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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Kaufvertrag; Kaufzink; Kaukasien

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Kaufvertrag - Kaukasien.

Plateau zwischen Werra und Fulda vor deren Vereinigung und steigt im Bilstein zu 640 m an. S. Karte "Hannover".

Kaufvertrag, s. Kauf.

Kaufzink, Zink in Blöcken.

Kaukasien, russ. Statthalterschaft im westlichen Asien (von einigen auch zu Europa gerechnet), der Isthmus zwischen dem Asowschen und Schwarzen Meer im W., dem Kaspischen Meer im O. und zu beiden Seiten des Kaukasus (s. Karte "Rußland"). Die politische Grenze wird im N. von den Flüssen Jeja, Jegorlyk, dem westlichen und östlichen Manytsch und der Kuma gebildet; im S. läuft sie von Astara am Kaspischen Meer in nordwestlicher Hauptrichtung bis Karaduly am Aras, folgt dann diesem Fluß bis in die Nähe des Großen Ararat, den sie, südwestlich gewendet, noch einschließt, und zieht wieder in nordwestlicher Hauptrichtung weiter, bis sie südwestlich von der Mündung des Tscharoch bei Kap Kopmusch das Schwarze Meer erreicht. Der Flächeninhalt dieses Gebiets beträgt 472,666 qkm (8584 QM.) und verteilt sich auf die einzelnen Gouvernements und Bezirke wie folgt:

Gouvernements und Bezirke QKilom. QMeilen Bevölkerung 1882

1) Ciskaukasien 224221 4072 2361475

Stawropol 68710 1248 637893

Terekgebiet 60988 1107 615660

Kubangebiet 94523 1717 1107922

2) Transkaukasien 248445 4512 4173378

Gebiet Daghestan 29705 539 529271

Bezirk Sakataly 4168 76 75000

Tiflis 40345 733 726685

Kutals 20661 375 703551

Suchum 8369 152 64189

Batum 7233 131 95455

Bezirk des Schwarzen Meers 7313 133 25983

Jelissawetpol 44153 802 636316

Baku 40187 730 569992

Eriwan 27725 503 583957

Gebiet von Kars 18586 338 162979

Kaukasien: 472666 8584 6534853

Administrativ gehört zur Statthalterschaft ferner noch das Transkaspische Gebiet (s. d.), das nach den jüngsten Erwerbungen einen Umfang von 522,500 qkm (9489 QM.) mit 710,000 Einw. besitzt, so daß das gesamte dem Statthalter von K. untergeordnete Gebiet einen Umfang von 995,266 qkm (18,073 QM.) mit 7,244,853 Einw. erreicht.

