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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Cavourkanal; Cavum tympăni; Cawdor; Cawney; Cawnpore; Caxamarca; Caxias; Caxton; Caxuēla; Cayabocah; Cayambé; Cayapō

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Cavourkanal - Cayapo (Serra)

1886); C.s Scritti (hg. von Zanichelli, 2 Bde., Bologna 1892); De la Rive, Le comte de C., récits et souvenirs (Par. 1863); Massari, Biografia del conte di C. (Turin 1873; deutsch, Lpz. 1874); Speyer, Camillo, Graf von C. (im "Neuen Plutarch", Bd.2, Lpz. 1875); Mazade, Le comte C. (Par. 1877); Treitschke, Histor. und polit. Aufsätze, Bd. 2 (5. Aufl., Lpz. 1866); Sassi, Il conte di C. (Turin 1873); Reyntiens, Bismarck et C. (Brüss. 1875); F. Mariotti, La sapienza politica di C. et di Bismarck (Turin 1886); Vera, C. et l’église libre dans l’état libre (Neapel 1874); Bonghi, C. (in der "Coll. dei contemporanei italiani", Turin 1861); L. von Bar, C., eine histor.-polit. Skizze (Berl. 1885); D. Berti, Il conte di C. avanti il 1848 (Rom 1886); W. Lang, C. und der Krimkrieg (in der "Histor. Zeitschrift", 1885); A. von Reumont, Charakterbilder aus der neuern Geschichte Italiens (Lpz. 1886); F. Bertolini, Memorie storico-critiche del risorgimento italiano (Mail. 1889).

Cavourkanal (spr. kawuhr-), Bewässerungskanal in Oberitalien, verläßt den Po bei Chivasso, durchschneidet Dora Baltea, Cervo und Sesia und mündet bei Galliate in den Ticino. Er wurde 1862 begonnen, 1869 vollendet, ist 82 km lang und hat samt dem Zweigkanal Lomellina 53 Mill. Lire gekostet. Der C. dient zugleich für die ältern piemont. Kanäle von Rotto, Ivrea, Caluso, Cigliano, Sesia u. s. w. als Füllwasser, und das gesamte System bewässert eine Fläche von etwa 250000 ha. - Vgl. O. Poli, Il canale Cavour (Mail. 1865).

Cavum tympăni (Cavitas tympani), s. Gehör.

Cawdor (spr. kahd’r), Dorf in Schottland, 9 km im SW. von Nairn, hat 1070 E., eine wohlerhaltene Burg aus dem 15. Jahrh., an der Stelle derjenigen, wo nach der Sage König Duncan von Macbeth, dem Than von C., ermordet ward.

Cawney, Cawny, Kahni, Feldmaß in der brit.-ostind. Präsidentschaft Madras = 1,3223 engl. Acres = 53½ a.

Cawnpore, s. Kanpur.

Caxamarca (spr. kacha-), s. Cajamarca.

Caxias (spr. kaschĭas). 1) Stadt im brasil. Staat Maranhão, rechts am schiffbaren Itapicuru, mit den Orten am Rio Parnahyba, am obern und untern Itapicuru durch Straßen, mit der Hauptstadt São-Luiz auch durch Dampfschiffahrt verbunden, hat etwa 10000 E., ein Theater und bedeutenden Reis- und Baumwollhandel. C. ist Geburtsort des Lyrikers Goncalves Dias. - 2) Ital. Kolonie im brasil. Staat Rio Grande do Sul, hat (1884) 13680 E., meist Lombarden und Welschtiroler, Viehzucht, Wein- und Maisbau. C. wurde 1875 gegründet.

Caxias (spr. kaschĭas), Luis Alvez de Lima, Herzog von, brasil. Marschall, geb. 1803 zu Rio de Janeiro, errang 1851 als Oberbefehlshaber der brasil. Armee gegen den Diktator von Argentinien, Rosas, große Erfolge vor Montevideo und bei Caseros, wofür er Marschall und Marquis wurde. Nachdem er 1857 und 1861-62 Kriegsminister und Präsident des Ministeriums gewesen war, erhielt er 1867 den Oberbefehl über die Armeen Brasiliens, Argentinas und Uruguays im Kriege gegen Paraguay. Nach langen Kämpfen gelang es ihm, im Jan. 1869 Asuncion zu besetzen, doch mußte er bald darauf, angeblich aus Gesundheitsrücksichten, den Oberbefehl an den Grafen von Eu, den Schwiegersohn des brasil. Kaisers Dom Pedro II. abgeben. C. wurde nun zum Herzog erhoben und 1873 zum Vicepräsidenten des höchsten Militärtribunals ernannt; 25. Juni 1875 übernahm er wieder den Vorsitz und das Portefeuille des Krieges im Ministerium, trat aber im Jan. 1878 zurück und starb 8. Mai 1880 in Rio de Janeiro.

