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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Craspedōta; Crassilinguĭa; Crassŭla; Crassulacēen; Crassus; Crataegus

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Craspedota - Crataegus

"Carmen Deo nostro" (Lond. 1646 u. 1648; 4.Ausg., Par. 1652). Eine vollständige Ausgabe von C.s Gedichten gab W. E. Turnbull heraus: "Poetical works" (Lond. 1858). Die Gedichte C.s sind meist religiösen Inhalts, sie zeichnen sich durch große Formvollendung und gut gewählte Bilder aus.

Craspedōta, s. Hydroidpolypen.

Crassilinguĭa, s. Dickzüngler.

Crassŭla L., Dickblatt, Dickpflanze, Pflanzengattung aus der Familie der Crassulaceen (s. d.). Ihre fast sämtlich am Kap der Guten Hoffnung heimischen Arten sind Sträucher oder ausdauernde Kräuter mit fleischig entwickelten Blättern und weißen oder roten, seltener gelben Blüten. Mehrere Arten, von denen C. coccinea L. mit scharlachroten in einer gipfelständigen Scheindolde stehenden, im Sommer erscheinenden Blüten als beliebte Zimmerpflanze bekannt ist, werden als Ziergewächse kultiviert; sie verlangen dieselbe Behandlung wie die Arten der Gattung Cotyledon (s. d.).

Crassulacēen, Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Saxifraginen (s. d.) mit gegen 400 fast über die ganze Erde verbreiteten Arten. Es sind kraut- oder strauchartige Gewächse von sehr verschiedenem Habitus, mit größtenteils dickfleischig entwickelten Blättern und Stengeln. Sie haben zwitterige Blüten mit meist fünfteiligem Kelch und fünfblätteriger Blumenkrone, 5 oder 10 Staubgefäße und ebensoviele Fruchtknoten, die sich zu einfächerigen Balgfrüchten entwickeln.

Crassus, Zuname mehrerer altröm. Familien, unter denen ein Zweig des alten plebejischen Geschlechts der Licinii die bekannteste ist.

Lucius Licinius C., geb. 140 v. Chr., berühmt als Redner, hielt schon im Alter von 21 J. eine vielbewunderte Rede gegen den Gracchaner Papirius Carbo, wurde 107 Volkstribun, 95 zusammen mit Qu. Mucius Scävola Konsul. Das von diesen beiden beantragte Licinisch- Mucische Gesetz, welches allen, die nicht das volle Bürgerrecht besaßen, aufs strengste verbot, dasselbe sich widerrechtlich anzumaßen, erbitterte die Bundesgenossen und beförderte den Ausbruch des Bundesgenossenkrieges. Als Censor schritt er 92 mit seinem Kollegen gegen die damals neuen Schulen der lat. Rhetoren ein. Er starb 91 nach einem heftigen Streit im Senat mit dem Konsul Marcius Philippus, der aus Anlaß der im konservativen Interesse eingebrachten Gesetzesvorschläge des Tribuns Marcus Livius Drusus den Senat beschimpft und bedroht hatte. Durch Cicero sind Stellen aus seinen Reden erhalten (gesammelt in Meyers "Oratorum fragmenta"). - Vgl. Söderholm, De M. Antonio et L. Crasso oratoribus romanis (Helsingfors 1853); Ötte, De Lucio Licinio Crasso (Dissertation, Lpz. 1873).

