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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Scele.
Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, baß sie
nicht verdürbe, Esa. 36, 17. Höret mir zu, und esset das Gute (im Glauben), so wird eure
Seele in Wollust fett werden, Gsa. 55, 2. Ich freue mich in dem HErrn, und meine Seele ist fröhlich in
meinem GOtt, Esa. 61, 10. Ich will die müden Seelen erquicken, und die bekümmerten
Seelen sättigen, Ier. 31, 25. So wird er (der Gottlose) um seiner Sünde willen sterben; aber
du hast deine Seele errettet, Ezech. 3, 19. Alle Seelen find mein; des VuterZ Seele ist so wohl mein ?:
welche Seele sündiget, die soll sterben, Ezech. 18, 4. So nimm nun, HErr, meine Seele von mir, denn ich wollte
lieber todt sein, denn leben, Ion. 4, 3. Die Weisheit kommt nicht in eine boshaftige Seele, Weish.
1, 4.
Der Gerechten Seelen sind in GiDtteZ Hand, und keine Qual
rühret sie an, WeiZH. 3, i.
Der sterbliche Leichnam beschweret die Seele, Weish. 9, 15. Gieb gerne ? und heilige deine Seele (reiß sie los von der Liebe
des Zeitlichen), Sir. 14, is. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib todten, und die
Seele nicht mögen todten, Matth. 10, 28. Nehmet auf euch mein Iock ? so werdet ihr Ruhe finden für
eure Seelen, Matth. 11, 29. Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne,
und nähme doch Schaden an seiner Seele, Matth. 16, 26.
Marc. 8, 37.
Meine Scele erhebt den HErrn, Luc. 1, 46. Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Menschen Seelen
zu verderben, sondern zu erhalten, Luc. 9, 56. Du Narr, diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern,
Luc. 12, 20. Seine Seele ist in ihm (durch gilttliche Wiedtrauferweckung vom
Tode), A.G. 20, 10. Welche da leiden nach GOtteZ Willen, die sollen ihm ihre Seelen
befehlen, i Petr. 4, 19. Die Seelen der Enthaupteten, Offb. 20, 4. (S. Erst §. 4.)
z. 2. II) Der Seele Wohlfahrt, Ebr. 6,19. c. 10, 39.
Ich aber will fast gern darlegen (etwas an Geld nnslegen)
und (selber) dargeleget werden für eure Seelen, 2 Cor.
12, 15. Enthaltet euch von den fleischlichen Lüsten, welche wider die
Seele streiten, i Petr. 2, 11. Gehorchet euren Lehrern und folget ihnen: denn sie wachen
über eure Seele, Ebr. 13, 17.
§. 3. Daß die Seele (§. 1.) ein von dem Körper wesentlich verschiedener Theil sei, ist daher klar, weil der Mensch sich solcher Wirkungen, z. V. Gedanken, Begierden, die in ihm geschehen, bewußt ist, die von einem Körper, als einer Ursache, nicht herkommen können; daß sie aber ein Geist sei, ist daraus offenbar, weil sie denkt und will, s. A.G. 7, 58. vergl. 1 Kön. 19, 4.
§. 4. Dieser Hauch des Odems des Allmächtigen, 1 Mos. 2, 7. ist mit drei Kräften, Verstand, Willen und Gefühl begabt. Im Stande der Unschuld ist ihr Adel aus dem anerschaffuen Ebenbild GOttes; und aus dem Fall, wodurch dem Verstand die Weisheit und dem Willen die Heiligkeit entrissen worden, ihr schlechter Zustand zu schließen.
§. 5. Hat der ungehorsame Adam mit dem lüsternen Apfelbiß, wodurch er GOttes Gebot übertrat, GOttes Bild verscherzt, so ist die ewige Liebe, Christus, gestorbeu, auf daß im Menschen das er-storbene Bild GOttes durch den heiligen Geist wieder erneuert, und der Mensch wieder GOttes Wohnung würde.
