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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Chinesisch-Japanischer Krieg

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Chinesisch-Japanischer Krieg'

Chinesisch-japanischer Kriegsschauplatz.
Karte: Chinesisch-japanischer Kriegsschauplatz.

Schanzen, und als dann auch die westl. Kolonne zu Hilfe kam, konnten die Chinesen gegen Abend nur noch die Citadelle und die Stadt behaupten und traten während der Nacht den Rückzug an, worauf 16. Sept. die Japaner von Osten, Süden und Westen her in die Stadt eindrangen. Der Verlust der Chinesen betrug etwa 3000 Tote und Verwundete sowie 600 Gefangene; die Japaner verloren nur 600 Tote und Verwundete.

Anfang September hatte der chines. Kriegsrat beschlossen, neue Verstärkungen nach dem Kriegsschauplatz zu schicken, und 15. Sept. wurden in Ta-lien-wan 5000 Chinesen auf 6 Transportschiffen verladen, um unter dem Schutze der chines. Flotte unter dem Oberbefehl des Admirals Ting nach Ta-ku-shan, westlich des Jaluflusses, gebracht zu werden. Schon hatte 17. Sept. die Ausschiffung begonnen, als die japan. Flotte unter Admiral Ito herbeieilte und es zu einer großen Seeschlacht an der Mündung des Jaluflusses kam. Fünf Schiffe der Chinesen wurden vernichtet, mehrere andere schwer beschädigt, aber auch von den japan. Schiffen hatten einige, darunter das Flaggschiff, schwer gelitten, und die Ausschiffung der chines. Truppen war glücklich durchgeführt worden.

Unterdessen hatten die bei Ping-jang siegreichen japan. Truppen (5. Division und 5. ↔ Infanteriebrigade) als I. Armee den Vormarsch gegen die Grenze der Mandschurei angetreten. Mit der Verteidigung dieser Grenze, des Jaluflusses, war chinesischerseits General Sung betraut, der über etwa 15000 Mann verfügte. Am 24. Okt. ging der rechte Flügel der I. japan. Armee durch den Jalufluß, am folgenden Tage fand unter äußerst schwierigen Verhältnissen der Brückenschlag statt. Die 5. Division nahm noch an demselben Tage den Ort Ha-shan, die Chinesen wurden am 26. nach dreistündigem Kampfe in die Flucht geschlagen, wobei eine unermeßliche Beute in die Hände der Sieger geriet. Die I. Armee erreichte Anfang November die Linie Taku-shan-Föng-hwang-tsching.

Sobald die japan. Flotte ihre Beschädigungen ausgebessert hatte, wurden im Oktober die 1. Division und die 12. Infanteriebrigade als II. Armee unter Marschall Ojama auf der Halbinsel von Port-Arthur nördlich von Ta-lien-wan und bei Kin-tschou gelandet. Die Chinesen hielten nicht stand und räumten die Werke von Ta-lien-wan, den Japanern reiche Beute, darunter allein 80 schwere Geschütze, überlassend. Nun machten die Japaner Ta-lien-wan zum Hauptetappenort der II. Armee und landeten hier einen Belagerungspark von schweren Geschützen, worauf sie die Operationen gegen Port-Arthur begannen, das höchstens 10000 Mann Besatzung hatte. Am

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 264.

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