Schnellsuche:

Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Corroyer; Costa; Costenoble; Cot; Coubertin; Couder

116

Corroyer - Couder.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Corrodi'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)

schmuck seines höchst sehenswerten Ateliers in Rom ausmachen.

Corroyer (spr. korroajéh), Edouard Jules, franz. Architekt, geb. 12. Sept. 1835 zu Amiens, Schüler von Viollet le Duc, machte sich nicht nur durch zahlreiche Entwürfe für den Bau oder die Restauration öffentlicher Denkmäler einen ehrenvollen Namen, z. B.: Stadthaus in Roanne (1865), St. Bruno in Grenoble (1870), Festungswerke von Dinan (1872), Abtei St. Michel (1873), Restauration des südlichen Kreuzflügels der Kathedrale von Soissons, sondern baute auch die Kirche in Vougy (Loire), ein Schloß bei Bourg (Ain) und restaurierte die Kirchen in Ham, Nesles und Athies (Somme) sowie das Schloß Chamarande. Er gab heraus: »L'abbaye royale du Mont St. Michel« (1877).

Costa, Pietro, ital. Bildhauer, geboren zu Genua, wo er die Akademie besuchte und den großen römischen Preis erhielt. Seine in Italien sehr geschätzten Werke sind meistens Statuen für Grabdenkmäler oder für öffentliche Plätze, so namentlich das Denkmal Mazzinis und neuerdings das des Königs Victor Emanuel für Turin. Seit 1848 hat er seinen Wohnsitz in Rom.

Costenoble, Karl, Bildhauer, geb. 1837 zu Wien, war dort Schüler des Bildhauers Franz Bauer (gest. 1872) und bildete sich später in München, London und Italien weiter aus. Außer mehreren kleinern Genregruppen, für die er besonders beanlagt ist, schuf er bis jetzt drei Marmorstatuen für das Arsenal in Wien, die Büsten Karls V. und Maximilians I. im Treppenhaus des Palais vom Erzherzog Karl Ludwig, eine lebensgroße Gruppe: Amor und Psyche, und beteiligte sich bei der Konkurrenz für das Maria-Theresia-Denkmal sowie für das Goethe-Denkmal in Berlin. Viel Glück machte er in Genregruppen, Porträtbüsten und Porträtstatuetten.

Cot (spr. koh), Pierre Auguste, franz. Historien- und Porträtmaler, geb. 17. Febr. 1837 zu Bédarieux (Hérault), war in Paris Schüler von Cogniet, Cabanel und Bouguereau und widmete sich anfangs ↔ vorzugsweise der Historienmalerei, worin er 1870 mit einem Prometheus auftrat, an dem man besonders den Ausdruck des körperlichen Schmerzes und die landschaftliche Stimmung rühmte. Ebenso sehr wurden bald nachher seine Bilder: die Meditation (1871) und die Idylle des Frühlings (1874) gerühmt. Seit mehreren Jahren widmet er sich auch dem Porträt und errang hierin besonders durch seine weiblichen Köpfe glänzende Erfolge, z. B. durch das Porträt der Frau D. 1874; weniger gelungen war zwar das der Marschallin Mac Mahon, dann aber erschien er im Salon 1879 mit zwei meisterhaften Frauenporträten. 1874 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.

Coubertin (spr. kubärtang), Charles Louis Frédy de, franz. Historien- und Genremaler, geb. 23. April 1822 zu Paris, malte seit 1846 viele sehr ansprechende Bilder aus der Geschichte und dem Volksleben Italiens, z. B.: Auffindung der Gruppe des Laokoon 1506 (1846), Episode aus dem Auftreten der Pest in Mailand (1851, Museum in Laval), große Messe am Tag St. Petri in Rom, Kugelspieler im Kolosseum (1859), der Karfreitag in Palermo (Museum des Luxembourg), die Tauben auf dem Marcusplatz in Venedig (1861), Tod des Ravignan (1863), Tod des Stanislaus Kostka (1865) und Malereien im Chor der Kirche in Chevreuse (Seine-et-Oise). 1865 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.

Couder (spr. kudähr), Alexandre Jean Rémy, franz. Stilllebenmaler, geb. 16. April 1808 zu Paris, studierte anfangs die Bildhauerkunst, trat dann aber ins Atelier von Gros, wo er zwar zunächst auch einige Genrebilder malte, sich aber später ausschließlich an das Stillleben hielt, worin er es zu großer Meisterschaft brachte. Seine Gegenstände sind Blumen und Früchte oder auch Gegenstände des täglichen Lebens, namentlich Küchenstücke. 1874 brachte er das Genrebild: die Rückkehr vom Feld und ein Bouquet Feldblumen, 1875 ein ähnliches Bild und ein Interieur, 1877 Rosen und Früchte. 1853 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.