§. 6. Daß GOtt alle und jede Seelen vor der Welt geschaffen (Praexiftenz), oder sie von Neuem schaffe (Schöpfung), läßt sich nicht sagen. Beide Meinungen führen unauflösliche Schwierigkeiten mit sich. Man kann gar nicht begreifen, wie sie mit der Erbsünde behaftet werden sollten, u. dgl. m. Am besten läßt sich noch die Fortpflanzung der Seelen der Kinder von den Seelen der Eltern hören, ob wir schon die Art und Weise nicht wissen. Denn hat Adam nach seinem Bilde Kinder gezeugt,
1 Mos. 5, 3. so müssen Kinder Leib und Seele von den Eltern haben; denn das Bild Adams hatte der Erbsünde nach den Sitz vornehmlich in der Seele. Ja, wenn dies nicht geschehen sollte, so zeugen Eltern keine Kinder, sondern nur Körper. Man müßte auch vielen Schriftstetlen Gewalt anthun.
8- 7. Wenn das Band der Vereinigung zwischen Leib und Seele zerreißt, wird ihr die Ewigkeit angewiesen; denn sie ist unsterblich, 1) weil sie nicht körperlich, sondern ein Geist, der zu einem unendlichen Endzweck geschaffen, Pred. 12, 7. 2) weil sie nach dem Tode entweder in ewiger Freude, Ps. 116,15. Luc. 16,22. oder ewiger Qual, Esa. 66, 24. sein muß, Matth. 10, 28.
§. 8. Hier steht sie zwischen Zeit und Ewigkeit. Je mehr sie sich von jener abreißt und zu dieser wendet; je mehr vergißt sie alles Irdische, erlangt ihre Freiheit und wird GOtt nahe. (S. Mensch §. 7. Crcatur §. 6.)
§. 9. Christen, die in Christo Alles vermögen, Phil. 4,13. lassen ihre vornehmste Sorge sein, wie sie beständig mit den Waffen aus Christi Zeughaus, Eph. 6, 11?17. angethan, ihre Seele vor allen Anläufen bewahren mögen, Offb. 3, 11. Aller zeitliche Ncichthum, Lust und Ehre sind nicht vermögend, eine gottgeheiligte Seele in ihrer Ruhe und ihrem sehnlichen Verlangen (s. Bleiben §. 6.), mit GOtt vereinigt zu sein, zu stören. Denn sie spricht: HErvi wenn ich nur dich habe 2c., Ps. 73, 25. und was hülfe es dem Menschen ,c., Matth. 16, 26. Darum giebt es auch für den Menschen keine heiligere Pflicht, als die rechte Sorge für seine Seele, wozu ihn die Erkenntniß des unendlichen Werthes der Seele antreiben muß. Die Seele allein ist der unsterbliche Theil an ihm, den er mit nimmt aus diesem Leben, während er den Leib der Erde zurück läßt. Die Seele ists, wodurch der Mensch GOtt verwandt ist, und ein Mitglied des Reiches der himmlischen Geister werden kann. Was hat GOtt Alles für unsere Seele gethan, an sie gewandt; was hat der Sohn GOttes für uusere Seelen gelitten! In der Seele allein und ihrer Beschaffenheit liegt es, ob Seligkeit oder ob Verdammniß das Theil des Menschen sein soll! Darum ist eS unbegreiflich und unverzeihlich, wie oft die Menschen mit ihrer Seele umgehen; wie sie, während sie den Leib aufs beste versorgen, die Seele verwahrlosen, für die Trabern der Welt hingeben, und jämmerlich zu Grunde gehen lassen. Lerne den Werth deiner Seele besser erkennen; lerne aber auch die Seele deiuer Mitmenschen besser wahrnehmen und versorgen, und hüte dich, daß keine durch deine Schuld verloren gehe. S. Scriver Seelenschatz, Th. I. erste Predigt.
z. 10. Wo die Seelen der Verstorbenen und Wiederauferweckten, z. V. Iairi Töchterleins, Matth. 9, 18. Lazari, Joh. 11, 14. und Anderer, Luc. 7, 12. A.G. 9, 40. c. 20, 9. geweftn, davon weiß ich bei dem Stillschweigen der Schrift nichts zu sagen, als: in GOttes Hand, Wcish. 3, 1. Jedoch, da diese Seelen noch nicht zur Ewigkeit bestimmt waren, so kann es sein, daß sie bei dem Körper geblieben, bis die aufgelöste Uebereinstimmung zwischen beiden durch die Allmacht GOttes wieder hergestellt worden.
z. 11. III) Der ganze Mensch.
1 Mos. 12, s. c. 17, 14. c. 36. 6. 2 Mos. 12, 15. c. 16, IS. 3 Mos. ?, 19. 20. 27. 4 Mos. 19, 18. c. 31, 40. Iof. 10, 28. c. 2ft, 3. 9.