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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Buxtorf; Buxus; Buxweiler; Buys-Ballot; Buys-Ballotsche Regel; Buzançais; Buzancy; Buzau; Buziás

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Buxtorf - Buziás

(Lond. 1848; neue Aufl. 1872; deutsch, Berl. 1853 und Hamb. 1855) heraus. Später erschienen von ihm: "Slavery and freedom in the British West Indies" (Lond. 1860) und "The ideas of the day on policy" (ebd. 1865; 3. Aufl. 1868). Er starb 10. Aug. 1871. Aus seinem Nachlasse veröffentlichte J. L. Davies "Notes of thought. Preceded by a biographical sketch" (Lond. 1873).

Buxtorf, Joh., der Ältere, Orientalist, geb. 25. Dez. 1564 zu Camen in Westfalen, studierte zu Marburg, Herborn, Basel und Genf. Nachdem er Deutschland und die Schweiz bereist hatte, ließ er sich in Basel nieder, wo er 1591 Professor der hebr. Sprache wurde und 13. Sept. 1629 an der Pest starb. Seine Arbeiten stützten sich besonders auf die Schriften der Rabbinen, die er gründlich kannte, wie die "Biblia hebraica rabbinica" (4 Bde., Bas. 1618 - 19) und "Tiberias seu commentarius massorethicus" (ebd. 1620) beweisen. Hervorragend ist sein "Lexicon hebraicum et chaldaicum" (ebd. 1607). Vgl. Kautzsch, J. B. der Ältere (Tüb. 1880). -

Johann B. der Jüngere, des vorigen Sohn, geb. 13. Aug. 1599 zu Basel, folgte 1630 seinem Vater auf dessen Lehrstuhle zu Basel, wo er 16. Aug. 1664 starb. Außer einem "Lexicon chaldaicum et syriacum" (Bas. 1622) u. a. gab er aus dem Nachlasse seines Vaters das "Lexicon chaldaicum, talmudicum et rabbinicum" (ebd. 1639; neu bearbeitet von Fischer, 2 Bde., Lpz. 1866 - 74) und die "Concordantiae bibliorum hebraicorum" (Bas. 1632; neu bearbeitet von Bär, 12 Tle., Berl. 1862 - 63) heraus.

Buxus L., s. Buchsbaum.

Buxweiler, Ort im Elsaß, s. Buchsweiler.

Buys-Ballot (spr.beiß balloh), Christoph Heinr. Dider., niederländ. Meteorolog, geb. 10. Okt. 1817 in Kloetingen in der Provinz Seeland, studierte in Utrecht Litteratur und Naturwissenschaften, wurde 1847 dort Professor der Mathematik, 1870 der Experimentalphysik, legte sein Amt 1887 nieder und starb 3. Febr. 1890 in Utrecht. Von seinen Physik. Arbeiten ist bemerkenswert die "Schets eener physiologie etc." (Utrecht 1849). Auf mathem. Gebiete verfaßte er ein Lehrbuch der Planimetrie. Die größte Bedeutung erlangte B. auf dem Gebiete der Meteorologie. 1847 gab er in Utrecht die Schrift "Changements périodiques de la température dependants du soleil et de la lune etc." heraus. Viele Aufsätze in Poggendorffs "Annalen" in den J. 1848 - 50 sowie im Ergänzungsband IV der "Annalen" ("Erläuterung einer graphischen Methode zur gleichzeitigen Darstellung der Witterungserscheinungen an vielen Orten und Aufforderung der Beobachter, das Sammeln der Beobachtungen an vielen Orten zu erleichtern") folgten. Bereits 1849 begann er selbst regelmäßige Witterungsbeobachtungen in Utrecht anzustellen und auch solche, die er von andern Orten gesammelt hatte, zu veröffentlichen. Infolgedessen wurde 1854 das königlich niederländ. Meteorologische Institut in Utrecht errichtet und B. zum Direktor desselben ernannt. 1857 gab er das unter dem Namen der Buys-Ballot-schen Regel (s. d.) bekannt gewordene Meteorolog. Gesetz an, das freilich schon vorher, aber ohne daß B. Kenntnis davon haben konnte, von Coffin und Ferrel in Amerika erkannt worden war. Vom 1. Juni 1800 an wurden auf Grund dieser Regel in den Niederlanden täglich telegr. Sturmwarnungen gegeben. Ausführlicher ist hierüber berichtet in "Eenige regelen voor te wachten van weêrsveranderingen in Nederland" (Utrecht 1860). Zum Zwecke der Sturmsignale führte B. 1863 die von ihm Aëroklinoskop (s. d.) genannte Vorrichtung ein. Eins der Hauptverdienste B.s liegt in seinem unausgesetzten Hinweis auf die Wichtigkeit gleichförmiger internationaler Meteorolog. Beobachtungen; in diesem Sinn gab er 1872 - 73 in Utrecht die "Suggestions on a uniform system of meteorological observations" heraus. Als Direktor des Meteorologischen Institus in Utrecht hat er 40 Bände des "Jahrbuchs", das in 2 Abteilungen erscheint, herausgegeben, sowie die "Archives Néerlandaises des sciences exactes et naturelles" (Haarlem 1866 fg.) der Niederländischen Gesellschaft der Wissenschaften.

