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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Hawarden; Hawasch; Hawick; Hawkesbai; Hawkesbury; Hawkins; Haworth; Hawthorne

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Hawarden - Hawthorne.

regelmäßiges Dreieck, dessen Südostseite zwischen Kapoho Point und Kap Kalae auffallend gleichmäßig verläuft; die Westseite von Kap Kalae im S. bis Opolu Point im N. besitzt drei kleine, sehr mittelmäßige Ankerplätze: die Baien von Kealakeakua (wo Cook erschlagen wurde), Kailua und Kawaihae; die Nordostküste ist zwar den herrschenden Winden ausgesetzt, besitzt aber in der Hilo- oder Byronbai die beste Reede der Insel. Das durchaus vulkanische Land steigt von einem ganz schmalen Küstenrand schnell zu einem ausgedehnten Lavaplateau auf, aus welchem sich drei große Spitzen erheben. Die höchste, der Mauna Kea oder Weiße Berg (weil der Schnee in seinen Klüften auch im Sommer nicht schmilzt), ist ein erloschener Vulkan von 4253 m Höhe; auch der westlich von ihm gelegene Mauna Hualalai hat seit 1801 geschwiegen. Dagegen ist der 4194 m hohe Mauna Loa oder Große Berg in voller Thätigkeit und hat noch in den letzten Jahren zerstörende Lavaströme bis zum Meer entsandt. Mit ihm hängt der südöstlich liegende merkwürdige Kilauea zusammen, ein thätiger Krater mit einem feuerflüssigen Lavasee, der in das Plateau selber bis zu einer Tiefe von 300 m eingegraben ist. Von dem Nordostabhang des Plateaus ziehen zahlreiche Bäche, häufig Wasserfälle bildend, zum Meer, und dieser Teil der Insel ist auch von großer Fruchtbarkeit; sonst sind die Küsten gänzlich unbewässert, und namentlich die Westküste ist sehr dürr. Hauptort und Sitz des Gouverneurs der Insel ist Hilo am Ausfluß des Wailuku in die Bai von Hilo mit kath. Kathedrale und 5000 Einw.; in der Umgegend ergiebiger Zuckerrohrbau und der berühmte Regenbogenwasserfall. S. das Kärtchen, S. 243.

Hawarden (spr. harden), Dorf in Flintshire (Wales), mit Lateinschule, Schloßruine, Landsitz Gladstones und (1881) 7087 Einw.

Hawasch, Fluß in Nordostafrika, entspringt im Gebiet der Metja-Galla im S. der Landschaft Schoa, deren Grenze er gegen S. und O. bildet, worauf er sich ostwärts wendet und sich in den Sumpfseen von Gamambad und Abhebbad im Gebiet der Afar Mudaito verliert.

Hawick (spr. há-uick), Stadt in der schott. Grafschaft Roxburgh, am Teviot, hat eine lateinische Schule, eine Zeichenschule, ein Handwerkerinstitut mit Bibliothek; Landwirtschaftliche Gesellschaft, Fabrikation von Strumpfwaren, Wollzeugen und Handschuhen, eine Maschinenbauanstalt und (1881) 16,184 Einw.

Hawkesbai (spr. háhks-), große Meeresbucht an der Ostküste der nördlichen Insel von Neuseeland, 12. Okt. 1769 von Cook entdeckt. Die danach benannte Provinz wurde 1848 angesiedelt; ihre Hauptstadt ist Napier.

Hawkesbury (spr. háhksberi), Fluß in Neusüdwales, entspringt als Wollondilly in den Cullarinbergen, nimmt später den Namen Nepean an und mündet nach 528 km langem, meist nordöstlichem Lauf mit einer plötzlichen Wendung nach SO. in die Brokenbai. Seine Ufer sind sehr fruchtbar, doch öfters verheerenden Überschwemmungen ausgesetzt. Schiffe von 100 Ton. können bis oberhalb Windsor gelangen.

Hawkins (spr. hahkins), 1) Sir John, engl. Seefahrer, geb. 1520 zu Plymouth, einer der ersten englischen Sklavenhändler, erwarb durch Menschenhandel zwischen Afrika und Westindien großen Reichtum. Von der Königin Elisabeth ausgezeichnet, wurde er zum Schatzmeister und 1588 zum Vizeadmiral der gegen die spanische Armada ausgesendeten Flotte ernannt und zur Belohnung für seine Verdienste zum Ritter erhoben. Er starb 21. Nov. 1595.

