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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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tener Streifen genügt und wird nur mit einigen langen Stichen befestigt. Bruchleidende haben sich sehr vor Erkältung zu hüten; ich habe mir aus diesem Grunde eine Leibbinde aus Jägerstoff angeschafft, die ich natürlich unter dem Bruchband trage, und die mir sehr gute Dienste leistet. Die heftigen Schmerzen, die ich früher öfters verspürte, sind seither verschwunden. Ich hoffe, daß Ihnen obige mitgeteilten Erfahrungen auch einigermaßen von Nutzen sein werden. E. G.

An K. in D. Wasserbrennen. Trinken Sie aus folgenden gemischten Kräutern täglich 2 Tassen Thee und nehmen Sie wöchentlich einmal ein Sitzbad von 26° R. Ich hatte damit den besten Erfolg: Bärentraubenblätter, Birkenblätter, Melissenblätter, Petersilie (Frucht), Heidelbeere (Frucht), Lindenblüte, Eichenrinde, Levist (Wurzel), Hauhechel (Wurzel). N. H.

An R. K. Zuckererbsen. Bei allen Gemüsen ist langes Sterilisieren angezeigt, Zuckererbsen z. B. 1-1½ Stunde; die Gemüse werden, da das Sterilisieren unter Luftabschluß stattfindet, niemals zu weich. S.

An M. T. in Sch. Küchenboden. Ich hatte auch früher einen solchen Küchenboden; die schmierigen Stellen bestrich ich mit guter Schmierseife, netzte ganz wenig und fegte den Boden erst nach 1-2 Stunden mit warmem Sodawasser, dem ich auch Schmierseife beifügte. Nach und nach ist der Boden wohl besser, aber nie schön geworden. Es sind nicht allein die Vorgänger in einer Wohnung, sehr oft aber ist das Material schuld an solchen Verdrießlichkeiten. G.

An R. R. in K. Heidelbeerwein. Sie meinen wohl Heidelbeersaft, welcher auf folgende Weise bereitet wird. Gut erlesene Heidelbeeren werden zerdrückt, auf 1-2 Tage in den Keller gestellt und dann durch ein Tuch gepreßt. Für ½ l Saft läutert man ¼ Pfd. Zucker in ganz wenig Wasser, fügt den Saft bei, bis er ganz dicklich ist und füllt ihn abgekühlt in Flaschen, die man verkorkt und versiegelt und an trockenem Ort gut aufbewahrt. Wird der Saft, wenn er mit dem Zucker gut durchgekocht ist, in sogen. Saftflaschen gefüllt und 20 Min. sterilisiert, so behält er sein natürliches Aroma vollständig.

G.

An M. T. in Sch. Küchenboden. Probieren Sie es doch einmal mit den bekannten Metalldraht-Fegbürsten Patent Dietschy, die durch Schuhmann u. Dietschy, Rämistr. 29, Zürich I, zu beziehen sind.

An M. H. in Moskau. Anleitung zur Auffrischung von Möbeln. Ein diesbezügliches Schriftchen besteht nicht. Vielleicht dienen Ihnen folgende Angaben: Polierte Möbel dürfen nicht feucht, sondern müssen trocken mit einem seidenen Tuche abgerieben werden. Sind sie unscheinbar, glanzlos geworden, so kann man sie selbst wieder aufpolieren, indem man eines der nachfolgenden Poliermittel aufträgt:

1. Man übergießt 65 gr weißes Wachs mit 150 gr Terpentinöl und erwärmt die Masse, bis sie vollständig aufgelöst ist. Ist sie so weit erkaltet, daß sie anfängt weißlich und fest zu werden, so setzt man unter beständigem Umrühren 30 gr starken Weingeist zu; man gibt von der Masse auf ein Tuch und reibt damit die Möbel, bis Glanz erfolgt.

2. 50 gr feingeschabtes Stearin wird in 70 gr erhitztes Terpentinöl eingetragen und nach erfolgter Auflösung erkalten lassen. Man streicht eine kleine Menge davon auf ein wollenes Läppchen, reibt damit die Möbel gut ab und wischt mit einem reinen trockenen Tuche nach.

An Fr. G. S. und E. M. in A. Muttermäler. Die Muttermäler pflegen unsern Damen meist dann erhebliche Pein zu verursachen, wenn sie sich an sichtbaren Körperstellen befinden. Ihre Farbe ist meist braun oder schwarz und unangenehm werden sie noch besonders dadurch, daß sie an Größe zunehmen, in demselben Maße, in welchem der Körper wächst. Die Beseitigung dieser Schönheitsfehler ist nicht leicht, da man die Schichten der Haut, in welchen sich der Farbstoff befindet, zur Abstoßung bringen muß. Wollte man zu diesem Zwecke tiefer greifende Aetzmittel verwenden, dann würden Narben entstehen und die kosmetische Entstellung nur durch eine noch schlimmere ersetzt werden. Man hat bisher Säuren, Alkalien und Seifen angewendet. Neuerdings hat der bekannte Hautspezialist Dr. Unna, das Wasserstoffsuperoxyd in 30proz. Lösung zur Behandlung der Pigmentmäler empfohlen und auf sein Vorgehen ist das Verfahren auch von andern Aerzten nachgeprüft worden. Die Mäler werden zweimal täglich mittelst Glasstabs mit der Flüssigkeit betupft, man läßt diese eintrocknen, was in etwa einer Viertelstunde geschehen ist, worauf die Mäler mit Zinkpflastermull bedeckt werden. Dem Verfahren wird nachgerühmt, daß es rasch wirken soll, dabei ist es schmerzlos im Gegensatz zu den sonst gebräuchlichen Aetzmitteln und ist auf alle Fälle sehr leicht zu handhaben. Vielleicht wird durch das neue Mittel die Zahl der bisher unheilbaren Pigmentmäler, deren Trägerinnen nur bisher auf Pudern und Schminken angewiesen waren, erheblich eingeschränkt.

An jungen Landwirt in G. Mittel zur Vertreibung der Bremsen. Sehr lästig werden Bremsen für Pferde, aber nicht weniger wird auch das Rindvieh von diesem Ungeziefer heimgesucht. Diese zu vertreiben, sind schon viele Mittel angegeben worden, alle möglichen Stinköle werden empfohlen, die oft nicht ohne Nachteil für Haut und Haare angewendet werden. Auf ein sehr einfaches Mittel möchte ich hier aufmerksam machen, das sich vorzüglich bewährt hat, es ist dies Margarine; die Tiere werden an einzelnen Teilen damit bestrichen, wie Brust,