Buys-Ballotsche Regel oder Barisches Windgesetz heißt das von Buys-Ballot zuerst bestimmt formulierte Gesetz, daß die Luft von Orten hohen Druckes nach Orten mit geringerm Druck hinströmen muß, dabei aber durch die Umdrehung der Erde abgelenkt wird. Die Ablenkung geht auf der nördl. Erdhälfte nach rechts, auf der südlichen nach links. (S. auch Atmosphäre, Bd. 2, S. 46 b.)

Buzançais (spr. büsangßäh), Hauptstadt des Kantons B. (428,60 qkm, 10 Gemeinden, 15890 E.) im Arrondissement Châteauroux des franz. Depart. Indre, in 127 m Höhe rechts am Indre und an der Linie Tours-Montluçon der Franz. Orléansbahn, welche sich daselbst mit der im Bau begriffenen Linie Villefranche-sur-Cher nach Poitiers kreuzt, hat (1891) 3533, als Gemeinde 5027 E., Post und Telegraph, Ruinen ehemaliger Befestigungen, Eisenwerke, Kanonengießerei, Korn- und Pferdehandel.

Buzancy (spr. büsangßih), Hauptstadt des Kantons B. (265,01 qkm, 22 Gemeinden, 6812 E.) im Arrondissement Vouziers des franz. Depart. Ardennes, 61 km im SO. von Mézières, mit 735 E., Post und einer Bronzestatue des Generals Chanzy (von Aristide Croisy). Am 27. Aug. 1870 fand hier ein heftiges Gefecht statt, ein Vorspiel zu den Schlachten von Beaumont (s. d.) und Sedan (s. d.).

Buzau (Buseo), rechter Nebenfluß des Sereth in Rumänien, s. Bodza-Fluß.

Buzau (Buseo). 1) Kreis in der östl. Walachei des Königreichs Rumänien, gehört teils dem Gebiete der Transsylvanischen Alpen, teils der Walachischen Tiefebene an und hat auf 4900 qkm (1889) 195834 E. - 2) Hauptstadt des Kreises B. am Flusse B., am Nordrande der Tiefebene und an der Linie Roman-Bukarest, ist Sitz eines Bischofs und hat eine hervorragende Episkopalkirche, ein Priesterseminar, Gymnasium und 17307 E.

Buziás (spr. busiahsch),Klein-Gemeinde im Temeser Komitat und einer der bedeutendsten Badeorte Ungarns, Sitz eines Stuhlbezirks (33804 E.), 34 km ostsüdöstlich von Temesvár, in hügeliger Gegend (132 m), hat (1890) 2627 E. (darunter 561 Magyaren, 1148 Deutsche), dem Bekenntnis nach römisch- und griechisch-katholisch; Post, Telegraph, sieben reiche Mineralquellen (Säuerlinge) mit gut besuchten Heilbädern, hübsche Kuranlagen, ein prächtiges Kurhaus, einen geschmackvollen Park. Die Mineralwasser von B. schmecken nach Petroleum, sind eisenhaltig und prickelnd sauer, haben eine Temperatur von 12,5° C. und gleichen den Spaaer Quellen. Sie gehören zur Klasse der muriatischen Eisensäuerlinge, zeichnen sich durch sehr hohen Eisengehalt (0,157 bez. 0,117 g Eisenbicarbonat im Liter Wasser) sowie durch Reichtum an kohlensauren Salzen und freier Kohlensäure aus. Der Josephs-, Michels- und der obere