2) Sir John, engl. Musikhistoriker, geb. 30. März 1719 zu London, studierte Rechtswissenschaft und wirkte als Advokat sowie in verschiedenen Richterämtern bis 1753, wo eine reiche Heirat ihn in den Stand setzte, sich seiner schon längst gehegten Neigung für die Musikwissenschaft ausschließlich hinzugeben. Als Ergebnis des nun von ihm mit Eifer begonnenen musikwissenschaftlichen Studiums veröffentlichte er 1776 seine "History of the science and practice of music" in 5 Bänden, ein Werk, welches der berühmten gleichzeitig erschienenen "History of music" von Burney an Wert nicht nachsteht und noch gegenwärtig hochgeschätzt ist (neue Ausg., Lond. 1876, 2 Bde.). H. starb 21. Mai 1789 in London.

3) Benjamin Waterhouse, Naturforscher, geb. 8. Febr. 1807 zu London, widmete sich unter Behnes der Bildhauerkunst, seit 1827 aber den Naturwissenschaften und seit 1852 speziell der Geologie. 1842-1847 lebte er, mit dem Studium der Tierwelt beschäftigt, in Knowsley und publizierte "Gleanings from the menagerie at Knowsley" (1850). Er erlangte dabei jene außerordentliche Meisterschaft im Skizzieren der tierischen Form, welche seine Vorlesungen über die Geologie und Zoologie, die er an verschiedenen Orten in England und Schottland hielt, so beliebt machte. 1852 erhielt er von der Kristallpalastgesellschaft den Auftrag, die gigantischen ausgestorbenen Tiere in ihrer äußern Form nachzubilden, und in drei Jahren stellte er über 30 derartige Rekonstruktionen her, manche in kolossalen Verhältnissen. Einen ähnlichen Auftrag nahm er nach seiner Übersiedelung nach New York 1868 für den dortigen Zentralpark an. Er schrieb: "Popular comparative anatomy" (Lond. 1840); "Elements of form" (1842); "Comparative view of the human and animal frame" (1860); "Artistic anatomy of the horse (1865), of the cattle and sheep (1867), of the dog and deer" (1876); mit Huxley gab er einen "Atlas of elementary anatomy" (1865) heraus.

Haworth (spr. he-), Stadt im Westriding der engl. Grafschaft Yorkshire, bei Keighley, mit (1881) 3816 Einw.; Wohn- und Sterbeort von Charlotte Bronté.

Hawthorne (spr. háh-thörn), Nathaniel, amerikan. Romanschriftsteller, geb. 4. Juli 1804 zu Salem in Massachusetts, studierte im Bowdoin College (Maine), beschäftigte sich sodann litterarisch, nahm aber 1839 eine Anstellung beim Zollwesen in Boston an. Nachdem er sich für kurze Zeit einer Genossenschaft von Fourieristen, der sogen. Brook-Farm-Community, in der Grafschaft Roxburgh angeschlossen, übernahm er eine Stelle in der Postverwaltung zu Salem, seiner Vaterstadt. Er widmete sich jedoch bald für längere Zeit ausschließlich der schriftstellerischen Thätigkeit, zu welchem Zweck er sich 1837 nach Concord, in der Nähe von Boston, zurückzog. Zunächst erschien eine Sammlung seiner in Almanachen und Zeitschriften zerstreuten Beiträge unter dem Titel: "Twice-told tales" (Bost. 1837-42, 2 Bde.; neue Aufl. 1855; deutsch, Bielef. 1852) sowie die Kinderschrift "Liberty tree" (1842). Darauf folgten: "Mosses from an old manse", Skizzen mit anziehenden Erinnerungen aus seinen Kinderjahren, welche seinen Namen zuerst bekannt machten, und das "Journal of an African cruiser" (1845). 1846 nahm er wiederum in Boston eine Stelle als Zollinspektor an und wurde 1853 vom Präsidenten Pierce zum Konsul der Vereinigten Staaten zu Liverpool ernannt, welchen Posten er bis 1861 bekleidete. In Europa wurde er bekannt durch die Romane: "The scarlet letter" (1850) und "The house of the seven gables" (1851; beide deutsch, Bielef. 1851). Andre seiner Erzählungen sind: "The