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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Nebe.
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relnem 1 Tim. 1, 5. Herzen, Matth. 22, 37. Ps. 18, 1. Das Herz muß nicht getheilt werden, Hos. 12, 2. Matth. 6, 24. b) heftig. Man mutz sich gleichsam recht um GOtt herumschlingen, 1 Mos. 32, 26. s. Hohel. 3, 4. c) beständig nach göttlicher Art. Ier. 31, 3. Fenelon bestimmte in der Nx> plioation äs8 maximss äss 8aint8 fünf Grade in der Liebe zn GOtt: 1) die knechtische Liebe, wo man nur die Gaben GOttes liebt, ohne dabei GDtt selbst zn lieben; 2) die begehrliche, wo man GOtt nur liebt, insofern er das Werkzeng unserer Glückseligkeit, wo also die Eigenliebe doch das Höchste ist; 3) die hoffende, wo man zwar GOtt selbst liebt, aber doch so, daß das Motiv der eignen Glückseligkeit überwiegend ist über das Motiv der Ehre GOttes; 4) die gemischte, wo sich in die Liebe GOttes noch das eigene Interesse einmischt, aber der Liebe GOttes untergeordnet ist; 5) die voll-kommene, wo wir GOtt allein um sein selbst willen lieben, frei von allen Motiven der Hoffnung und Furcht.
8. 6. Was können wir Edleres lieben, als GOtt, die Liebe selbst, und der uns überall mit seiner Liebe begleitet, das höchste Gut, in dessen Ueber-kommung das unendliche Verlangen der unsterblichen Seele die ewige Ruhe findet. Es soll uns aber dazu ermuntern:
°) GOttes Befehl, 5 Mos. 6, 5. c. 10, 12. Marc. 12, 30. Luc. 10, 27. t>) sein Wohlgefallen, Hof. 6, s. Sprw. 23, 26. c) die Vortrefflichkeit der Liebe, i Tim. i, 5. Matth. 22, 3?. i Cor. 13, 13. d) des Geliebten Hoheit, Liebe, Gütigkeit, Matth. 19, 17. Iac. 1, 17. und e) der Nutzen: 1) Wohlthun, 2 Mos. 20, y. 2) GOtteZ Gegenliebe, Sprw. 8, 17. 3) lauter Segen und Gutes, 5 Mos. 7, 13. Pf. 69, 37. 4) Schutz, Pf. 145, 20. Sir. 34, 19. 5) die geistliche Vereinigung mit GOtt, 1 Cor. e, 17. 6) die Ruhe der Seele, Pf. 84, 3 ff. 7) die Krone des Lebens, Iac. i, 12.
z. 7. Die wahren Kennzeichen, woraus man schließt, ob ein Mensch in einer solchen Vereinigung mit seinem himmlischen Vater stehe, sind a) Wenn er an GOttes Wort und göttlichen Dingen sein innigstes Vergnügen hat, Ps. 42, 3. Ps. 84, 2. 3. b) wenn er GOtteZ Befehlen willigen Gehorsam leistet, Joh. 14, 23. 24. i Joh. 5, 2. 3. c) wenn er haß;, was GOtt mißfällt, Pf. 5, 5. d) wenn er um die Ehre GOtteZ alle Schmach, Schimpf- und Spottreben, ja den Tod zu übernehmen willig und bereit ist, A.G. 21, 13. und e) ftinen Nächsten liebt, i Joh. 4, 21.
z. 8. b) Die Liebe gegen Christum. Ist unser
Heiland von gleicher Macht und Herrlichkeit, wie sein Vater, so verdient er auch eine gleiche Liebe. Warum lassen wir Menschen doch unsere verstockten Herzen nicht durch die Vortrefflichkeit dieser Liebe Eph. 3,19. erweichen, daß wir a) in der Liebe dessen, der uns liebt, Sprw. 8, 17. Joh. 14, 21. ja der sich an uns zu Tode geliebt; b) in seiner Nachfolge, Joh. 21,16. und c) in der Bereitschaft, alle Wetter der Verfolgungen über uns zusammenschlagen zu lassen, A.G. 21, 13. nach seinem eigenen Beispiel bis ans Ende Joh. 13, 1. unbeweglich erfunden werden. Ach, daß doch wir Alle in ein heiliges Schrecken durch die Androhung des ewigen Bannes, 1 Cor. 16, 22. gerathen, und alle andere Liebe, welche die ewige Liebe nicht über Alles liebt, verwünschen möchten. (S. auch §. 5.) Die Liebe gegen ICsum darf nicht auf eine verflachende Weise in einen bloßen allgemeinen Gehorsam gegen seine Gebote verwandelt werden: dieser ist das unentbehrliche Kennzeichen der Liebe, aber die Liebe ist der Geist, der Alles durchdringt; und zwar eine eigentliche Liebe gegen den persönlichen IEsus. Diese Liebe reinigt, heiligt, assimilirt Christo, wie dieS der Liebe überhaupt eigen ist, zu asstmiliren: sie macht
Vüchner's Hand-C«ucord.
thätig, kräftig, treu, besonders in der Sorge für das Seelenheil unsrer Mitmenschen, Joh. 21, 15 bis 17. und sie beseligt, tröstet, giebt besonders reichen Ersatz beim Haß der Welt. ? Sie kann aber nur entstehen, wo aus einem lebendigen Glauben an IEsum die wahre Herzensgcmeinschaft mit ihm, und die Zuversicht erzeugt ist, daß er unS liebe. Christum lieben können nur die, die erst von ihm geliebt worden sind, und dies erfahren haben, Joh. 15,16. 2Cor. 5, 14. Gal. 2, 20.
