Konstruktionen erfolgt. Die Verzapfungen dienen zur Verbindung von Hölzern, die in einer Ebene bündig liegen. Gebräuchliche Verzapfungen sind z. B.: der gerade Zapfen (Fig. 1a), angewendet bei der Verbindung einer Holzsäule mit einem Stuhlrahmen, Balken, Unterzug, Schwelle und Rahmen einer Fachwerkwand; der zurückgesetzte, geächselte oder Achselzapfen (Fig. 1b), bei am Kreuzungspunkt endigendem wagerechtem Verbandstück, z. B. Ecksäule und Schwelle oder Rahmenholz einer Fachwerkwand; der Scher- oder Gabelzapfen (Fig. 1c) zur Befestigung zweier Sparren im Firsten. Bei allen Verzapfungen dient ein Holznagel zur bessern Befestigung der beiden Stücke. Die Überblattungen dienen zur Verbindung zweier in wagerechter oder senkrechter Ebene sich kreuzenden Hölzer. Gehen beide Hölzer über den Kreuzungspunkt hinaus, so überschneiden sie sich derart, daß aus jedem der beiden Hölzer im Kreuzungspunkt die halbe Holzstärke ausgeschnitten werden muß. Ein hölzerner Nagel dient zur weitern Befestigung. Diese Art der Überblattung bezeichnet man als Überschneidung, welche angewendet wird bei der V. der Riegel und Streben einer Fachwerkwand. Fig. 2a zeigt eine rechtwinklige Überschneidung. Endigt das eine Holz im Kreuzungspunkt, so wendet man die einfache (Fig. 2b), die schwalbenschwanzförmige (Fig. 2c) und die hakenförmige Überblattung (Fig. 2d) an. Geht jedoch keins der beiden Hölzer über den Kreuzungspunkt hinaus, so bilden sie eine Ecke, wobei wieder die einfache, die schwalbenschwanzförmige und die hakenförmige Ecküberblattung zu unterscheiden ist. Die Verkämmungen dienen zur V. von Hölzern, die in verschiedenen Ebenen liegen und nur wenig mit ihrer Höhe ineinander eingreifen, z. B. bei der Befestigung der Balken auf einem Unterzug, auf einer Mauerlatte u. s. w. Die V. der Hölzer erfolgt alsdann durch den geraden Kamm (Fig. 3a) und den Kreuzkamm (Fig. 3b), wenn beide Hölzer über den Kreuzungspunkt hinausgehen; durch die schwalbenschwanzförmige Verkämmung für die ┴-Form und die schwalbenschwanzförmige Eckverkämmung für die Winkelform. Die V. eines in senkrechter Ebene geneigt liegenden Verbandholzes mit einem wagrechten, z. B. einer Strebe mit einem Balken, geschieht durch die Versatzungen, zu welchen stets die Verzapfung hinzutritt. Der schräge Einschnitt (die Versatzung) liegt in der Halbierungslinie des Anfallwinkels; für gewöhnliche Konstruktionsfälle wendet man die einfache Versatzung (Fig. 4a), für sehr starke Hölzer, z. B. hölzerner Brücken, oder bei sehr flach geneigten Streben die doppelte Versatzung (Fig. 4b) an. Bilden die Längsachsen zweier zu verknüpfenden Hölzer einen rechten Winkel, dergestalt, daß die Längsachse des einen Holzes wagerecht liegt, während die des andern in senkrechter Ebene geneigt steht, so wendet man die Aufklauungen (Fig. 5) an (Klaue ist der Einschnitt, mittels dessen sich das eine Verbandstück gegen das horizontalliegende mit seiner Hirnholzfläche befestigt). Sie kommen zur Anwendung bei der Verbindung der Sparren auf einem First-, Stuhl- und Versenkungsrahmen, einer Sprengstrebe mit einem Unterzug eines Sprengwerkes (s. d.). Sollen Hölzer in ganz beliebiger Lage miteinander verbunden werden ohne besondere Ausschnitte, sondern lediglich durch Nagelung, so müssen diejenigen schrägen Flächen bestimmt werden, mit welchen sie sich genau aneinander anschmiegen, welche

^[Fig. 1.]

^[Fig. 1c].

^[Fig. 2a. Fig. 2b. Fig. 2c. Fig. 2d.]

^[Fig. 3a. Fig. 3b.]

^[Fig. 4a. Fig. 4b.]