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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Versündigen.
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Ter HErr weiß die Gottseligen aus der Versuchung zu erlösen «., 2 Vetr. 2, 9.
§ 3. Der Teufel versucht zum Bösen, und nimmt alle Gelegenheit in Acht, Matth. 13, 25. wie er durch Eingebung böser Gedanken, 1 Chr. 22, 1. und Erweckung böser Begierden, Joh. 13, 2. zur Sünde verführen möge.* Er bedient sich dazu a) vieler Näuke und großer List, Eph. 6, 11. Matth. 4, 3. 1 Thess. 3, 5. b) Hiebei muß man zwei Abwege vermeiden, 1) daß man nicht alle Schuld alleiu auf den Satan wälze, 2) daß man nicht meine, der Satan sei weit von uns entfernt, c) Er versucht die Gläubigen theils mittelbar durch andere Menschen und Dinge, theils unmittelbar, weun er uns selbst allerlei böse Gedanken einbläst, allerlei heftige Affccten und Bewegungen erregt, uns allerlei Vorstellung in der Phantasie vormalt, welche auf Reizungen zur Sünde oder Verzweiflung hinaus laufen, d) Besonders hat er den leichtesten Zutritt zu der Eiubilduugskraft. e) Es ist zuweilen sehr schwer, des Sataus unmittelbare Eingebungen von unseren eigenen bösen Gedanken zu unterscheiden. Insgemein werden von den Eingebnngen des Satans diese Kennzeichen angegeben: a) wenn solche Gedanken plötzlich und unvermuthet kommen, und von keiner vorhergegangenen Gelegenheit veranlaßt werden, ö) wenn sie mit großer Heftigkeit und Ungestüm kommen, und das Gemüth mit einmal gewaltig überfallen, und <?) wenn sie sehr abenteuerlich, unnatürlich und sehr erschrecklich sind. (Ob eö gleich keine untrüglichen Merkmale giebt, woran man satanische Versuchungen unterscheiden will, daher auch alle Provocationeu darauf als Entschuldigungsgründe uuflatthaft siud; so ist es doch, Praktisch betrachtet, eine heilsame Maxime, sich jederzeit alles Böse als Einsprache des Satans zu denken, um dadurch den ernstesten Abscheu dagegen zu wecken.) * Z. B. Wie zu sehen an Vva, 1 Mos. 3, 1. David, 1 Chr. 82, i. Hiob, c. i, 11. c. L, 7. Christo, Matth. 4, 3. Petrus, Luc. 22, 31. Judas, Joh. 13, 2. Ananias, A.G. 5,3.
z. 4. Die Welt.giebt böse Beispiele und Aergerniß. Unter der Welt werden verstanden die Kinder der Bosheit. Es versucht aber die Welt die Gläubigen auf zweierlei Art: a) auf eine schmeichlerische Art, durch Scheingrüude, die zu Irrthümern verleiten, durch Verheißungen mancherlei Vortheile, durch böse Beispiele auschulicher Personen, dahin alle Gewohnheiten gehören, die in der Welt eingeführt sind, Sprw. 1, 10. 1 Cor. 15, 33. b) auf eine schreckende Art, durch Drohungen und Zufü-auna. wörtlichen und thätlichen Unrechts, Joh. 15, 18. 20. 1 Joh. 3, 13.
z. 5. Und unser eignes Fleisch liegt stets wider
den Geist zu Felde, Gal. 5, 16.17. und lockt, Iac. 1,15. Unter dem Fleische wird hier besonders die allen Menschen angeerbte Verdorbenheit der Natur verstanden, die auch in den Wiedergebornen noch übrig ist, woraus alle böse Neiguugen und Geneigtheiten im Verstande und Willen entstehen, Gal. 5, 17. Iac. 1, 14. Es braucht aber das Fleisch zu seinen Versuchungen und Reizuugen folgende Werkzeuge: a) die Finsterniß, die noch in unserm Verstande übrig ist, und welche verhindert, daß wir den Willen GOttes nicht so vollkommen erkennen können, b) die Leichtsinnigkeit der herumschwärmenden Gedanken, c) die tief eingewurzelten Vorurtheile, d) die Bilder und Ideen, die der Einbildungskraft eingeprägt sind, e) die noch nicht ge-Vüchuer' s Hand-Conco^d.
nug in Ordnung gebrachten Affecten, f) die bösen Gewohnheiten, die vor der Bekehrung angenommen sind, g) die Unbeständigkeit, die auch in den Heiligen noch übrig ist. Wachet und betet, Matth. 26, 41. zieht die völlige Rüstung GOttes an, Eph. 6, 11. so wird euch der HErr bewahren vvr dem Argen, 2 Thess. 3, 3. und im Streit nicht unterliegen lassen.
