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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Stockhuf - Stoddard

und dort von kleinen Hochseen geschmückten Alpweiden. – S. heißt auch ein 3534 m hoher Vorgipfel des Monte-Rosamassivs, südöstlich von Zermatt.

Stockhuf, s. Bockhuf.

Stockjobber (engl.), Börsenspieler (s. Jobber).

Stockkrankheit, auch Wurmkrankheit oder Kropf genannt, eine durch das Roggenälchen (Anguillula devastatrix Kühn) hervorgerufene Krankheit des Roggens. Die noch nicht entwickelten Stengelteile des Winterroggens schwellen im Herbst an und die Blätter winden sich pfropfenzieherartig. Im Frühjahr gehen die Pflanzen ein. – Vgl. Kühn, Über die Wurmkrankheit des Roggens und die Übereinstimmung der Anguillulen des Roggens mit denen der Weberkarde (Halle 1869).

Stocklack, s. Lac-dye und Schellack.

Stöckl-Heinefetter, Klara, s. Heinefetter, Sabine.

Stocklohden, in der Botanik, s. Ast.

Stockmalve, Pflanzenart, s. Althaea.

Stockmar, Christian Friedr., Freiherr von, deutscher Staatsmann, geb. 22. Aug. 1787 zu Coburg, studierte 1805‒10 in Würzburg, Erlangen und Jena Medizin, ließ sich dann als Arzt in Coburg nieder und nahm 1814 und 1815 als Militärarzt an den Feldzügen am Rhein teil. Bald darauf betraute ihn der Prinz Leopold von Coburg mit der Leitung der persönlichen Geschäfte und der Hofhaltung als Sekretär, Schatzmeister und Hofmarschall. S. bekleidete diese Stellung bis 1831, wurde 1821 in den sächs. Adelsstand und 1831 in den bayr. Freiherrenstand erhoben. Bei den Verhandlungen über die griech. Thronkandidatur des Prinzen Leopold 1829 war S. eine Zeit lang sein Geschäftsträger bei der Londoner Konferenz, ebenso 1831, als dem Prinzen die belg. Königskrone angeboten und übertragen wurde. 1834 aus seiner dienstlichen Stellung ausgetreten, war er 1848 coburg. Gesandter beim Bundestage und richtete seinen Eifer auf die Einigung Deutschlands unter Preußen. Auch an dem Erfurter Parlament 1850 nahm er teil. Er starb 9. Juli 1863 zu Coburg. – Vgl. die von seinem Sohne Ernst von S. (geb. 7. Aug. 1823, gest. 6. Mai 1886) veröffentlichten Denkwürdigkeiten aus den Papieren des Freiherrn Christian Friedrich von S. (Braunschw. 1872) und Juste ^[Théodore Juste], Le baron S. (Brüss. 1873).

Stockmaß, ein zum Messen von Pferden benutztes Instrument in Form eines Galgens (Galgenmaß), vielfach in Form eines Spazierstocks. Den Gegensatz dazu bildet das Bandmaß.

Stockport, Municipal-, County- und Parlamentsborough und bedeutender Fabrikort in der engl. Grafschaft Chester, an der Grenze von Lancashire, am Flusse Mersey, der hier schiffbar wird, und der Mündung des Tame, 11 km südöstlich von Manchester, wohin ein Kanal führt, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, hat ihren Mittelpunkt auf der Spitze eines Felsens und ist an den Abhängen und am Flußufer eng und unregelmäßig gebaut. S. hat (1891) 70253 E. gegen 59553 im J. 1881, zahlreiche Kirchen und Kapellen, eine Lateinschule, ein Handwerkerinstitut, Krankenhaus, schöne Markthalle; Baumwollspinnerei und Baumwollzeugfabriken, Garn-, Musselin-, Hut- und Seidenwarenmanufakturen sowie Fabrikation von Bürsten, Webeschiffen, Maschinen, Eisen- und Messingwaren. Außerdem ist der Handel mit Käse und Hafermehl schwunghaft. Die Bahnlinie Manchester-Crewe-London überschreitet hier das Merseythal auf 22 Bogen, jeder in der Höhe von 32 m. 5 km westlich liegt Cheadle-and-Gatley mit 8252 E., das, wie alle andern nahen Ortschaften, Baumwollspinnerei, Kattundruckerei, Hut- und Seidenindustrie betreibt.