Marcus Licinius C., wie mehrere seiner Ahnen Dives, d. i. der Reiche, zubenannt, der Triumvir, geb. vor 115 v. Chr., flüchtete vor der Marianischen Partei 85 nach Spanien und ging 83 zu Sulla, als dieser in Italien gelandet war. Unter ihm zeichnete er sich als Legat aus, namentlich in der Schlacht, die gegen die Samniter vor den Thoren Roms geliefert wurde. Um jene Zeit legte C. den Grund zu seinem Reichtum, indem er bei Gelegenheit der Sullanischen Proskriptionen die Güter der Geächteten und flüchtigen Grundbesitzer zu Spottpreisen ankaufte. Als Prätor besiegte er 71 den Spartacus (s. d.), den Anführer der empörten Sklaven, in Lucanien und erhielt dafür die Ehre des kleinen ^[Spaltenwechsel] Triumphs. Im folgenden Jahre ward er Konsul mit Pompejus, dessen wachsende Macht in C. heftige Eifersucht erregte. Nach seinem Konsulat, während dessen er das Volk einmal an 10000 Tischen bewirtete und ihm auf 3 Monate Getreide austeilen ließ, lebte er lange nur mit der Verwaltung seines Vermögens beschäftigt, das zuletzt nach Plutarch 7100 Talente (ungefähr 30 Mill. M.) überstieg; Plinius schätzt seinen Besitz auf 200 Mill. Sesterzien (35 Mill. M.). Im J. 65 war er Censor mit Gajus Lutatius Catulus; ihre Uneinigkeit bewirkte aber, daß sie keinen Census hielten und ihr Amt niederlegten. Als Cäsar, der mit C. innige Freundschaft geschlossen hatte, 60 mit Pompejus sich verband, hielt er es für wünschenswert, C. mit Pompejus auszusöhnen, um die pekuniäre Unterstützung des erstern durch den Bund mit dem letztern nicht zu verlieren. So entstand das sog. erste Triumvirat. Im J. 56 ward der Bund zu Lucca erneuert. Im J. 55 bekleidete C. mit Pompejus das Konsulat, und das von dem Volkstribun Trebonius eingebrachte Gesetz gab den beiden Konsuln Provinzen auf 5 Jahre. C. ging noch vor Ablauf seines Amtsjahrs in das ihm zugefallene Syrien, von wo aus er die Parther, die bereits mit dem von Rom abhängigen Armenien den Kampf begonnen hatten, bekriegen wollte. Nach einem Einfall in Mesopotamien, das sich größtenteils unterwarf, kehrte er 54 nach Syrien zurück, wo er Städte und Tempel, darunter auch den zu Jerusalem ausraubte. Im J. 53 ging er mit sieben Legionen, 4000 Reitern und ebensoviel Leichtbewaffneten wieder über den Euphrat. Der Partherkönig Orodes übertrug den Krieg gegen C. seinem Feldherrn Surenas, während Orodes selbst gegen Artavasdes, den König von Armenien, zog, der vergeblich C. aufforderte, die röm. Macht mit der seinen zu verbinden. Auch den Rat seines Quästors Cassius, den Euphrat herab gegen Seleucia zu ziehen, verschmähte C. und folgte der verräterischen Führung des arab. Fürsten Abgaros durch die Wüste. Hier erwarteten ihn die Parther. Bei dem Flusse Balissos (jetzt Belik) kam es zu einer für die Römer verderblichen Schlacht, in der des C. Sohn, Publius, fiel, der sich in Gallien unter Cäsar ausgezeichnet hatte. C. trat den Rückzug an und folgte, von seinem Heere gezwungen, 9. Juni 53 der Einladung des Surenas zu einer Unterredung, während deren er verräterisch getötet wurde. Cassius war schon vorher mit 500 Reitern nach Syrien entkommen; die übrigen Römer wurden größtenteils getötet oder zu Gefangenen gemacht. Eine noch erhaltene Biographie des C. schrieb Plutarch.

Crataegus L., Pflanzengattung aus der Familie der Rosaceen (s. d.), Abteilung der Pomeen. Man kennt gegen 60 Arten, die fast sämtlich in der nördlichen gemäßigten Zone vorkommen. Es sind Bäume oder Sträucher mit meist gelappten oder fiederspaltigen Blättern und doldentraubig angeordneten weißen oder roten Blüten. Die Früchte sind beerenartig entwickelt und enthalten mehrere Kerne. Unter den europ. Arten sind die verbreitetsten, auch in Deutschland allenthalben vorkommenden C. oxyacantha L. und monogyna L., beide unter dem Namen Weißdorn, Hagedorn, Mehldorn bekannt. Ihre Früchte pflegen Mehlfäßchen genannt zu werden. Beide wachsen wild an Waldrändern, in lichten Laubwaldungen, im Niederwald auf trocknem und frischem Boden, auch an Felsen und sonnigen, steinigen Plätzen; auch werden

^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]