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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Taufe.
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** i) Durch die Beschneibung, 2) durch die Erhaltung Moses im Waffer, L Mos. 2, 3. 3) den Durchgang durchs rothe Meer, 2 Mos. 14, 16. i Cor. 10, 2. (S. Taufe §. 5.) 4) durch den Jordan, Iof. 4, i lc. 5) das eherne Meer, i Kön. 7, 23. 6) die Reinigung, 3 Mos. 11, 25. Ebr. 9,10. 7) das Waschen NaemanZ, 2 Kön. 5, 10. 8) IonaZ Erhaltung, Ion. 1, 15. 9) den Teich Vethesda, Joh. 5, 2.
z. 7. Der dreieinige GOtt hat die Taufe aus Barmherzigkeit, Tit. 3, 5. gestiftet. Auch die Taufe des Johannes war von ihm, Matth. 21, 25. indem ja die, welche sie nicht annahmen, den Nath GOttes verachteten, Luc. 7, 30. Als aber Chri-stus sein Predigtamt angetreten', hat er sie ordentlicher Weise, statt der Veschneidnng, da er gen Himmel fahren wollte, als ein Sacrament N. T. eingesetzt, und im Namen des dreieinigen GOttes zn taufen befohlen.
z. 8. Weil nun 1) göttlicher Befehl vorhanden, Matth. 28, 19. und 2) die Taufe ein Mittel zur Seligkeit ist, Joh. 3, 5. A.G. 2, 37. 38. so muß sie allerdings nothwendig sein (wider die Mani-chäer und Socinianer), und ist außer dem höchsten Nothfall, da nicht die Beraubung, sondern die Verachtung der Sacramente verdammt, bei dem nicht zn verabsäumen, welcher durch diese Pforte erst in den Gnadenhimmel, und dann gläubig in dcn Himmel der Herrlichkeit eindringen will.
z. 9. Die wesentlichen Stücke stehen Eph. 5, 25. 26. nämlich: das Wasser im Wort, und der heilige Geist wird über die Täuflinge ausgegossen. Tit. 3, 5. Andere Feuchtigkeiten, Milch, Wein 2c. sind wider die Worte unsers Heilandes, Matth. 28, 19.
§. 10. Die getauft werden sollen, sind alle geborene Menschen, ohne Unterscheid des Geschlechts und Alters; und also auch die Kinder. Wollen schon die Wiedertäufer diese erst gelehrt wissen, und hernach dazn lassen, so ist es doch wider die Einsetzung und Christi Befehl, Marc. 10, 14. Die achttägigen wurden ja beschnitten, und überdies haben sie auch den Glauben, Matth. 18, 6. schon in Mutterleibe. In dieser in unsern Zeiten wieder lebhaft besprochenen Angelegenheit sind folgende Punkte in Erwäguug zn ziehen. I) Hat sie einen biblischen Grünt»? Hier treten die Gegner, wie ihres Sieges gewiß, mit der Frage auf:' wo giebt es eiue Stelle, wo die Kindertaufe ausdrücklich geboten wäre? Und wo, können wir mit demselben Rechte erwidern, wo giebt es eine, wo sie verboten würde? ?Die Wiedertäufer werden keinen Buchstaben bringen, der da sagte: Ihr sollt alte Leute taufen, und kein Kind." Luther, Werke XVII. S. 2679. ?Sprichst du, er hat die Kinder nicht heißen taufen, so hat er auch kein Alter, noch Mann noch Weib, noch Jemand insonderheit heißen taufen; er hat aber heißen alle Heiden taufen, keine ausgeschlossen; nun sind die Kinder auch ein groß Stück der Heiden," ebend. S. 2666. ? Wäre die Kindertaufe so zwecklos, ja heillos, als die wollen, die sie verschreien: so würde doch der HErr, dessen weitsehendem Blicke dies nicht würde entgangen sein, entweder selbst oder durch seine Apostel einen Wink gegeben haben, um diese vermeiute Entartung zn verhüteu. Aber, fährt man fort, es giebt keine Beispiele vou Kiudertaufen im N. T.; Alle, die als getauft angegeben werden, die Dreitausend, A.G. 2, 41. die Samariter, c. 8, 16. der Kämmerer, v. 38. Panlus, c. 9, 19. Cornelius, c. 10, 48. wurden als Erwachsene getauft. ? Darauf dient zur Antwort: es ist freilich natürlich, daß in der ersten
