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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Französische Somalküste - Französisch-Kongo
batterien (je eine in den Territorialdivisionen von
Algier, Constantine und Oran). Zoll- und Forst-
beamten sind formiert: 38 Bataillone, 67 selbständige
Compagnien und 56 selbständige Sektionen und
Detachements.
Die an der Ost- und Südostgrenze Frankreichs
garnisonierenden Infanterietruppenteile sind seit
1896 mit einem neuen leichtern Tornister ausgerüstet.
Die Kriegsstärke des franz. Heers wird höchstens
auf 4350000 Mann zu schätzen sein.
Der Budgetentwurf für 1896 bezifferte sich auf
651174280 Frs. (1895: 637 888 370 Frs.), doch sind
durch das Parlament einige Millionen gestrichen
worden, wohingegen spätere Nachtragsforderungen
den ersten Ansatz noch überschritten; der Voranschlag
für 1897/98 weift 627 MM. Frs. auf.
II. Kriegsmarine. Bestand der franz. Flotte nach
dem Flottenbauplau 1896-1905:
Zweck
Schiffsgattung
Sollstärke
Dafür noch neu zubauen^
Angriffsstotte
Schlachtschiffe (ouiras868 ä'68oaäre)....... SchnellkrcnZer ("roisLni" r"piä6L)........ Kreuzer I. Klasse..... "II. " ..... " III. " ..... Torpedokreuzcr...... Torpedodepotschisse .... Hochseetorpedoboote....
24
2 12 12
!
12
4 4
Küstenverthcidi-gungsflotte
Panzerschiffe....... Panzcrkanoncubooje . . . Torpedofahrzeuge..... Hochseetorpedoboote.... Torpedoboote I. n. II. Klasse
14
7 30 33 187

Kreuzerflotte für den auswärtigen Dienst
Panzerkreuzer (cruiLeni-Z amiranx)........ Kreuzer II. Klasse .... " III. " .... " IV. " (avisuL) Kanonenboote......
10 12 12 12 12
4 6 6 6 2
Außer den bereits im Bau befindlichen sind bis
1905 uoch 63 Schiffe fertig zu stellen.
Die franz. Marine setzte sich Anfang des 1.1896
zusammen aus 15 Panzerschlachtschiffen I. Klasse
(darunter 3 im Vau), 4 Panzerschlachtschiffen II.
Klasse, 5 Panzerschlachtschissen III. Klasse, 18 großen
Küstenvertcidigungspanzcrschiffen (darunter 1 im
Bau), 8 Panzerkanonenbooten, 13 Panzerkreuzern
(davon 1 im Vau), 5 geschützten Kreuzern I. Klasse
(darunter 4 im Bau), 18 geschützten Kreuzern II.
Klasse (darunter 4 im Bau), 6 ältern Kreuzern II.
Klasse, 18 geschützten Kreuzern III. Klasse (darunter
6 im Bau), 15 ältern Kreuzern III. und IV. Klasse,
16 Torpedokreuzer (darunter 7 im Vau), 11 Tor-
pedobootszerstörern (darunter 1 im Bau), 37 Hoch-
seetorpedobooten (von mehr als 100 t Größe; dar-
unter 3 im Bau), 1 Torpedodepotschiff, 142 Tor-
pedobooten I.Klasse (darunter 11 im Bau), 54 Tor-
pedobooten II. Klasse, 15 Wachtbooten; ferner 30 Ka-
nonenbooten (darunter 4 im Bau; für Küstenvertei-
digung davon nur 16 geeignet), 42 Fluhkanonen-
booten, 62 kleinen und größern Transportdampfern
für verschiedene Zwecke, 9 Schulschiffen, 8 Segelfahr-
zeugen, 24 Fischcreiaufsichtskuttern, 101 hafenschisfen
zu verschiedenen Zwecken. Zur Schlachtflotte zählen
(1896) 37 Panzerschiffe und Panzerkreuzer, 64 Tor-
pedofahrzeuge; zur Kreuzerflotte 41 geschützte Kreuzer
und 21 ältere Kreuzer; zur Küstenverteidigungs-
flotte 26 Panzerschiffe, 16 Kanonenboote, 196 Tor-
pedoboote, 15 Wachtboote. Für 1896 wurde be-
willigt 1 Panzerschlachtschiff I. Klasse, 2 Panzer-
kreuzer und gefchützte Kreuzer I. Klasse, 2 geschützte
Kreuzer II. und III. Klasse, 3 Torpedobootszerstörer
und Hochseetorpedodoote, 2 Torpedoboote I. Klasse
und 1 Stationsaviso.
