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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Fushimi - Gairdner
deutendsten der Provil^z, 1877 durch einen an der! Mündung des Flusses errichteten Leuchtturm ge-! sichert, wurde 188!) dein fremden Handel eröffnet.
^Fushimi, Hafenstadt in der japan. Provinz ^)amashiro, im südlichen Teil der Insel Nippon, am rechten Ufer des Uji-gawa, mit 23,000 Einw. Die Stadt, welche sich an beiden Ufern des Flusses bis nahe an Kioto heran erstreckt, ist wichtig als Vorortvon Kioto, Otsu und Nara, da bis hierher Dampfer von Osaka gelangen können. Die Schlacht von F. (1868) entschied über das Schicksal des Taik»unats.
Fusinato, Arnoldo, ital. Dichter, starb im Dezember 1888 in Verona.
Füßlin, Julius August, verdienter Praktiker auf dem Gebiet des Gefängniswesens, geb. 7. Aug.
1815 zu Freiburg i. Br., studierte in Heidelberg und Freiburg Medizin, trat als Oberchirurg beim 2. großherzoglich badischen Infanterieregiment ein, ward 1843 znm Oberarzt befördert, 1847 aber dieses Dienstes enthoben und als Hausarzt an dem neuen Männer-zuchthaus in Bruchsal angestellt. 1850 wurde ihm die Leitung dieser Anstalt zunächst provisorisch, im folgenden Jahr definitiv übertragen. F. wurde in dieser Stellung durch Wort und Schrift einer der eifrigsten Verteidiger des sogen. Zellensystems; die von ihm geleitete Anstalt genos; als Musteranstalt dieser Art europäischen Ruf. Durch Nervenleiden zum Auf geben der Direktion genötigt, wurdeF.1859 als großherzoglicher Amtsarzt und Medizinalrat in Baden-Baden angestellt, wo er 20. Mai 1806 starb. Er schrieb unter anderm: Die Beziehungen des neuen badischen Strafgesetzes zum Pönitenziarsystem^ (Karlsr.
1853); > Das neue Männerzuchthaus Bruchsal nach dem System der Einzelhaft in seinen baulichen Einrichtungen (das. 1854); - Die Einzelhaft nach fremden und sechsjährigen eignen Erfahrungen im neuen Männerzuchthaus < (Heidelb. 1855); »Die tt^/e^e Verunglimpfungen der Einzelhaft« (das. 1861); »Die Grundbedingungen jeder Gefängnisreform im Sinn der Einzelhaft (Leipz. 1865).
Futuna (Fotuna), eine der beiden Horneinseln (die andre, Alofa, 44 cjkm groß, ist unbewohnt) im Stillen Ozean zwischen den Tonga- und Samoamseln, 115 hkm groß mit 2500 Einw. Sie ist, wie Alofa, hoch und bergig (Mount Schouten 762 m), vulkanischen Ursprungs und häufig von Erdbeben heimgesucht, mit fruchtbarem Boden und von dichter Vegetation bedeckt. Die allein bewohnten Küsten sind voll Kokospalmen und Pflanzungen, aber von gefährlichen Korallenriffen rings umgeben, der einzige Hafen ist Singawi. Die Insel wurde 1888 von Frankreich in Besitz^ genommen.
^ DM-Expedition, 1877 und 1878, s. Maritime! wissenschaftliche Expeditionen (Vd. 11).
Gabrlsbci'gor, F r a n z T a v e r. Es erschien »Briefwechsel zwischen G. und Wigard-< l Leipz. l889).
Galielschwanz (NlN'p)-m 0^.«?.), Schmetterlingsgattung aus der Famili-e der Spinner. Großer G.
