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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Arfvedsonit - Argens

(1587), zu Burgos (1588) und zu Osma, sowie für die Kirche San Martin in Madrid. Er veröffentlichte eiue Schrift über Edelsteine, edle Metalle: "Quilatador de oro, plata y piedras" (Sevilla 1585), und ein Lehrgedicht mit Erläuterungen, in dem er die Maße aller Kunstwerke, von den klassischen Ordnungen und den Proportionen des Menschen bis zu den Kirchengefäßen aufstellt: "Varia commensuracion para la escultura y arquitectura" (Sevilla 1585 u. ö.).

Arfvedsonīt, s. Amphibole.

Argăli (Ovis Ammon L.), s. Schaf.

Argandbrenner, s. Argandsche Lampen.

Argandsche Lampen, Lampen mit hohlem Runddocht, genannt nach dem Lampenfabrikanten Aimé Argand (geb. zu Genf 1755, gest. 24. Okt. 1803 in England), der 1783 den Brenner der Lampen so einrichtete, daß die Luft, die bei gewöhnlichen, nicht hohlen Dochten nur von außen Zutritt hat, auch durch die Mitte des Brenners, im Innern des nun schlauchförmigen Dochtes und der Flamme aufsteigen konnte, wodurch eine vollkommenere Verbrennung der entzündlichen Gase und Dämpfe des Leuchtmaterials erreicht ward. Diese Lampen haben später manche Verbesserungen erfahren und sind längst allgemein (unter dem Namen der Lampen mit hohlem Dochte oder mit Rundbrenner) gebräuchlich.

Bei der Gasbeleuchtung nennt man Argandbrenner (oder Rundbrenner) die, welche einen Kreis von 12 bis 24 kleinen Löchern (s. Fig. 1) zum Ausströmen des Gases darbieten und demnach eine Flamme von derselben Gestalt erzeugen, wie ein hohler Docht sie giebt (s. Fig. 2). Sind die Löcher des Argandbrenners durch einen Schnitt zu einer kreisförmigen Linie verbunden, so heißt der Brenner Dumasbrenner. (S. auch Gasbeleuchtung.)

^[Abb.: Fig. 1.]

^[Abb.: Fig. 2.]

Argäus, erloschener Vulkan in Kleinasien, s. Ardschisch.

Argeioi, s. Argiver.

Argel, der span. Name für Algier.

Argelander, Friedr. Wilh. Aug., Astronom, geb. 22. März 1799 zu Memel, wurde 1820 Bessels Gehilfe an der Königsberger Sternwarte und habilitierte sich 1822 mit seinen "Untersuchungen über die Bahn des großen Kometen von 1811" (Königsb. 1822). 1823 wurde er als Observator an die Sternwarte zu Äbo berufen, 1828 zum ord. Professor ernannt, 1832 siedelte er nach Helsingfors über, wo er den Bau der neuen Sternwarte leitete, die 1835 vollendet wurde. Hierauf folgte er 1837 einem Rufe als Professor der Astronomie nach Bonn, wo ihm abermals die Aufgabe zu teil wurde, eine Sternwarte einzurichten, die 1845 vollendet ward. Er starb 17. Febr. 1875 in Bonn. Von seinen Werken sind zu

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nennen: "Observationes astronomicae in specula universitatis Fennicae factae" (3 Bde., Helsingf. 1830-32); "DLX stellarum fixarum positiones mediae ineunte anno 1830" (ebd. 1835); "Über die eigene Bewegung des Sonnensystems" (Petersb. 1837); "Durchmusterung des nördl. Himmels zwischen 45° und 80° nördl. Deklination" (Bonn 1840), "Neue Uranometrie" (mit 18 Karten, Berl. 1843), "Durchmusterung der Himmelszone zwischen 15° und 31° südl. Deklination" (Bonn 1852). A.s größtes Werk, das er mit Krügers und Schönfelds Unterstützung 1852-61 vollendete, ist die vollständige Ortsbestimmung aller Sterne bis zur 9. Größe nördlich vom Äquator. 1857 begann die Veröffentlichung des auf diesen Bestimmungen beruhenden großen "Atlas des nördl. gestirnten Himmels" (Bonn 1857 fg.) und im 3. bis 5. Bande der "Astron. Beobachtungen auf der Sternwarte zu Bonn" (1859-62) folgte das dazu gehörige "Sternverzeichnis", bekannt als Bonner Durchmusterung. Er veröffentlichte ferner "Mittlere Örter von 33811 Sternen" (Bonn 1867), "Untersuchungen über die Eigenbewegung von 250 Sternen" (ebd. 1869). Auch auf dem Gebiete der veränderlichen Sterne hat A. Hervorragendes geleistet. - Seine Biographie ist in der "Astron. Vierteljahrsschrift", Bd. 10 (Lpz. 1875), enthalten.

Argelblätter, s. Arghelblätter.

Argelès (spr. arsch'läh). 1) Arrondissement im franz. Depart. Hautes-Pyrénées in der Gascogne, hat 1310,98 qkm, (1891) 40400 E., 91 Gemeinden und zerfällt in die 5 Kantone A. (325,80 qkm, 10458 E.), Aucun (265,82 qkm, 5232 E.), Lourdes (213,89 qkm, 15740 E.), Luz (447,01 qkm, 5778 E.), St. Pé (58,46 qkm, 3192 E.). - 2) A. de Bigorre, Hauptstadt des Arrondissements A., in 466 m Höhe, am Ausgang des Thales von Aucun, an der Eisenbahnlinie Lourdes-Pierresitte-Nestalas, hat (1891) 1602, als Gemeinde 1733 E., Wollkämmerei und seit 1885 ein Badehaus, das vermittelst einer Leitung mit den Schwefelquellen von Gazost gespeist wird.

Argemōne L., Pflanzengattung ans der Familie der Papaveraceen (s. d.), deren wenige Arten fast alle in Mexiko wachsen. Sie haben buchtig gezähnte, fiederspaltige oder schrotsägeförmige, meist dornige Blätter, einzeln stehende, endständige, meist ansehnliche Blumen. Mehrere, durch schöne, große Blumen ausgezeichnete Arten sind beliebte Zierpflanzen geworden, so A. mexikana L., mit weißlich gefleckten, dornigen Blättern und großen, gelben Blumen; A. albiflora, ebenso mit weißen Blumen; A. ochroleuca, mit blaugrünen, dornigen Blättern und kleinen, ockergelben Blumen; A. grandiflora Sw., mit dornenlosen Blättern und großen, weißen Blumen. Die A. sind einjährig, gedeihen im freien Lande ohne besondere Pflege, doch ist es zweckmäßig, den Samen im März in Töpfe zu säen und später die daraus erhaltenen Pflänzlinge ins freie Land zu versetzen. Man nennt die A. auch Stachelmohn.

Argenau, früher Gniewkowo oder Gnifkow, Stadt im Kreis Inowrazlaw des preuß. Reg.-Bez. Bromberg, an der Linie Posen-Thorn der Preuß. Staatsbahnen, hat (1890) 2614 E., darunter 1049 Evangelische und 111 Israeliten, Post, Telegraph, je 1 reform., kath. und luth. Kirche, eine Synagoge, baptistischen Betsal, Simultan- und Mädchenschule, städtisches Krankenhaus, Vorschußverein; Brennerei, Dampfziegeleien, Sägemühlen, Handel und Ackerbau.

Argens (spr. arschángs), Jean Baptiste de Boyer, Marquis d', franz. Schriftsteller, geb. 24. Juni 1704