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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

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Müller.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Müller'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 8)

fessor und Mitglied der Akademie von San Luca in Rom.

9) Heinrich, Architekt, geb. 2. Febr. 1819 zu Bremen, bezog nach praktischer Vorbildung die Akademie in München, arbeitete als Eleve im Baubüreau Bürkleins und setzte 1841 seine Studien auf der Bauakademie fort. Noch in demselben Jahr wurde er Zeichner beim Architekten de Châteauneuf in Hamburg und führte dort nachher mehrere Privatbauten aus. 1847 ließ er sich in Bremen als Privatarchitekt nieder. In den spätern Jahren machte er Reisen nach Paris, London und Rom. Seine größern Monumentalbauten sind: die gotische Kirche zu Oberneuland bei Bremen (1860), die neue Börse in Bremen, 1864 vollendet (gleichfalls gotisch), ein geistreiches Werk von basilikenähnlicher Anlage und praktischer Disposition, aber nicht zierlich genug in den Details und den Ornamenten, die dortige gotische Rembertikirche (1871), der zierliche, im Innern elegante Neubau (Renaissancestil) der Gesellschaft »Museum« und der aus einer Konkurrenz hervorgegangene herrliche Renaissancebau der Börse in Königsberg (1875). Dazu kamen später noch in Bremen der Saalbau des Doms u. der Neubau der Freimaurerloge Friedrich Wilhelm zur Eintracht (1880, Renaissance). 1874 wurde er ordentliches Mitglied der Akademie zu Berlin.

10) Karl, Historienmaler, geb. 1818 zu Darmstadt, jüngerer Bruder des Andreas M. (s. 2), erlernte gleich diesem die Anfangsgründe der Kunst von seinem Vater Franz Hubert M. und bezog nach dessen Tod 1835 die Akademie in Düsseldorf unter Karl Sohn und Schadow, wo er sich gleichfalls der religiösen Historienmalerei in streng kirchlicher Richtung widmete, mit der er ein feines Gefühl für Schönheit und weibliche Anmut verbindet, z. B. schon in seinen ersten Bildern: Mariä Heimsuchung (1837), Tobias mit dem Engel (1838) und Caritas (1839). Nachdem er sich bis 1843 in Italien aufgehalten hatte, malte er von den Fresken der Apollinariskirche die bereits in Italien entworfenen Scenen aus dem Leben der Maria und die Anbetung des Lammes ↔ (1844). Unter seinen Ölbildern dieser Richtung sind zu nennen: die nachher wiederholte Maria mit dem Jesuskind (Kirche zu Altena in Westfalen), eine überaus fein ausgeführte Verkündigung (1852), dieselbe nachher wiederholt in größerm Maßstab (Gallerie in Düsseldorf), die Madonna mit den Heiligen Heinrich und Hedwig, die Jünger zu Emmaus, das heil. Abendmahl, Vision der heil. Hedwig, Rosenwunder der heil. Elisabeth, die Erscheinung der Madonna von Lourdes sowie mehrere Wandmalereien. Er ist gleichfalls Professor an der Akademie in Düsseldorf.

11) Karl Friedrich, Maler des litterarischen und poetischen Genres, geb. 1813 zu Stuttgart, Sohn des durch seinen Stich der Sixtina bekannten Kupferstechers Friedrich M., besuchte zunächst die dortige Kunstschule, ging von da 1831 auf die Akademie in München unter Cornelius, verdankt aber seine Hauptausbildung seinem Aufenthalt in Paris, wo er 1833-37 Schüler von Ingres war, dem er dann nach Rom folgte. Nachdem er hierauf einige Jahre in Frankfurt a. M. gearbeitet, verweilte er abermals 15 Jahre (1850-65) in Paris und ließ sich zuletzt in Frankfurt nieder. Nach einer während seines ersten Aufenthalts in Paris unter Ingres gemalten Abschiedsscene von »Romeo und Julie« begründete er seinen eigentlichen Ruf durch das große Bild: il saltarello, das, in die Villa Berg bei Kannstatt gekommen, ein höchst lebendiges, ausdrucksvolles Meisterwerk ist. Später folgte als Pendant dazu eine Scene vom römischen Karneval. Beiden kommen seine nachfolgenden Bilder aus der klassischen Mythe oder aus Goethe und Shakespeare, z. B. das Urteil des Paris, Romeo und Julie, Faust und Helena, nicht gleich. Man hat von ihm auch Porträte und Studienköpfe. Er starb 27. April 1831.

12) Karl Hubert Maria, Bildhauer, geb. 15. Aug. 1844 zu Remagen am Rhein, war in Düsseldorf Schüler von August Wittig und bildete sich nachher in München weiter. Unter den bis jetzt von ihm geschaffenen, viel versprechenden Werken nennen wir: die Austreibung der

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 385.