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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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und lasse ihn dann trocken ablaufen, hacke ihn dann fein, dämpfe eine zerschnittene Zwiebel in frischer Butter, gebe den Hopfen hinein und bestäube ihn mit ein wenig Mehl und füge vor dem Anrichten Fleischbrühe mit etwas Muskatnuß und einem Eigelb hinzu.

Andere Art.

Hopfen werden gewaschen, in Salzwasser aufgekocht, dann in eine Buttersauce gelegt und etwas Salz, zwei Eigelb und süßer Rahm hinzugetan.

Hopfensalat.

Die grünen, aber doch noch zarten Hopfen werden, nachdem sie gewaschen, in Büschlein gebunden und in Salzwasser weichgekocht, dann abgegossen und kaltes Wasser darüber geschüttet und auf eine Platte gelegt. Hierauf rührt man das Gelbe von zwei hartgekochten Eiern mit Schnittlauch, Pfeffer, Salz, Essig und Oel recht durcheinander und gießt es über die Hopfen. In früherer Zeit wurde der Hopfen in den Apotheken viel verarbeitet, doch ist dies jetzt nur noch wenig der Fall. Bei heftigen Zahnschmerzen gewährt das Liegen auf einem mit getrocknetem Hopfen gefüllten Kissen eine große Erleichterung, man sollte ein solches Kissen immer für vorkommende Fälle im Hause haben. Der Harzgehalt des Hopfens hat eine leicht narkotische Wirkung, was die Beruhigung der Schmerzen zur Folge hat.

Aus "Heimchen am Herd".

Kosmetik.

Haarpflege. Eines der besten Mittel gegen das Ausfallen der Haare besteht darin, daß man den Kopf öfters mit Brennesselwasser wäscht. Die Brennesseln, die im Frühjahr am kräftigsten sind, werden zerschnitten und mit Regenwasser in der Sonne destilliert. Wenn die Flüssigkeit alsdann filtriert ist, gibt man ihr zur Parfümierrung ^[richtig: Parfümierung] etwas Rosenwasser bei. J.

Kochrezepte.

Pollo in bianco. In eine Kasserole ^[richtig: Kasserolle oder Casserole] legt man ein paar Scheiben Zitrone, eine kleine Zwiebel mit 1-2 Nelken besteckt, eine Selleriewurzel, ein paar Rübchen, Petersilie. Darauf legt man nun ein schönes Poulet in Stücke zerteilt, wie man es zu Ragout tut, mit feinem Salz bestreut. Auf die Stücke Poulet gießt man nun ein Glas guten Weißwein, ½ Glas Essig und 2-3 Eßlöffel feines Olivenöl, sowie 2 Lorbeerblätter und eine Prise Pfeffer. Wenn das Poulet halb gar ist, nimmt man die Lorbeerblätter weg. Man läßt auf schwachem Feuer kochen und gibt zuletzt ein wenig Liebig oder Maggi dazu. Angerichtet wird die Platte folgendermaßen: In die Mitte schön aufgehäuft die Stücke Poulet und um dieselbe herum gereinigte Sardellen, die Rübchen mit Selleriewurzel, Salatherzen und Kapern. Darüber wird der Rest der Brühe gegossen, welche nur noch wenig sein soll, sonst kocht man sie noch allein etwas ein und serviert die Platte kalt oder warm. Sehr gut.

Maccaroni à la Rossini. Man siedet die Maccaroni (italienische sind vorzuziehen) in gut gesalzenem Wasser, aber nicht zu weich. Währenddem läßt man ein Stück Butter in einem Pfännchen zergehen, gibt etwas Liebig dazu und einen Moment ein Zinkchen Knoblauch, kann natürlich auch weggelassen werden. Dann kommen 2-3 Löffel Tomatenpurée (Konserven) dazu und läßt nun alles auf kleinem Feuer ein wenig kochen. Sind die Maccaroni weich und gut gesiebt, so legt man sie in die Schüssel, die Tomatensauce darüber und ziemlich viel geriebenen Parmesankäse, vermischt gut und rasch und serviert sehr heiß.

Kalbfleisch à la Cavour. Man nimmt ein schönes Stück Kalbfleisch und legt es 24 Stunden in Wein, mit Salbei, Rosmarin, ein Lorbeerblatt, Petersilie, Zwiebel und 2-3 Nelken. Am andern Tag nimmt man es wieder heraus, läßt es in heißer Butter schön gelb werden und gibt alle möglichen Gemüse dazu: Zuckererbsen, Spargel, Bohnen, Kartoffel, ein wenig Sellerie und Rübli, welche alle vorher ein paar Minuten in kochendes Wasser kamen. Ist das Fleisch schön gelb, so wird mit etwas Wein abgelöscht, derselbe nach und nach dazu gegossen und das Fleisch auf schwachem Feuer weich gekocht. Das Gemüse wird nun durch ein Sieb gedrückt und kommt mit einem Glase Marsala nochmals einen Augenblick aufs Feuer, dann gießt man es über das Fleisch. Kalt serviert schmeckt dieses vorzüglich. Fr. B.

Gitzibraten. Das Gitzi wird hergerichtet wie der Hase; der hintere Teil wird mit Pfeffer und Salz bestreut, in die Bratpfanne in heiße Butter gegeben und mit Bratengarnitur unter häufigem Begießen mit kräftiger Bouillon eine Stunde gebraten. Aus Brust, Hals und Kopf bereitet man ein Ragout, nach Art des Kalbfleischvoressens. Z.

Osterkuchen. ¾ Pfd. Zucker wird mit 10 Eigelb gut gerührt, dann fügt man 1 Löffel gest. Zimmt, 1 Theelöffel gest. Nelken, die feingewiegte Schale einer Zitrone, für 20 Cts. Zitronat, ¾ Pfd. Mandeln, ein Gläschen Kirsch und 1 Gläschen Wein dazu. Zuletzt mischt man den Schnee der 10 Eiweiß leicht darunter und läßt den Kuchen bei mäßiger Hitze backen. Zuletzt kann man einen Zuckerguß darüber geben oder auch mit geschnittenen Mandeln garnieren. F. R.

Schenkeli. ½ Kilo Mehl, 4 Eier, 125 gr süße Butter, 225 gr zerstoßenen Zucker, ein