338
Citronenfink - Citrullus
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Zitronenfalter'
Weibchen grünlich weißgelb. Die grüne Raupe lebt
auf dem Kreuzdorn.
Citronenfink
(Citrinella alpina
Bonp.),
ein 15 cm langer Fink mit vorherrschend gelbgrüner
Färbung des kleinen Gefieders, schwärzlichen gelbgrün geränderten
Schwung- und Steuerfedern; bewohnt hauptsächlich Südeuropa in höhern
Gebirgslagen, scheint aber in neuerer Zeit nach Norden vorzurücken, da er
öfter in den Gebirgen Süd- und Mitteldeutschlands als Brutvogel beobachtet wurde.
Citronengrasöl
, ein ätherisches Öl, das dem Citronellaöl (s. d.)
sehr ähnlich ist.
Citronenöl,
Cedroöl,
Oleum Nitri, das in der Fruchtschale der
Citrone in großen Öldrüsen aufgespeicherte ätherische Öl, dem die Citrone ihr
Aroma und ihren Geruch verdankt. Dasselbe wird vorzugsweise im südl. Italien
gewonnen, indem die reifen Früchte zunächst entschält werden. Die geschälten
Früchte dienen zur Gewinnung der Citronensäure. Die zerrissene Schalenmasse
liefert beim Auspressen das Öl als eine dicklich schleimige emulsionsähnliche
Flüssigkeit, aus der sich das Öl beim Stehen an der Oberfläche abscheidet;
dasselbe wird in dieser Form gewöhnlich in den Handel gebracht, dann aber
durch Dampfdestillation rektifiziert. Das C. ist gelb gefärbt, nach der
Rektifikation farblos, von angenehmem, aromatischem Geruch, starkem
Lichtbrechungsvermögen, dreht die Ebene des polarisierten Lichtes nach rechts.
Der Luft und dem Licht ausgesetzt, färbt es sich dunkelgelb, wird dickflüssig,
sauer und scheidet festen Citronenkampfer oder Citropten,
C10H18O5,
ab. Es findet Verwendung namentlich in der Parfümerie; in der Pharmacie dient
es als geschmackverbesserndes Mittel. Der
Citronenzucker oder
Citronenölzucker
der Apotheken, Elaeosaccharum Citri,
wird durch Verreibung des Öls mit Zucker (ein Tropfen C. auf 2 g Zucker)
dargestellt. Das C. enthält als Hauptbestandteile zwei Terpene,
Citren (s. Limonen)
und Pinen (s. d.).
Citronensaft,
der durch Auspressen aus den Citronen gewonnene Saft, der im südl. Italien,
auf Sicilien, den westind. und griech. Inseln und der Nordküste von Afrika im
Großen gewonnen wird. Er kommt teils in frisch gepreßtem, trübem Zustande
während der Wintermonate zur Versendung, wobei er meist in Gärung übergeht und
terpentinartig riecht, teils wird er an Ort und Stelle bis auf ein spec.
Gewicht von etwa 1,24 eingekocht und besitzt
dann einen brenzlichen Geruch und braune Farbe
(«Agro limone cotto»). Der Versand erfolgt
in Fässern von 400 bis 500 kg Inhalt. C. dient als Rohmaterial für die Bereitung
der Citronensäure, von der er im neu eingedickten Zustande 5-7 Proz. enthält,
wird auch in gereinigtem und geklärtem Zustande für medizinische und
Haushaltszwecke verwendet.
Citronensäure,
Citronsäure,
Acidum citricum, eine organische Säure
von der Formel:
C6H8O7 +
H2O oder
C3H4(OH)(COOH)3+
H2O.