Caxton (spr. käckst’n), William, erster Buchdrucker Englands, geb. um 1421 in der Grafschaft Kent, widmete sich in London dem Handelsstande, lebte später, wenigstens seit 1450, als angesehener Kaufmann in Brügge und verhandelte dort (1463) als Vertreter der engl. Regierung über den Abschluß eines Handelsvertrags mit Philipp von Burgund. Bald nach 1468 trat er in litterar. Beziehungen zur Prinzessin Margarete, der Schwester Eduards IV. und Gemahlin Karls des Kühnen, und übersetzte (seit 1469) auf ihre Veranlassung den "Recueil des histoires de Troyes" des Hofgeistlichen Raoul Le Fevre, eine Sammlung beliebter Ritterromane, ins Englische. Etwa 1470 gab er seine kaufmännische Thätigkeit auf und lebte vorübergehend in Gent und Köln. Um seiner Übersetzung, die er 1471 in Köln beendigte, eine weitere Verbreitung zu geben, erlernte er die Buchdruckerkunst und gab sein Werk im Druck heraus, in Köln oder, wie meist angenommen wird, in Brügge. Nur wenige Drucke vollendete er noch auf dem Kontinent. 1476 siedelte er nach London über und legte bei der Westminsterabtei eine Druckerei an, aus welcher bis zu seinem Tode (1491) über 90 Drucke hervorgingen. C. hat dadurch die aufblühende neuengl. Litteratur nachdrücklich gefördert, insbesondere auch durch Ausgaben älterer Dichtwerke, wie denn die Unterhaltungslitteratur in seinen Drucken überwiegt, die theologische dagegen sehr zurücktritt. Als Drucker war er ebenso wie in seinen Lebensanschauungen konservativ und bequemte sich nur langsam zu Verbesserungen, die im Laufe der Jahre aufkamen, wie zum Gebrauch von Seitenzahlen und Holzschnittinitialen; roter Druck sowie Titelblätter fehlen ganz bei ihm. Die von ihm gebrauchten Typen (Caxtontype), zumal die ältesten, haben viel Ähnlichkeit mit der franz. Kunstschrift. Entschiedenes Verdienst hat er als Übersetzer aus dem Französischen, Lateinischen und Vlämischen und, durch lebhafte Unterstützung der zeitgenössischen Produktion, um die Entwicklung der engl. Schriftsprache. Vgl. Römstedt, Die engl. Schriftsprache bei C. (Gött. 1891). Sein Andenken wird in England sehr hoch gehalten: der Roxburghe-Club setzte ihm 1820 in der St. Margaretskirche (Westminster) ein Denkmal; die Caxton Society die 1845-54 bestand und die Herausgabe mittelalterlicher Litteraturwerke bezweckte, führte nach ihm den Namen. - C.s Biographie schrieb John Lewis (1737) und in neuerer Zeit Will. Blades, The life and typography of W. C. (2 Bde., Lond. 1861-63) und The biography and typography of W. C. (ebd. 1877; 2. Aufl. 1882).

Caxuēla (spr. kachu-), mittelamerik. Hohlmaß, s. Cajuela.

Cayabocah, s. Amboinaholz.

Cayambé oder Cerroblanco, gewöhnlich Cayambé-Urku, d. h. Feuerberg, Vulkan der östl. Anden von Ecuador, fast unter dem Äquator gelegen, hat 5840 m Höhe, an seinem Fuße Ruinen eines Tempels und alter Inkabefestigungen.

Cayapō, Serra, Gebirgszug im brasil. Staate Mato Grosso, an der Grenze von Goyaz, zieht unter 19-18° südl. Br. gegen NO. zur Serra Divisões de Rio Claro und geht im SO. in die große Wüste Sertão von Camapuan über, besteht wahrscheinlich aus altkrystallinischen Schiefern.

^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]