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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Chemikalien unorganischen Ursprungs.

Wasser und ebenfalls leicht in Alkohol löslich. Die konzentrirte wässerige Lösung ist röthlich, die alkoholische grünlich.

Gewonnen wird das Manganchlorür als Nebenprodukt bei der Chlorbereitung aus Braunstein und Salzsäure.

Anwendung findet es medizinisch so gut wie gar nicht, rein dagegen öfter in der Chemie; technisch in der Färberei und Druckerei zur Erzeugung brauner Farben und in rohem Zustande zur Desinfektion, zur Reinigung der Gaswasser und zum Umsetzen des rohen Ammoncarbonats im Chlorammonium.

Sauerstoffsalze des Mangan.

Mangánum borácicum oxydulatum.

Borsaures Manganoxydul, Manganborat, weisses Siccativpulver.

MnOBO3^[MnOBO_{3}].

Weisses, feines Pulver, geruch- und geschmacklos, in Wasser völlig unlöslich. Es wird hergestellt, indem Manganchlorür oder Mangansulfat mit Borax ausgefällt wird. Es ist darauf zu achten, dass die Mangansalze vollständig eisenfrei sind.

Anwendung. Das Manganborat dient als bestes Trockenmittel für alle hellen Farben, sowie für die, bei welchen ein bleihaltiger Firniss zu vermeiden ist (s. Artikel Siccative und Farben).

Manganum sulfúricum.

Mangansulfat, schwefelsaures Manganoxydul.

MnSO4^[MnSO_{4}] + 4 H2O^[H_{2}O].

Blass röthliche, nur schwach verwitternde Krystalle; geruchlos, von bitterlichem, zusammenziehendem Geschmack; löslich in 2 Th. Wasser, unlöslich in Alkohol.

Wird in grossen Mengen als Nebenprodukt bei der Chlorgasbereitung gewonnen, wenn dieses nicht einfach aus Braunstein und Salzsäure, sondern aus einem Gemenge von Braunstein, Chlornatrium und Schwefelsäure hergestellt wird.

Verwendung findet es in ganz gleicher Weise wie das Manganchlorür.

Von anderen Mangansalzen, die noch zuweilen im Handel vorkommen, nennen wir Manganum aceticum, bereitet durch Umsetzung von Mangansulfat mit Bleiacetat; ferner Manganum carbonicum, durch Ausfallen von Mangansulfat oder Chlorür mittelst Natriumcarbonat gewonnen.

Cobaltum.

Kobalt.

Co 59.

Von den Kobaltverbindungen kommen für uns vor Allem einige kobalthaltige Farben, Kobaltblau und Kobaltgrün (s. Abth. Farben) in Betracht, Von den reinen Kobaltsalzen wird zuweilen das Kobaltchlorür