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Illustrierte Kunstgeschichte

Johannes Emmer, Deutsche Volksbibliothek A.-G., Berlin, ohne Jahr [1901]

Schlagworte auf dieser Seite: Islamitische Kunst

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Islamitische Kunst.

Malerische, das lebhafte Spiel einer unerschöpflich erfindungsreichen Einbildungskraft, welches hier waltet, läßt jedoch den Beschauer kaum bewußt dessen werden, daß gegen die strengen Gesetze der Baufügung mit dichterischer Kühnheit gesündigt wird.

Fortdauer. Die islamitische Kunst ist auf den bezeichneten Gebieten des Morgenlandes bis in unsere Zeit ziemlich unverändert geblieben und wird sich wohl noch längere Zeit in ihren wesentlichen Eigenheiten erhalten, da sie dem Volksgeiste entspricht. Allerdings wird seit einem halben Jahrhundert der Einfluß des Abendlandes immer stärker und bringt dessen Kunstformen auch hier zur Geltung.

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Moschee des Sultan Hassan in Kairo. Die Abbildungen Fig. 225-229 zeigen die Eigenart der islamitischen Baukunst in den verschiedenen Gebieten, in denen sie zu größerer Bedeutung gelangte. Die ägyptische (arabische) Art vertritt die Moschee des Sultans Hassan in Kairo, die in den Jahren 1356-59 entstanden ist. In der Anlage weicht sie etwas von der ursprünglich üblichen Weise ab (ein Beispiel für diese ist die später zu erwähnende Moschee zu Cordova), indem ihr Hof nicht von Säulenhallen umgeben, sondern von festen Mauern eingeschlossen ist. Große spitzbogige Thore führen in Säle, welche allen vier Seiten des Hofes anliegen. An den in der Längsrichtung hintersten

^[Abb.: Fig. 228. Aeußeres des Alkazar in Sevilla.

(Nach einer Photographie von J. Laurent und Co. in Madrid.)]