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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Kriegswissenschaft - Krone
lichen. Diesen: Prinzip ist durch Einführung antiseptischer Verbandpäckchen Ausdruck gegeben. Dieselben bestehen aus zwei Sublimatmullkompressen, emer Kambrikbinde und einer Sicherheitsnadel, alles zusammen in ein Stück starker Olleinwand fest eingeschnürt. Jeder Mann erhält ein solches Päckchenm den vordern Rockschoß eingenäht; dasselbe ist auf diese Weise sofort an der Stelle, wo man des Verbandmittels zuerst bedarf, dem Hilfspersonal zur Hand. Die Anwendung dieses Verbandpäckchens ist die, daß man es öffnet, die Ölleinwand wegwirft, die Wunde mit den Kompressen bedeckt und diese letztern mittels der Binde befestigt; die Sicherheitsnadel dient zum Feststecken der Binde.
Einen weitern Fortschritt hat das K. gemacht durch Einführung der transportabeln Lazarettbaracken.
In den neuern Kriegen hat man die Erfahrung gemacht, daß die Behandlungsresultate in Baracken-Hospitälern häufig günstigere waren als in geschlossenen Gebäuden, besonders wenn diese letztern (wie meist im Krieg) eigentlich andern Zwecken als der Verwundeten-'und Krankenpflege zuvor gedient hatten. Man war aus diesem Grund sowie auch in der Absicht, in möglichst kurzer Zeit unabhängig von den örtlichen Verhältnissen den Verwundeten geeignete Unterkunft gewähren zu können, schon längst bestrebt, durch improvisierte Barackenbauten und mit-geführte Krankenzelte den Ansprüchen der Verwundotenpflege zu genügen. In erster Linie aber war das Bedürfnis vorhanden, mit akuten Infektionskrankheiten Behaftete, welche natürlich nicht evakuiert werden können, fondern sobald wie möglich isoliert werden müssen, in gesonderten Baracken behandeln zu können. Im 1.1884 wurde nun eine Vreiöbewer-Kung ausgeschrieben und auf diese hin 1885 eine Ausstellung transportabler Baracken ins Leben gerufen.
Auf dieser Ausstellung sowie bei der Berliner Hygiene-Ausstellung 1885 erhielt den ersten Preis die vom Dänen v. Docker erfundene transportable Lazarett baracke. Eine solche Baracke ist bestimmt für zwölf Kranke mit je 14.i? edm Luftraum; sie wiegt 3590 k^ und kostet 3000 Mk. Die Wände und das Dach bestehen aus Holzrahmen, welche durch Scharniere verbunden werden und auf beiden Seiten mit Filzpappe überkleidet sind. Dieselbe erhält noch einen Anstrich, welcher gegen Feuersgefahr schützt; sie ist mit Fenstern und'Flrstventilation ausgestattet. Die Heizung erfolgt durch Öfen, deren Rauchrohr gleichfalls mit einer für die Ventilation bestimmten Vorrichtung in Verbindung steht. - Zur Litteratur: Frölich, Militärmedizin. Darstellung des gesamten Militärsanitätswesens (Braunschw. 1887).
Kriegswissenschast. Vgl Jähns, Geschichte der K. vornehmlich in Deutschland (1. Abt., Münch. 1890).
Kricns, Dorf im schweizer. Kanton und Bezirk Luzern, am Nordfuß des Pilatus, mit Luzern durch eine Lokalbahn verbunden, hat bedeutende Fabrika< tion von Maschinen, Dampfkesseln, Glocken, eisernen Vrückenbestanoteilen und (i««8) 1300, als Gemeinde 4323 meist kath. Einwohner. In der Nähe ein Eisen- und Kupferhammer, ein Walzwerk und das Schloß Schauensee mit schöner Aussicht.
Kroaticn-Elawonirn. In den Jahren 1886-89 wurden mehrere für die Interessen des Landes besonders wichtige Eisenbahnstrecken dem öffentlichen Verkehr übergeben und zwar 1> die 113 km lange, die kroatisch-slawonischen Komitüte Warasdin und Agram in der Richtung von 3t. nach S. durchschneidende Zagorianer Bahn von Csakathurn nach Agram.
Die dem'Lauf der Krapina folgende Hauptlinie be rührt im obern Teil die Stadt Warasom und das nahe Bad Warasdin-Tövlitz, wogegen ein bei Zabol abzweigender Flügel bis an das Bad Krapina-Töp' litz reicht; ^)^) die gegenwärtig bereits vollständig ausgebaute, über ^M'km lange Bahnlinie Agram-Sissek-Neugradisca-Brod, welche, anfangs dem Laus der Save folgend und sodann den Fuß des nördlich von dieser sich gegen Brod erstreckenden Gebirgszug5 von W. gegen O. begrenzend, einerseits die von Trieft, Fin'me und aus dem Alpengebiet in Agram einmündenden Linien mit der ungarischen Alföld bahn (Großwardein - Szegedin - Maria -Theresiopel-Dalja-Brod) direkt verbindet, anderseits aber den Verkehr dieser Linien in die bosnischen Bahnen hinüberleitet und auch für die ausgedehnten Forstender ehemaligen Militärgrenze von besonderer Bedeutung ist; 3) die Vizinalbahn Vinlovce-Brcka endlich bezweckt, dein Gebiet der ehemaligen slawonischen Militä'rgren^e den Verkehr zu erschließen.
Durch die Verurteilung des Agitators Starcevics wegen Betrugs wurde den demagogischen Wühlereien zunächst ein Ende gemacht. Auch die gemäßigte Opposition, welche vom Bischof Stroßmayer und von Draskowitsch geleitet wurde, erhielt e'men empfindlichen Schlag durch die persönliche Zurechtweisung, welche Kaiser Franz Joseph 1888 dem Bischof erteilte, weil er aus Anlaß der in Kiew veranstalteten Jubelfeier Zur Erinnerung an die Einführung des Christentums in Rußland in einem Glückwunschtelegramm die Weltmission Rußlands gerühmt hatte. Infolge der Vereinigung der Militargrenz^, mit K. wurde eine Revision des finanziellen Aus gleicht mit Ungarn notwendig. Die Verhandlungen der Regnikolardeputationen darüber begannen 1887 und führten 1889 zum Abschluß. Danach wurde der Prozentsatz des Beitrags von K. zu den österreichisch, ungarischen Angelegenheiten von 5,?5> auf 5,9 Proz. erhöht und der Beitrag für die mit Ungarn gemeinsamen Ausgaben auf 56 (statt 55) Proz. der kroatischen Einnahmen festgesetzt. - Zur Litteratur: Krauß, Kroatien und Slavonien (Wien 1888); Brigl, Ortelexikon für die Königreiche Kroatien und Slavonien (Agram 1888).
Krone. Die' neue deutsche Kaiserkrone erhielt 1889 ein wesentlich verändertes Aussehen dadurch, dast die den Stirnreif bildenden Schildchen nicht nach
Die neue deutsche Kaiserkrone ^1889).
außen geneigt, sondern senkrecht gestellt sind (vgl. obenstehende Abbildung). .. .. , ,,,