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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Büdner; Büdös; Büdössár; Budritzki; Budrun; Budscha; Budshak; Budsin; Budua; Budweis

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Büdner - Budweis

(Wien 1866-67), "O postanku slova Ъ u slavjanskijem jezicima") (Gymnasialprogramm, Ragusa 1873-74), "Još nješto o našoj narodnoj metrici" (Gymnasialprogramm, ebd. 1875-76), "Dubrovački dijalekat kako se sada govori" ("Radjugoslavense akademije LXV.", Agram 1883), "Pogled na istoriju naše gramatike i leksikografije" ("Rad" LXXX, 1885, 2. Aufl.), "Rječnik hrvatskoga ili srpskoga jezika" (von D an, Agram 1884-90); eine russ. Grammatik (ebd. 1888).

Büdner, s. Bauer, Bauerngut, Bauernstand (Bd. 2, S. 505 b).

Büdös (spr. -dösch), Berg im südöstl. Siebenbürgen im Haromszeker Gebirge, etwa 90 km im NNO. von Kronstadt, berühmt durch seine Schwefelhöhlen, hat eine breite Kuppe (1174 m), erstreckt sich von Nord nach Süd und besteht aus grauem Trachyt mit kleinen weißen Feldspateinschlüssen, Hornblendekrystallen und Glimmerprismen. Die merkwürdigen Höhlen oder vielmehr Felsspalten befinden sich auf der südl. Seite. Die eine Höhle ist von meerschaumfarbigen, mit Schwefel durchdrungenen Trachyttrümmern umgeben und reicht nur zum Teil in den Berg hinein. Der Boden hat unzählige Risse und Sprünge, aus denen Schwefelwasserstoffgas, wohl mit Kohlensäure vermengt, hervordringt und die Atmosphäre bis zu einer gewissen Höhe (im Innern der Höhle bis 2 m) erfüllt, an den Wänden der Höhle aber Schwefelrinde absetzt. Man kann in die Höhle nur mit verschlossenem Munde und zurückgehaltenem Atem eintreten. Die zweite, die sog. mörderische oder mordende Höhle (ungar. Gyilkos barlang) zeigt dieselben Erscheinungen; sie wurde 1802 vom Blitze zertrümmert. Oberhalb der ersterwähnten Höhle entspringt auf dem "Salzfelde" ein reicher Säuerling. Es besteht hier eine einfache Badeanstalt mit Gasthaus. An der Westseite liegt der schöne, kreisrunde Annensee (951 m), 2 km im Umfange und 12 m tief.

Büdössár (spr. -schahr), kleiner Badeort im ungar. Komitat Szathmár, bei Szinýer Váralja (s. d.).

Budritzki, Rudolf Otto von, preuß. General, geb. 17. Okt. 1812 zu Berlin, wurde im Kadettenkorps erzogen, trat 1830 als Offizier in das Kaiser-Alexander-Garde-Grenadierregiment, wurde 1844 Premierlieutenant, machte 18. März 1848 den Straßenkampf in Berlin mit als Adjutant des Füsilierbataillons, ging mit demselben nach Holstein und nahm an der Schlacht bei Schleswig teil. Als Compagniechef zeichnete sich B. 1849 beim Straßenkampf in Dresden durch persönliche Tapferkeit aus. Im Mai 1856 wurde B. zum Major befördert, 1861 zum Commandeur des herzogl. Sachsen-Coburg-Gothaischen Regiments, 1864 zum Commandeur des Regiments "Königin" ernannt. Dieses Regiment führte "er im Feldzuge 1864 und wurde dann Commandeur des Kaiser-Alexander-Regiments. Im Feldzuge 1866 stand er an der Spitze der 3. Garde-Infanteriebrigade, 1870-71 an der der 2. Garde-Infanteriedivision. Er that sich besonders hervor bei der Wiedereroberung von Le Bourget (30. Okt. 1870) und trug hierbei persönlich die Fahne des 2. Bataillons des Regiments Elisabeth, an der Spitze eines Teils der 2. Kolonne. 1875 erhielt B. den erbetenen Abschied unter Ernennung zum General der Infanterie und starb 15. Febr. 1876 zu Berlin.