Sie ist als Oryallyltricarbonsäure aufzufassen. Diese im Pflanzenreich sehr
verbreitete Säure wurde 1784 von Scheele entdeckt, von Berzelius und
namentlich von Liebig näher studiert. Sie findet sich am reichlichsten
im Saft der Citronen, außerdem in Preißelbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren,
Johannisbeeren u. v. a. Zur Darstellung wird
Citronensaft (s.d.) aufgekocht
(zur Koagulation von Eiweißstoffen), filtriert ↔
und siedend mit Schlemmkreide und Kalkmilch gesättigt. Das ausgeschiedene
citronensaure Calcium, Calciumcitrat,
wird mittels Schwefelsäure zersetzt und das Filtrat zur Krystallisation
eingedampft. Die C. krystallisiert in rhombischen Prismen von angenehm
reinsaurem Geschmack, ist in der Kälte in zwei Drittel, bei Siedhitze in
der Hälfte ihres Gewichts in Wasser löslich, schwer in Alkohol, in Äther
unlöslich. Bei 50° beginnt sie zu verwittern, schmilzt bei 100° in ihrem
Krystallwasser, wird bei 130° wasserfrei. Steigert man die Temperatur bis
175°, so verwandelt sie sich in Aconitsäure. und bei weiterm Erhitzen
destillieren Itaconsäure- und Citraconsäureanhydrid.
Die C. hat viele Ähnlichkeit mit der Weinsäure, unterscheidet sich aber
von dieser durch folgende Merkmale: Beim Verkohlen der C. ist nicht ein
Geruch nach verbrennendem Zucker wahrnehmbar; ihre Lösung bleibt beim
Neutralisieren mit Kalkwasser in der Kälte klar, erst beim Sieden scheidet
sich Calciumcitrat ab; Lösungen neutraler citronsaurcr Alkalien geben nicht
in der Kälte, nur bei Siedhitze mit Chlorcalcium einen Niederschlag; das
saure citronsaure Kalium ist leicht löslich; C. ist optisch inaktiv.
Die C. ist eine Tricarbonsäure, also dreibasisch und giebt dem entsprechend
drei Reihen von Salzen, die jedoch wenig allgemeineres Interesse haben.
Von denselben sind in das Deutsche Arzneibuch aufgenommen:
Citronensaures Eisenoxyd,
Ferrum citricum oxydatum. Das Präparat
erscheint als durchscheinende, rote Plättchen, die in kaltem Wasser löslich
sind. Citronensaures Eisenchinin,
s. Chinin. Das
Magnesium citricum effervescens
(Brausemagnesia) des Deutschen Arzneibuchs
ist eine dem Brausepulver ähnliche Mischung von C., kohlensaurem Magnesium,
doppeltkohlensaurem Natrium und Zucker.
Die C. findet vielfache Verwendung: zur Bereitung erfrischender
Getränke 4-6 g nebst Zucker in 1 l Wasser gelöst, als Heilmittel,
namentlich gegen Skorbut; ferner in der Kattundruckerei, wo sie entweder
auf das Zeug gedruckt wird, um die bedruckten Stellen vor Annahme gewisser
Farben zu bewahren, oder zur Erhöhung mancher Farben dient. Der Preis der
C. ist 1893 je nach der Reinheit 3,7 bis
5 M. für das Kilogramm.
Citronïn, ein goldgelber künstlicher Farbstoff,
der durch Einwirkung von Salpetersäure auf Diphenylamin entsteht. Er besteht
hauptsächlich aus Tetranitrodiphenylamin,
NH(C6H3(NO2)2)2,
und kommt auch mit Diphenylaminorange gemengt in den Handel. C. dient zum
Färben von Seide und Wolle.
Citrullengurke,
Wassermelone, s. Melone.
Citrullus
Schrad.,
Pflanzengattung aus der Familie
der Cucurbitaceen (s. d.) mit nur wenigen Arten in den
Mediterranländern und im tropischen Asien. Es sind ausdauernde,
niederliegende, krautartige Pflanzen mit einhäusigen, gelben Blüten,
mit drei Staubgefäßen bei den männlichen. Zwei Arten werden in Südeuropa
vielfach kultiviert:
C. vulgaris Schrad.
(Cucumis citrullus L".)
und C. colocynthis Schrad..
(Cucumis colocynthis L.;
s. Tafel: Campanulinen, Fig. 5). Erstere liefert die
Wassermelonen
(s. Melone), letztere die
Koloquinten oder
Koloquinten-Äpfel
(s. Koloquinten).
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.