(H ermelinspinner, 11. viimla /^.), 62-75 mm breit, grauweiß, auf den Vorderflügeln schwarzaderig mit verloschenen Zickzacklinien und schwarzen Randpnntten, fliegt im Mai und Juni. Die Raupe ist erst schwärzlich, später grün mit braunen:, weiß umgrenztem Rücken, roter Kapuze und zwei langen, rauhen Schwanzspitzen (daher der Name) und am dritten Leibesring erhöht. Wird die Raupe gereizt, so treten aus den Gabelästen zwei feine, rote Fäden (Peitsche, daher Peitschenraupe) hervor, zugleich öffnet sich eine zwischen den Thorakalbeinen liegende Drüse und spritzt eine salicylartig riechende Flüssigkeit aus, welche 40 Proz. Ameisensäure enthält. Zur Verpuppung benagt die Raupe die Futterpflanze und spinnt aus Holz- und Rindenstückchen ein Gehäuse, in welchem die Puppe überwintert.
Gabirol, Salomon ben Jehuda Ibn, jüd.
Dichter und Philosoph. Vgl. Guttmann, Die Philosophie des Salomon ibn G. (Götting. 1889).
Gablenz, (l8^.) 9120 Einw.
^Gadaburfi, Staunn der «H^mal in Nordostafrika, am Golf von Aden, in dessen Hauptort Hela 10. April 1885 ebenso wie 8. April, in Dunga reta, dem Hauptort der IibrN Abator, die französische Flagge geheißt wurde.
Gadebusch, (1885) 2555 Einw.
Gagern, 4) Maximilian, Freiherr von, starb 17. Okt. 1889 in Wien, bis zuletzt für ultramontane Zwecke thätig.
^Gaidoz (spr. gädoh), Henri, Keltolog und Religionsforscher, geb. 1842 zu Paris, studierte daselbst und 1865-66'in Berlin, erhielt 1872 den Lehrstuhl
der Geographie und Ethnographie an der neugegründeten NeviL !idi'6 d65 ^ei^uces z^liti(iu68 in Paris und wurde 187« auch mit der Abhaltung von Vorlesungen über die keltischen Sprachen, und Litteraturen anderi^oieprati Hue ll6»II^ut68^tuä68 betraut.
Seine Berufung zu dieser für ihn neuerrichteten Professur hatte G. hauptsächlich seiner Thätigkeit für dio »K6VU6 06itihU6« zu danken, einer noch jetzt bestehenden internationalen Zeitschrift für Keltologie, die er nach wiederholten Studienaufenthalten in den keltischen Gebieten von Irland und Wales 1870 begründete. Einen Mittelpunkt für die Forschungen auf dem Gebiet des »Folklore« schuf G. in der 1877 von ihm mit E. Rolland begründeten, seit 1888 von G. allein herausgegebenen Zeitschrift »Ninsin L, revuk de mvtlio Ion'i L, litteraturs populäre, tra.<1itioii 8t U3l^6<. Außer seinen Beiträgen zu deu genannten und andern Zeitschriften, darunter auch solchen politischer Natur, z. B. »1^ rkvenliic Ätion 6u Mno-ei'. mlluisin6 < (in der >Nova6 (l68O6uxI1onä68« 1871), I/^.Ii6maFN6 6t 168 ^1i6Mänä8« (in der »K.6VU6 sie 1^r!nic6« 1871), schrieb G.: »N«lM886 äs Ili< 10! litziou ciE8 ^uioi^« (Par.1879); >Ii!li8nn p^ui^ir«l äe I«, I^i'^ice < (mit P. Sedillot, das. 1884); >^mäoi d<2 m^tliolo^i^ l^lui Iois L« (1. Serie, das 1886); »1^! raß6 et 8aintHul)6lt« (das. 1887).
Gaillac, (1880) 6368 (Gemeinde 8334) Sinw.
Gaillard, Claude Ferdinand, franz. Maler und Kupferstecher, starb 20. Jan. 1887 in Paris.
Gaillon, <i^0) 2778 Einw.
^Gairdner lspr. gardner', James, engl. Historiker, geb. 22. März 1828 zu Edinburg, bekleidete früher eine! Stelle im Britischen Museum und istjetztim englischenl Staatsarchiv angestellt. Er veröffentlichte: »Hl6!no! ri».i3 ot H6nrv V11.« (1858); »I^6tt6i'8 and p«.p6i8 ot'! tk6,6i^N3 ot ^icdarä III. anä Henr^VII.« (1861 -