In der Zeit von 1890 bis 1895 sind für Schiffs-
Neubauten 1476 Mill. Frs. ausgegeben worden.
Der neueste Flottenbauplan für 1896 bis 1905 macht
die Ausgabe von neuen 1071 Mill. Frs. nötig,
ungerechnet die Ausgabe für zwei neue gefchützte
Kreuzer I. Klasse (ci-oigenrs r^iclss), die durch eine
besondere Anleihe gedeckt werden soll.
Im Dienst waren 1895 das Nordgeschwader mit
4 Panzerschiffen, 2 Panzerkreuzern und 9 Kreuzern
und Torpedofahrzeugen, das Mittelmeergeschwader
mit 12 Panzerschlachtschiffen, 2 Panzerkreuzern, 8
Kreuzern und 14 Torpedofahrzeugen und Kochsee-
torpedobooten,imauswärtigenDienst56Scküffe,und
zwar im Atlantischen Ocean 3, im Stillen Ocean 4,
im Indischen Ocean 15, in China 8, in Cochinchina 8,
in Annam uno Tongking 7, im Senegal 4, im Kongo
und Gabun 2, in Guayana 1, bei den Gesellschafts-
inseln 2, in Neucaledonien 1, in Konstantinopel 1.
Das Personal umfaßt (1896) 16 Viccadmirale,
30 Konteradmirale, 115 Linienschiffskapitäne, 217
Fregattenkapitäne, 744 Linienschiffslieutenants 1.
und 2. Klasse, 400 Schiffsfähnriche, 240 Aspiranten
1. Klasse und 80 Aspiranten 2. Klasse, zusammen
1842 Köpfe des Seeoffizierkorps. Das Maschinisten-
korps zählt 1 General-Maschineninspektor, 5 Ma-
schineninspektoren, 16 Obermaschinisten, 88 Maschi-
nisten 1. Klasse, 164 Maschinisten 2. Klasse, zusam-
men 274. Das Schiffbaukorps zählt 133 Ingenieure,
das Marinekommissariat 368 Marinezahlmeister,
das ärztliche Korps 438 Arzte und Pharmaceuten,
29 Marincgeistliche. Die Marineinfanterie hat 806
Offiziere, 13309 Unteroffiziere und Mannschaften
und 3341 Reservisten im Dienst. Die Marine-
artillerie hat 505 Offiziere, 4810 Artilleristen und
2430 Reservisten im Dienst. Die übrigen Marinc-
truppen sind fast unverändert geblieben.
Das Mannschaftskorps zählte 1895: für den Ar-
tillerie-, Torpedo- und seemännischen Dienst 30799
Mann, Maschinendienst 7193, Sanitätsdienst 503,
Proviantdienst 789, Büchsenmacher 318, Spielleute
425, Köche u. s. w. 666, zusammen 40693 Mann;
davon waren eingeschifft 33216 Mann.
Das Marinebndget betrug 1895: 270541011,
1896: 265827854 Frs. - Vgl. Guesnel, Hiätoire
inNi-itiino äs 1a Granes (Par. 1894); Ardouin-
Dumapet, I^rni66 6t Ia üotto 6Q 1895 (ebd. 1896);
Die franz. Armee im Felde. Organisation, Feld-
dienst und Kampfesformen (Berl. 1896).
Französische Somalküste, seit 1896 offizielle
Bezeichnung der früher Obok genannten franz. Be-
sitzungen am Golf von Aden, also der Bezirk Obok,
die Länder um die Tedschurabai und Danakilland.
Der Sitz der Verwaltung wurde von Obot nach
Dschibuii (s. d.) verlegt.
^Französisch-Kongo. Grenzen. Nachdem
Vertrag mit Deutschland 15. März 1894 läuft die
Westgrenze von F. von Dschimu am Sanga nord-
westlich und dann gerade nördlich längs des 15."
östl. L. von Greenwich, dann wieder nordwestlich
bis Vifara am Majo-Kebbi, wendet sich von hier
auf dem 10." nördl. Br. nach Osten, bis sie den
Schari erreicht, um diesen abwärts bis zur Mün-