Stockroden, s. Holzfällung.

Stockrose, Pflanzenart, s. Althaea.

Stocks, s. Stock.

Stockschere, s. Scheren.

Stockschlagbetrieb, s. Niederwaldbetrieb.

Stockschleuder, s. Fustibalus und Schleuder.

Stockschnupfen, s. Schnupfen und Nase.

Stockschwamm, Agaricus (Pholiota) mutabilis Schaeff. (s. Tafel: Pilze Ⅰ. Eßbare Pilze, Fig.4), eßbarer Pilz, meist herdenweise an altem Holz, besonders an faulenden Laubholzstöcken, hat einen schlanken, später hohlen Stiel, der mit einem bräunlichen, bald verschwindenden Ringe versehen ist, und einen gelblichbraunen, am Rande meist lederfarbigen hohlen Hut von meist nur geringem Durchmesser. Die Lamellen sind anfangs hellbraun, der ganze Pilz hat einen angenehmen Geruch. Der S. ähnelt äußerlich sehr dem giftigen Schwefelkopf (s. d.), doch kann er leicht von diesem durch die Farbe der Lamellen unterschieden werden.

Stockton (spr. stockt’n), Hauptstadt des County San Joaquin im nordamerik. Staate Kalifornien, liegt östlich von San Francisco am S. Slough, einem schiffbaren Arm des 5 km entfernten San Joaquinflusses, an der Central-Pacific-Bahn, in fruchtbarer Gegend, hat (1890) 14421 E., Staatsirrenanstalt; Fabrikation von Ackerbaugerät, Mühlen, Kutschenbau, Herstellung von Wein, Bier, Brandy. Eine Lokalbahn führt nach dem Calaverashain mit Riesenbäumen und nach dem Yosemitethal.

Stockton-upon-(on-)Tees (spr. stockt’n öpp’n tihs), Municipal- und Parlamentsborough und wichtiger Hafenplatz in der engl. Grafschaft Durham, links am Flusse Tees, oberhalb seiner Mündung in die Tees-Bai, Station der North-Eastern-Bahn, mit schönem Stadthause, großem Marktplatze, breiten Straßen, einer Brücke von fünf Bogen, hat (1891) 49731 E., eine Lateinschule; Fabrikation von Segeltuch, Tauwerk und Schiffsdecken, Eisen- und Messinggießerei, Kalkbrennerei, Fischerei sowie Schiffbau und lebhaften Handel mit Fischen, Getreide, Käse, Butter, Alaun, Blei und ganz besonders mit Steinkohlen. Außenhafen an der Mündung des Tees ist Port-Clarence. Gegenüber im North-Riding von Yorkshire liegt South-Stockton mit 15476 E.

Stockwell, Stadtteil Londons, rechts von der Themse, im Osten von Clapham Road. Hier endet die elektrische Untergrundbahn.

Stockwerk, s. Geschoß (in der Baukunst).

Stockwerkflanke, s. Flanke.

Stockwerkfort, s. Küstenfort.

Stockwerkseigentum, s. Superficies.

Stockwerkskorallen, s. Tabulaten.

Stockzahn, s. Zahn.

Stoddard, Richard Henry, amerik. Dichter, geb. im Juli 1825 zu Hingham (Massachusetts), arbeitete jahrelang in einer Eisengießerei in Neuyork, veröffentlichte 1849 einen Band Gedichte u. d. T. «Footprints» und 1852 eine Sammlung «Poems». Von 1853 bis 1873 hatte er eine Anstellung im Neuyorker Zollhaus, widmete sich dann aber ganz der Litteratur und veröffentlichte: «Adventures in fairy land», «Songs of summer» (1853), «Town and Country» (1857), «Life, travels and books of Alexander von Humboldt» (1860), «The king’s bell» (1862), «The story of little Red Riding