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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Cook; Cook-Archipel

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Cook (Eliza) – Cook-Archipel

Maori, höchster Gipfel der Southern Alps auf der Südinsel von Neuseeland, auf der Grenze der beiden Counties Westland und Mackenzie, ist 3763 m hoch und wurde zuerst 2. März 1882 von dem engl. Geistlichen W. S. Green mit den beiden Schweizern Kaufmann und Boß erreicht, in neuerer Zeit vielfach besucht und erforscht. Er entsendet fünf große Gletscher zum Thal, darunter den 16 km langen Tasmangletscher.

Cook (spr. kuk), Eliza, engl. Dichterin, geb. 24. Dez. 1818 in London, lieferte schon sehr früh zu verschiedenen Zeitschriften, wie «The New Monthly Magazine», «Metropolitan» und «Literary Gazette», Beiträge, die sie seit 1835 («Lays of a wild harp») sammelte. 1838 erschienen Gedichte, «Melaia and other poems», die allgemeine Aufmerksamkeit erregten und ihren Dichterruhm begründeten. 1849‒54 gab sie die vielgelesene Wochenschrift «Eliza Cook’s Journal» heraus, bis ihre leidende Gesundheit sie nötigte, von der Leitung zurückzutreten. Sie starb 25. Sept. 1889 in Wimbisledon. Ihre «Poems» erschienen seit 1845 oft. 1860 veröffentlichte sie «Jottings from my journal», 1864 «New Echoes and other poems». «The poetical works of E. C.» erschienen (London) 1870 und (Neuyork) 1882 mit Anmerkungen. Eine «Auswahl engl. Gedichte der E. C.» verdeutschte Simon in der «Auswahl engl. Gedichte» (Bd. 4).

Cook (spr. kuk), James, engl. Weltumsegler, geb. 27. Okt. 1728 zu Marton, einem Dorfe in der Grafschaft York. Von seinem Vater, einem unbemittelten Landmann, im 13. Lebensjahre bei einem Kohlenschiffer verdungen, machte er während der siebenjährigen Lehrzeit viele Reisen von Newcastle nach London und bildete sich in dieser Schule zum tüchtigen Seemann. Zum Untersteuermann vorgerückt, verwendete er seine Ersparnisse auf Lehrstunden in der höhern Nautik. Nachdem er Petersburg, die Ostseehäfen und Norwegen besucht hatte, wohnte er der Eroberung von Fort Louis und Kap Breton bei und war von 1755 an mit der Aufnahme des St. Lorenzbusens beschäftigt. Bei der Expedition gegen Quebec 1759 erhielt er die Stelle eines Master oder Obersteuermanns auf der Flotte des Admirals Saunders, nahm dann 1764‒67 Neufundland auf und lieferte treffliche Specialkarten dieser Küsten. Die Admiralität ernannte ihn 1768 zum Lieutenant und Befehlshaber des Schiffs, das zur Beobachtung des Durchgangs der Venus (3. Juni 1769) auf Tahiti ausgerüstet worden war. Nach einer an Ergebnissen reichen Fahrt, auf welcher er ganz Neuseeland umfahren, die Ostküste von Australien entdeckt und dabei auf die für Kolonisation wichtige Botanybai hingewiesen hatte, nachdem er ferner unter steter Gefahr die Torresstraße wieder entdeckt hatte, kehrte er 1771 nach England zurück, wo er den Rang eines Commandeurs erhielt. Als darauf die Regierung zur genauern Untersuchung des Südmeers und der vorausgesetzten Südpolarländer im Juli 1772 die Schiffe Resolution und Adventure absandte, schiffte sich auf dem erstern C. in Begleitung der beiden Forster als Befehlshaber der Expedition ein; das zweite Schiff führte Fourneaux. C. umkreiste zum erstenmal den Erdball von Westen nach Osten, zwischen dem 60. und 70.° südl. Br., fand nirgends Land und zerstörte das bis dahin auf fast allen Karten beibehaltene Phantom eines antarktischen Kontinents oder des «unbekannten Südlandes», wie man es damals nannte. ^[Spaltenwechsel]