Und sühre uns nicht in Versuchung, Matth. 6, 13. Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallet, Marc.
14, 38.
Die da reich werben wollen, die fallen in Versuchung und Stricke, 1 Tim. 6, 9.
§. 6. Die Verfnchungen haben durch göttliche Negierung bei den Gläubigen ihren herrlichen Nutzen. Denn 1) werden sie eine Gelegenheit zur Ausübung mancher christlichen Tugenden, iudem die Lauterkeit und die Stärke der guten und frommen Gesinnung nur durch Versuchungen bewährt werden kann, gleichwie die Tapferkeit des Kriegers nur im Kampf; 2) feuern sie den Ernst im Christenthum an, und lehren aufs Wort merken, Esa. 28, 19. 3) nimmt man dadurch zu in der Erkenntniß seines tiefen Verderbens, und der Tiefen des Satans, und daher vor allen in der Demuth; 4) man lernt die Größe derGnadeund BarmherzigkeitGOttes und die Unentbehrlichkeit des göttlichen Gnadenbeistandes besser erkennen, und wird so zum inbrünstigen Gebet getrieben; 5) man wird dadurch geschickter gemacht, mit Andern Mitleiden zu haben, und die Gefallenen mit sanftmüthigemGeiste aufrichten zu helfeu; 6)man bekommt eine größere Erfahrung von den Wegen GOttes, die Erfahrung aber macht klug, und Klugheit macht wachsam; 7) man wird durch wohl be-staudeue Versuchungen schon hier des seligsten Friedens und dort herrlicher Ehre theilhaftig, 2 Tim. 2, 5. Iac. 1, 12.
§. 7. Das rechte Verhalten in den Versuchungen kommt auf zwei Stücke an: a) daß man sich die Versuchung heilsam zu Nutze mache, und b) daß man durch heilsame Mittel unverletzt aus der Versuchung zu kommen suche. Dazu gehören: 1) der Glaube, Eph. 6, 16. Röm. 16, 20. 2) das Widerstehen, Iac. 4, 7. hier schadet das Fliehen, 3) das Gebet, Marc. 14, 38. um Weisheit, Kraft und Stärke, Langmuth und Geduld, 4) das Wort GOttes, Eph. 6, 11. Matth. 4, 4. Man muß aber aus dem Worte GOttes gegen die Versuchungen gebrauchen a) göttliche Gebote, daß wir vor allem Bösen zittern sollen, b) göttliche Verheißungen, Offb. 2, 3. <i) göttliche Drohungen. 5) Anderer Christen Hülfe, deren Gebet, Rath und Trost man sich ausbitten muß.
§. 8. Nach der Versuchung muß man a) nicht sicher sein, b) nicht verzagen, c) nach dem Siege GOtt für seinen Beistand danken, d) die überstaudene Versuchung sich recht zu Nutze machen, und e) sich zu einem neuen Kampf gefaßt halten.
Versündigen
S. Sünbti sündigen.
Israel an GOtt mit dem Kalbe, 5 Mos. 9, 16. indem sie den
Bund übertreten, Ios. 7, 11. mit Altarbauen, Ios. 22, 16.
mit Bluteffen, i Sam. 14, 33. Jerusalem, 2 Chr. 29, 19.
Klaget. 1, 8. Tyrus, Ezech. 28, 16. Ephraim, Hos. 13, 1. Der Schenke und Bäcker versündigten sich an ihrem HVrrn,
1 Mos. 40, i.
Versündiget euch nicht an dem Knaben, 1 Mos. 42, 22. Ich habe daSmal mich versündiget, 2 Mos. 9, 37. c. 10,16. Es sei aber auch ferne von mir, mich also an dem HErrn zu
versündigen, i Sam. 1Z, "3.
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