Zeit, wo erst eine Gemeine gebildet, gesammelt werden sollte, Erwachsene getauft werden mußten; es konnte doch keine Gemeine aus bloßen kleinen Kindern gesammelt werden. Es ist auch begreiflich, warum Kinder in gemischten Ehen, wo ein Ehegatte noch heidnisch war, noch nicht getauft waren, 1 Cor. 7, 14. Aber folgt denn daraus, daß die ersten Bekehrten schon erwachsen waren, und nur als Erwachsene getauft werden konnten, daß deßhalb auch in den folgenden Zeiten die in der Kirche gc-borenen Kinder nicht getanft werden durften? Dagegen spricht Manches für die Nechtmäßigkeit der Kindertaufe. Wenn Christus ohne alle Einschränkung sagt: taufet alle Völker: so sind doch hier auch mit die Kinder inbegriffen, ohne welche kein Volk bestehen kann. ?Die Verheißung von dem Segen der Völker durch Abrahams Samen gehört auch den Kindern: denn die Kinder gehören ja unter die Völker; ja wenn wir keine Kinder hätten, woher wollten wir Völker kriegen? Sonst müßte er gesagt haben: durch Christum sollen gesegnet werden alle Völker auf Erden, ausgenommen die kleinen Kinder. Nein, Teufel! Christus herzet und segnet unsere Kinder, die wir ihm zutragen und opfern." Bugenhageni Ausleguug des 29. Psalms in Luthers Werken XXI. Anhang S. 222. Und eben dieses Segnen der Kinder durch Christum, Marc. 10, 16. ist ein klares Anzeichen, wie die Kiudertaufe mit dem Sinne und Geiste IEsn Christi vollkommen harmonirt. Hat Christus damals die Kinder nicht von sich gestoßen, sondern denen, die sie zurückweisen wollten, mit Ernst und Unwillen es verwiesen; hat er damals die Kinder, die man ihm brachte, aufgenommen in seinkLiebesarme, hat er sie damals an sein Herz gedrückt und gesegnet: wer kann denn sagen, daß er die Kinder christlicher Eltern, die ihm in der Taufe dargebracht werden, nicht ebenso liebevoll segnen, und in sein Reich aufnehmen werde? Dem Liebesherzen JEsu muß also die Kindertaufe ganz entsprechen. ?Diese Sprüche wird uus Niemand nehmen, noch sie mit gutem Grund widerlegen. Denn hier steht es, daß Christus will unverboten haben, die Kindlein zu ihm zu bringen, ja heißet sie zu ihm bringen, und segnet sie, und giebt ihnen das Himmelreich; das lasset uns wohl merken." Luther, Kirchenpost, üb. III. Hxipti. Werke XI. S. 673. ?Deute nnn diese Worte Christi, wie du willst, so haben wir, daß die Kiuder sind zu Christo zu bringen, und man ihnen nicht wehren soll; und wenn sie zu ihm bracht sind, so zwinget er uns hier, zu glaubeu, daß er sie segne und das Himmelreich gebe, wie er diesen Kindiein thut. Wer kann vor diesem Texte über? Wer will dawider so kühn sein und die Kindlein nicht zur Taufe kommen lassen, oder nicht glauben, daß er sie segne, wenn sie dahin kommen? Nun ist er in der Taufe so gegenwärtig, als er dazumal war, das wissen wir Christen gewiß, darum wir nicht dürfen wehren den Kindern die Taufe," ebend. S. 674. Ferner waren die Apostel, wie die übrigen Iuden-christen, von jeher an die Aufnahme kleiner Kin-der nnter das Volk GOttes gewöhnt, daß Christus ebendeßwegen nicht nöthig hatte, Matth. 28, 19. die kleinen Kinder ausdrücklich zu erwähnen; im Gegentheil würde er sie in dem Falle namentlich ausgeschlossen haben, weun er sie hätte aus^ schließen wollen. Und wenn an die Stelle der Be^ schneidung im A. T. die Taufe im N. T. trat" Col. 2, 11. 12., sowie an die Stelle des Paffalam
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