Nach seiner Rückkehr 1775 wurde C. Kapitän der Flotte und beim Hospital zu Greenwich angestellt. Als eine Parlamentsakte dem Entdecker einer nördl. Durchfahrt aus der Südsee in das Atlantische Meer eine Belohnung von 20000 Pfd. St. zusicherte, übernahm C. diese Aufgabe und ging 12. Juli 1776 von Plymouth mit zwei Schiffen ab. Er untersuchte zunächst die Kergueleninsel, besuchte dann Tasmanien und die Gesellschaftsinseln und entdeckte den nach ihm benannten Cook-Archipel (s. d.). Ende 1777 wandte er sich nordwärts, entdeckte 18. Jan. 1778 die Sandwichinseln, erreichte 7. März 1778 die Küste Amerikas, segelte längs derselben hinauf in die Beringstraße und glaubte schon das Ziel seiner Wünsche erreicht zu haben, als er sich plötzlich vom Eise umgeben sah und nach der Straße zurücksegeln mußte, die er verlassen hatte. Der nördl. Teil des Großen Oceans, der trotz der Reisen der Russen nur sehr unvollkommen bekannt war, wurde durch C. sorgfältig erforscht, die wichtigen Stellen, wo die Landmassen der Alten und Neuen Welt sich einander nähern, genau aufgenommen und die merkwürdigste Meeresstraße der Erde erforscht. Auf der Fahrt von hier südwärts traf er wieder auf die Sandwichinseln. Nachdem er auf Hawaii gelandet hatte, ging er unter Segel; aber ein widriger Wind nötigte ihn zur Rückkehr. Um ein von den Bewohnern geraubtes Boot zurückzuerlangen, wollte C. das Oberhaupt der Insel als Geisel mit auf sein Schiff nehmen; dabei kam es 14. Febr. 1779 zum Handgemenge , in dem C. nebst vier seiner Leute von den Eingeborenen erschlagen wurde. Seine Reisen, deren Beschreibung 1773‒85 in acht Bänden erschien, hat für die Deutschen besonders G. Forster (s. d.) bearbeitet. – Vgl. G. Forster im letzten Bande von «Cooks Reisen»; Wiedemann, Leben und Schicksale des Kapitäns C. (2 Bde., Erlangen 1789‒90; nach «Kippis’ Life of C.», Lond. 1788; deutsch, 2 Bde., Hamb. 1789); Lichtenberg in den «Vermischten Schriften» Bd. 4); Besant, Captain C. (Lond. 1890). (S. die Karten zur Geschichte der Geographie Ⅱ, beim Artikel Geographie.)

Cook (spr. kuk), Thomas, geb. Nov. 1808, begründete das jetzt unter der Firma Thomas C. and Sons bestehende Reisebureau (s. Cooks Rundreisekarten), zog sich 1878 zurück und starb 18. Juli 1892 im Hafen zu Bergen in Norwegen.

Cook-Archipel (spr. kuk), auch Mangaia-Archipel oder Hervey-Inseln genannt, eine seit 1888 unter engl. Schutze stehende Inselgruppe Polynesiens im Großen Ocean, zwischen 157 und 163° westl. L. von Greenwich und 18° 4′ bis 21° 57′ südl. Br., welche von Cook 1773 entdeckt und 1777 wieder besucht wurde. Die neun Inseln sind: Mangaia, Rarotonga, Atiu, Takutea, Mitiaro, Mauke, Manuae (Cooks Hervey), Aitutaki und Palmerston. Einige sind niedrige, durch die umgebenden Riffe schwer zugängliche Koralleninseln. Die übrigen sind hoch und mit üppiger Vegetation bedeckt. Wasser wird nur auf einigen aus Teichen und Bächen gewonnen, sonst durch Kokosmilch ersetzt. Doch gedeihen außer der Kokospalme noch in Fülle der Brotfruchtbaum, Pisang und andere Erzeugnisse. Die Gesamtfläche beträgt 368 qkm. Die Einwohner (1890 etwa 8900) sind Polynesier, ähnlich denen der Gesellschafts- und Freundschaftsinseln, und seit 1823 durch europ. Missionare zum Christentum bekehrt. Am bedeutendsten ist Rarotonga, ein schönes Eiland vulkanischen Ursprungs, mit fruchtbaren Küsten- ^[folgende Seite]

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