Budrun, Ort im Sandschak Mentesche des kleinasiat.-türk. Wilajets Aidin, an der südwestlichsten Spitze Kleinasiens schön gelegen, an der Südseite einer gebirgigen Halbinsel, welche sich zwischen dem Golf von Mendelia und dem von Kos hervorstreckt, ist Sitz eines Mudir, hat 5-6000 E., meist vereinzelte von Gärten umgebene Häuser, kleinen, aber tiefen und gut geschützten Hafen, mit einem 1402 von den St. Johannesrittern von Rhodos aus antiken Trümmern aufgebauten Schloß an der Ostseite. Die gewaltigen Ruinen der Umgegend sind die von Halikarnassos (s. d.).

Budscha (Budja), afrik. Volksstamm, s. Bischarin.

Budshak (türk., spr. budsch-, "Winkel"), der südl. Teil Bessarabiens, ungefähr dem Kreis Akjerman (s. d.) entsprechend, besteht aus Ebenen, wald- und wasserarmen Steppen und wird von Groß- und Kleinrussen, besonders aber von deutschen und bulgar. Kolonisten bewohnt. Im 16. Jahrh. machte von hier ein Teil der Nogaischen Horde Raubzüge nach Podolien und in die Ukraine, wo man die Räuber Budshaken oder budshakische Tataren nannte. Mitte des 18. Jahrh. begann ihre Auswanderung ins Gouvernement Taurien, und Anfang des 19. Jahrh. wurden die letzten Reste in die Krim übergeführt.

Budsin, poln. Budzin, Stadt im Kreis Kolmar in Posen des preuß. Reg.-Bez. Bromberg, 34 km von Schneidemühl, an der Linie Posen-Neustettin-Belgard der Preuß. Staatsbahnen, hat (1890) 1973 E., darunter 716 Evangelische und 117 Israeliten, Post, Telegraph, evang., kath. und luth. Kirche.

Budua, slaw. Budva, Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Cattaro in Dalmatien, auf einer Halbinsel am Meer, die bei hochgehender See zur Insel gemacht wird, hat enge, krumme Gassen und meist schlecht gebaute Häuser, (1890) 927 E., als Gemeinde 2612 E., in Garnison das 4. Bataillon des 22. dalmat. Infanterieregiments "Graf von Lacy", Post, Telegraph, Bezirksgericht (155 qkm, 3 Ortsgemeinden, 39 Ortschaften, 6880 E.), ein Platzkommando und Handel mit Montenegro. Südlich auf einem schroffen, ins Meer vorspringenden Felsen das Kastell. - Das alte B. (bei Plinins Butua) soll eine röm. Kolonie und Handelsstadt gewesen sein, die nach Konstantin VII. Porphyrogennetos von den afrik. Saracenen zerstört wurde. Spuren der alten Stadt finden sich nicht.

Budweis. 1) Bezirkshauptmannschaft in Böhmen, hat 1015,27 qkm, (1890) 92 894 (44 680 männl., 48214 weibl.) E., darunter 148 Evangelische und 1365 Israeliten, 10 731 Häuser und 20 122 Wohnparteien in 101 Gemeinden mit 215 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke B., Frauenberg, Lischau und Schweinitz. - 2) B., czech. Budějovice, Hauptstadt der Bezirkshauptmannschaft B., königl. Berg- und Kreisstadt, am Zusammenfluß der hier schiffbar werdenden Moldau mit der Maltsch, an den Linien Wien-Eger, B.-Weseli (37,6 km), St. Valentin-B. (119,2 km) und B.-Salnau (74 km) der Österr. Staatsbahnen, in 384 m Höhe, in ebener, fruchtreicher Gegend, ist regelmäßig gebaut, hat 3 Vorstädte (Prager, Wiener und Linzer Vorstadt) und (1890) 28 491 E. (11 669 Deutsche, 16 611 Czechen, Slowaken u. a.), 1530 Häuser, 6238 Wohnparteien; in Garnison (866 Mann), Stab, 1., 2. und 4. Bataillon des 91. böhm. Infanterieregiments

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