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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Gallen; Gelbbeeren; Gelbholz; Lignum citrinum

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Farben und Farbwaaren.

roth, innen gelblichbraun, auf dem Querschnitt harzglänzend; der Farbstoffgehalt ist geringer wie bei der ersteren Sorte.

Hierher gehören auch Mazatlan-, Nicaragua- und Costaricarothholz.

Westindisches oder Brasiletterothholz von Caesalpinia crista. Es bildet dünne Scheite, leichter, weniger dicht, bräunlichgelb, eine violette Abkochung liefernd.

Sapan- oder Japanrothholz von Caesalpinia Sapan, in Hinterindien heimisch, auf den Molukken, Philippinen, in China und Japan kultivirt. Es bildet 1 m lange, gespaltene, armdicke Scheite von hochrother Farbe und grosser Dichtigkeit. Der Farbstoff dieser Sorte ist weit schwerer zu fixiren, daher das Holz weniger geschätzt.

Alles Rothholz wird erst in Europa geraspelt, dann feucht in Haufen geschichtet, um den Farbstoff besser zu entwickeln. Die frischen Spähne sind hell und werden erst an der Luft lebhaft roth, indem das sog. Brasiliin sich an der Luft in Brasilein, dem eigentlichen Farbstoff, umwandelt.

Die frische Abkochung des Rothholzes ist gelbroth, an der Luft und dem Licht dunkelroth werdend. Säuren machen sie gelb, Alkalien violett. Alaun, Blei- und Zinnsalze geben gefärbte Niederschläge, sog. Lacke hierauf beruht die Fixirung des Farbstoffes auf der Faser.

Gallen siehe erste Abtheilung: Gallae.

Gelbbeeren (grains d'Avignon).

Es sind die unreifen, getrockneten Beeren verschiedener Rhamnusarten. Die ungarischen G. stammen von Rhamnus tinctoria, die französischen von Rhamnus infectoria, die persischen von Rhamnus amygdalina und saxatilis. Als geschätzteste Sorte gilt die persische. Der Farbstoff derselben wird von Einigen Quercetin, von Anderen Rhamnetin genannt. Die Gelbbeeren dienen in der Färberei, zusammen mit Zinnchlorid oder Alaun, zur Hervorbringung gelber und gelbgrüner Farben; ferner zur Darstellung von gelbem Carmin und sog. Schüttgelb. Hier wird der Farbstoff mit Kreide niedergeschlagen und der breiige Niederschlag in Hütchen geformt.

Chinesische Gelbbeeren. Unter diesem Namen kommen die getrockneten Blüthenknospen von Sophora Japonica in den Handel. Ihr Farbstoff soll derselbe wie der der echten Gelbbeeren sein.

Gelbholz, Fustikholz, gelbes Brasilienholz.

Lignum citrinum.

Es ist das von Rinde und Splint befreite Stammholz des Färbermaulbeerbaumes, Morus tinctoria, in Südamerika und Westindien heimisch. Es kommt in Stammabschnitten oder Scheiten von 10-15 kg in den Handel; die Scheite sind an beiden Seiten abgesägt, innen blassgelb mit