Niemand hat größere Liebe, denn die, daß er sein Leben lässet
für seine Freunde, Joh. 15, 13. Denn die Liebe Christi dringet uns also, sintemal wir halten,
daß, so Einer für Alle gestorben ist, so find sie Alle gestorben,
2 Cor. 5> 14. Die Liebe ist sein Panier über mir (seine Oiebe wird mich be»
schirmen), Hohel. 2, 4.
§. 9. 0) Die Liebe gegen sich selbst. S. Eigen-liebe. 1) Gegen den Nächsten. Allen Menschen alles Gute wünschen, gönnen, von GOtt erbitten, mit deren Leiden und Widerwärtigkeiten Mitleiden haben, und ihnen mit Rath und That nach allem Vermögen dienen, Alles, was in unsern Kräften steht, zu ihrer Glückseligkeit beitragen, ist Kennzeichen und Zierde * eines Christen, der GOtt lieb hat und im Glauben steht. Sie erstreckt sich auch über unsere Feinde. (S. Feind §. 4.) S. Ps. 35, 13. 14. Hiob 31, 29. 30. Col. 3, 12. 1 Sam. 26.18. 1 Cor. 4, 12. Die Aeußerungen der Liebe müssen jedoch, der Natur der Sache nach, in den nächsten Kreisen, wo wir stehen, viel stärker erscheinen, als in den uns ganz fernen Kreisen. Es ist aber die wahre Menschenliebe nur eine Frucht der Gottesliebe, wie sie auch das Kriterion derselben ist; und eS ist eben das Verdienst des Christenthums, GOttes- und Menschenliebe durch ein unauflösliches Band verknüpft zu haben. Die Menschenliebe, die nicht religiöser Art ist, ist weder lauter, noch allgemein, noch standhaft.
1) Sie ist dem Gebote: Liebe GOtt, gleich, Matth. 22, 39. 2) die Hauptsumma aller Gebote, i Tim. i, 5. 3) das königliche Gesetz, Iac. 2, 8. 4) der köstliche Weg, 1 Cor. 12, 31. das Band der Vollkommenheit, Col. 3, 14. die größeste unter dreien, i Cor. 13, 13.
§. 10. Wie diese Mutter des Friedens beschaffen, wird 1 Cor. 13,1 ff. gezeigt, und sie muß sein:
Aufrichtig. Röm. 12, 10. rechtschaffen, Eph. 4, IS. rechter Art, gutthätig, 2 Cor. 8, 8 1 Thess. 1, 3. mitleidig, Röm. 12, 15. behülslich, ib. v. 13. zur Verzeihung geneigt, Eph. 4, 81. 32. geduldig, Gal. 6, 2.
§. 11. Mit dieser Tochter des Glaubens ein unauflösliches Vündniß zu schließen, soll uns bewegen:
a) GOtteZ Befehl, 3 Mos. 19, 18. Gal. 6, 13. b) dessen (§. 2.) und Christi Beispiel (Z. 8.) c) die hohe Würde dieser Tugend, Matth. 22, 39. (ß. 9.*) d) di« Nothwendigkeit, Glaube ohne Liebe ist todt, Gal. 5, 6. Röm. 13, 8. die Liebe gegen GOtt kann nicht bestehen, 1 Joh. 4, 20. e) der Zustand des Menschen, dieser ist GOttes Ebenbild, und unser Mitknecht, Matth. 18, 31. f) der Schade der Unterlassung, 5 Mos. 27, 26. 1 Joh. 3, 14. 15. g) der Nutzen 1) versichert uns der Kindschaft, Luc. 6, 35. 2) der Inwohnung GOttes, i Joh. 4, 16. 3) ist ein Zeichen der Wiedergeburt, 1 Joh. 4, 7. 4) versüßt das elende Leben.
z. 12. 2) Die Liebe der Wtlt ist eine unordentliche Neigung, wo der Mensch die Welt, und was in der Welt ist, unordentlich liebt und seine Lust mehr an Ehre, Reichthum oder Wollust, als an dem ewigen Gute hat. -
Amnon die Thamar, 2 Sam. 13, 15.
Salomo ausländische Weiber, 1 Kön. II, 1.
Komm, laß uns der Liebe pflegen, Sprw. 7, 13.
Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist. So Jemand die Welt lieb hat, w dem ist nicht die Liebe des Vaters, 1 Joh. », 1H.