[Bodenbeschreibung, Bewässerung.] Das Land hat seinen Namen vom Kaukasus, einem Gebirgssystem, das, den größten Teil des zwischen dem Schwarzen und Kaspischen Meer liegenden Gebiets einnehmend, von Anapa am Schwarzen nach Baku am Kaspischen Meer in der Richtung von WNW. nach OSO. sich erstreckt. Es besteht aus dem Großen Kaukasus und dem Transkaukasischen Hochland oder Kleinen Kaukasus; beide stehen im Meridian von 43° 50' westl. L. v. Gr. durch den Gebirgsstock des Meskischen Gebirges in Verbindung. Der Große Kaukasus, ein steil aufgebautes Kamm- und Kettengebirge, sendet nach N. seine Vorberge bis zum Oberlauf des Kuban und Terek und fällt nach S. zur Kuraebene steiler ab. Zu seiner mächtigsten Entwickelung gelangt derselbe zwischen seinen höchsten Punkten, dem 5652 m hohen Elbrus (sein Fuß steht in 2488 m Höhe) und dem 21,3 m weiter östlich gelegenen und aus einer Höhe von 1772 m aufsteigenden, 5043 m hohen Kasbek. An der Stelle der höchsten Erhebung bietet der Große Kaukasus die geringste Breite und die größte Zugänglichkeit und Wegbarkeit. Die mittlere, 3000-5150 m hohe Hauptkette (der Elbrus liegt nördlich davon) besteht vorzugsweise aus kristallisierten Schieferarten, gehoben von hervorbrechenden Trachytkegeln, denen Lavaströme von größerer oder geringerer Mächtigkeit entflossen. Granitbildungen waren der Hebung der Hauptkette vorhergegangen. Durch spätere, weniger kräftige Hebungen bildete sich eine Reihe sich abstufender, der Hauptkette paralleler, immer niedriger werdender (1400, 1200 m hoher) Nebenthäler; durch Hebungen in der Richtung der Längenkreise entstanden Gebirgskessel, Sammelbecken von Wasseradern, denen auf der Nordseite der Terek, Kuban etc. entströmen. Zum schmalen Hauptkamm führen steile Querthäler hinan. Der Charakter dieses Stufenlandes findet sich nur gegen N. im Gebirgsgau der Kabarda und in Daghestan. Hier sind sedimentäre Schichten in nordwestlicher und südwestlicher Richtung unter scharf sich schneidenden Winkeln gehoben worden, so daß sich hier ein vielgliederiges Gebirgssystem mit Thälern von vorherrschend ostwestlicher Richtung gebildet hat. Neben dem Elbrus und Kasbek sind unter andern hervorzuheben: der 4633 m hohe Gipfel Betigy, neben welchem westlich des 4877 m hohen Baltakaja der Kuban entspringt; im SO. des Elbrus liegen der 5225 m hohe Koschtan-Tau und der 5160 m hohe Dykh-Tau; bei den Quellen des Rion erhebt sich der 4572 m hohe Gumaran-Khokh und der 4646 m hohe Adai-Khokh. Von den das Gebirge überschreitenden Pässen werden angeführt: der Pschechpaß, 1660 m hoch, im westlichen Kaukasus, der 3505 m hohe Marukhpaß bei der Bsybquelle; der 2962 m hohe Nacharpaß bei den Kubanquellen; die den Kaukasus überschreitende Eisenbahn erreicht den Höhepunkt von 975 m; der Kasbek- oder Darielpaß, durch welchen die grusinische Heerstraße führt, ist 2422 m hoch. Das Meskische Gebirge scheidet das Bassin des Rion von dem der Kura und verläuft in meridionaler Richtung. Der Kleine Kaukasus bildet Parallelketten; zahlreiche Senkungen gestatten den Wassern das Abfließen nach allen Richtungen und dem Verkehr durch tiefe Einschnitte vielseitige Beweglichkeit. Die Bergflächen sind mit einer Lavadecke überzogen, welche, dem Gebirge weichere Formen verleihend, durch ihre fortschreitende Verwitterung einen sehr üppigen Graswuchs bedingt. Das Hochland bietet weite Weidetriften, die Thäler sind sehr fruchtbar. Der Große Ararat ist 5156 m und der neben ihm im SO. gelegene Kleine Ararat 4180 m hoch. Der 4364 m hohe Alaghös erhebt sich nördlich davon; der Kapudschich (4275 m), der Kasangöldach (3855 m) liegen im Kreis Nachitschewan. - Man schätzt die Gesamtfläche der Gletscher auf 1760 qkm, auf dem Nordabhang reichen sie bis 1740 m, auf dem Südabhang bis 2130 m Höhe herab. Die Schneegrenze des Großen Kaukasus liegt auf dem Südabhang im W. 2925 m, im mittlern Teil 3230 m, im O. 3670 m hoch; am Nordabhang liegt sie um 300-450 m höher. Für den Kleinen Kaukasus wird sie zu 3717 m geschätzt. Thätige Vulkane fehlen, doch bedrohen Erdbeben gewisse Gebiete. - Die gleichmäßige Ebene der pontisch-kaspischen Niederung füllt den größten Teil des Gouvernements Stawropol und des Kubangebiets aus; sie ist längs des Mittellaufs des Kuban und Terek schwarzerdig und infolgedessen jetzt mit von einer gewerbthätigen u. arbeitsamen Bevölkerung bewohnten Dörfern und Städten bebaut. Einförmig und armselig dagegen sind die sich anschließenden Salzsteppen des Stawropoler Gouvernements. Noch dürftiger sind die Sand- und Steinsteppen,