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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Hydrárgyrum; Quecksilber

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Chemikalien unorganischen Ursprungs.

Wird dargestellt, indem man 50 Th. Kupfersulfat in 150 Th. Aetzammon löst und dann mit 300 Th. Alkohol mischt. Das niederfallende Pulver wird ohne Anwendung von Wärme zwischen Fliesspapier getrocknet.

Anwendung. Nur medizinisch und zwar in ähnlicher Weise, wie das Cuprum sulfuricum crystallisátum.

2. Edle Metalle.

Hydrárgyrum, Mercúrius vivus, Argéntum vivum.

Quecksilber.

Hg 200.

Quecksilber wird meist zu den edlen Metallen gerechnet, ist silberweiss, stark glänzend, bei gewöhnlicher Temperatur flüssig; erst bei -40° krystallinisch erstarrend, geruch- und geschmacklos; es siedet bei 360° unter Bildung eines farblosen Dampfes, der sich abgekühlt zu kleinen Kügelchen verdichtet. Es verdunstet übrigens bei jeder Temperatur, selbst unter 0°; auch mit den Dämpfen des siedenden Wassers verflüchtigt es sich in geringem Maße. Sein spez. Gewicht ist 13,5. Die Salze des Quecksilbers sind mit wenigen Ausnahmen sehr giftig.

Quecksilber kommt nur selten gediegen als sog. Jungfernquecksilber vor, meist in Verbindung mit Schwefel (Quecksilbersulfid, natürlicher Zinnober), entweder rein oder mehr oder weniger gemengt mit anderen Mineralien. Doch auch in dieser Form ist es nicht gerade häufig. Die Hauptfundorte sind Spanien, in den Almaden, Oesterreich, bei Idria, in kleineren Mengen auch in Italien, endlich in Peru und in Californien. Die californischen und spanischen Gruben liefern alles in den Welthandel kommende Quecksilber, da die Produktion der übrigen Gruben zu gering ist, dasselbe daher meist im Ursprungslande verbraucht wird. Der californische Ertrag wird auf 2 ½ Millionen kg, der spanische auf 1 ¼ Millionen kg jährlich geschätzt. Den Centralplatz für den Quecksilberhandel bildet London. Versandt wird es in gusseisernen, cylindrischen Flaschen mit eisernem Schraubenstöpsel und einem Inhalt von 75 engl. Pfund = 31,78-32,69 kg. Die Darstellung geschieht in der Weise, dass man das Schwefelquecksilber mit Kalk und Eisenfeile aus eisernen Retorten destillirt. Der Schwefel verbindet sich dabei zu Schwefelcalcium und Schwefeleisen, während das Quecksilber verdampft und nach der Abkühlung

^[Abb:Fig. 198. Quecksilberbereitung in Idria. A Feuerung. BB Röstofen für das Schwefelquecksilber. C Kondensationskammern für die aus B entweichenden Quecksilberdämpfe]