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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Hoffmann-Fallersleben; Hofmann

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Hoffmann-Fallersleben - Hofmann.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Hoffmann'

Bild zu vollenden, kam dann in Wien abermals in Rahls Schule, in der er bis 1854 blieb, während er in der Zwischenzeit auch Studienreisen in die österreichischen Alpen machte. Auch in den folgenden Jahren finden wir ihn auf Reisen nach Venedig und 1857 nach Griechenland, wo sich ihm der innige Zusammenhang zwischen Natur und Kunst in voller Größe offenbarte. Hier entstanden zahlreiche Studien nach der Natur, die nachher der Kaiser Maximilian von Mejiko und der Baron Sina erwarben. Am wichtigsten aber wurde für ihn 1853-64 ein Aufenthalt in Rom, wo er sich durch das Studium der edelsten Vorbilder und den Umgang mit den bedeutendsten Künstlern eine gediegene Kunstbildung aneignete. Dazwischen besuchte er auch (1863) Neapel und Capri. Dort in Italien verarbeitete er die in Griechenland empfangenen Eindrücke zu großartigen idealen Landschaften von ergreifendem Ernst und charaktervoller Zeichnung, z. B.: Reste des Heiligtums der Venus an der Straße nach Eleusis und das Grab Anakreons, Athen zur Zeit des Perikles (im Besitz des Barons Sina) u. a. Nach seiner Rückkehr malte er 1866 in Wien für das Neue Opernhaus die Dekoration zur »Zauberflöte«, zum »Freischütz« und zu »Romeo und Julie«, machte Entwürfe für das Wagner-Theater in Baireuth, malte acht Zonenbilder im Palast Epstein, landschaftliche Fresken im Schloß Hörnstein, die vier Lebensfreuden im Kursalon und die weniger gelungene Landschaftstrilogie: Drama, Idylle und Tragödie (Wachstechnik). Seine bedeutendste Schöpfung ist eine seiner neuesten der großartig komponierte Cyklus von fünf Bildern des alten Athen (für Baron Sina): das alte Athen von den Gärten der Venus aus, der Fluß Ilissos, das panathenäische Stadion, die Akropolis und der Hügel Museion.

Hoffmann-Fallersleben, Franz, Landschaftsmaler, geb. 19. Mai 1855 als Sohn des damals in Weimar lebenden Dichters und Germanisten Hoffmann von Fallersleben, bezog die Akademie in Düsseldorf und später die Kunstschule in Weimar, wo er Schüler von Theodor Hagen ↔ wurde und in lebhaftem Verkehr mit Friedr. Preller stand. Dann machte er Studienreisen nach der deutschen Ostseeküste, Westfalen, Hannover und Thüringen und ließ sich in Düsseldorf nieder. Seine bis jetzt aus diesen Gegenden entlehnten Hauptbilder sind: ein Hünengrab, vor einem Waldkirchhof (1877), Waldeinsamkeit, nach der Sturmflut (1878), Dämmerung, das verwunschene Schloß (1879) und die 1880 in Düsseldorf ausgestellten: altdeutscher Opferhain und am Waldesrand.

Hofmann, 1) Heinrich Johann Ferdinand Michael, Historienmaler, geb. 19. März 1824 zu Darmstadt, jüngerer Bruder des Staatssekretärs für Elsaß-Lothringen, Karl H., erhielt den ersten Unterricht von dem dortigen Kupferstecher Rauch, besuchte 1842-44 die Düsseldorfer Akademie, wo er Th. Hildebrandts und Schadows Schüler war, und malte schon unter letzterm ein größeres Historienbild: Scene aus der Geschichte der Langobarden. 1845 ging er auf ein halbes Jahr auf die Akademie in Antwerpen, besuchte Holland, Paris und kehrte dann in seine Vaterstadt zurück, wo er mit Porträtaufträgen reich bedacht wurde, bis er 1847 nach München ging, wo seine Abschiedsscene aus »Romeo und Julie« entstand. 1848-51 verweilte er wieder in Darmstadt und Frankfurt und porträtierte in letzterer Stadt auch den damaligen Reichsminister Heinr. v. Gagern. Nach Dresden, seinem jetzigen Wohnort, kam er zuerst 1851, studierte die dortige Gallerie und vollendete das Bild: Enzio im Kerker. 1854 ging er nach Rom und erfreute sich des Umgangs mit Cornelius, unter dessen unverkennbarem Einfluß eins seiner Hauptbilder, die meisterhaft komponierte und technisch vollendete Gefangennehmung Christi (Gallerie in Darmstadt), entstand. Nachdem er dann noch drei Jahre (1859-62) in seiner Vaterstadt verweilt hatte, ließ er sich in Dresden nieder und entfaltete nun eine ununterbrochene Thätigkeit in Bildern aus der religiösen Historie und aus Dichterwerken, ungemein reich an Gefühl für Schönheit, sorgfältig in der Ausführung und kräftig im Kolorit. Zunächst: Othello

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 264.