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Vierweghahn - Vieweg & Sohn, Friedr.
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Vierwaldstätter See'
Schwyz, Beckenried, Buochs und Stansstad in Nidwalden,
Alpnachstad in Obwalden, Luzern, Vitznau und Weggis im Kanton Luzern. 1897 bildete sich zn Luzern eine Kommission
zur wissenschaftlichen Untersuchung des V. S. - Vgl. Berlepsch, Luzern, der V. S. und die Urkantone (2. Aufl.,
Luzern 1879); Hardmeyer, Der V. S. (Zür. 1884); Schleicher, Am V. S. (32 Bilder, Text von Brennwald, Luzern 1889);
Türler, Der V. S. und seine Ufer (Weggis 1890); Heer, Führer für Luzern, V. S.und Umgebung (5. Aufl., Luzern 1896).
Vierweghahn
, s.
Hahn
(Maschinenteil).
Vierzeher
, Gruppe der
Käfer
(s. d.).
Vierzehnheiligen
. 1)
Wallfahrtsort
im Bezirksamt Staffelstein des
bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, 7 km von Lichtenfels, liegt gegenüber von
Schloß Banz
(s. d.) am östl. Rande des Mainthals auf einer Anhöhe mit herrlicher Aussicht auf Banz und das Mainthal. An der
Stelle, wo nach der Legende einem Schäfer 1446 die vierzehn heiligen Nothelfer erschienen waren, wurde 1447 eine
Kapelle errichtet, die 1525 im Bauernkriege zerstört, später aber wieder aufgebaut wurde. Die prächtige
zweitürmige Kirche ist 1743 -- 72 von dem Würzburger Obersten Balthasar Neumann im Barockstil erbaut und nach
Beschädigung durch Blitz (1835) wieder-hergestellt worden (im Innern ein Gnadenaltar; s. Tafel: Altäre II, Fig.
8); sie wird jährlich von etwa 50000 Wallfahrern besucht. --
2)
Dorf
und ehemaliger Wallfahrtsort im Kreis Saalfeld des Herzogtums Meiningen, 7 km im NW.von Jena, von weimar. Gebiet
umschlossen, hat (1895) 142 E., evang. Kirche und war Mittelpunkt des Entscheidungstreffens in der Schlacht bei
Jena.
Vierzeile
, persische vierzeilige Strophe, deren erster, zweiter und vierter Vers aufeinander reimen, während der dritte
reimlos ist. Im Deutschen ist die V. von Rückert für die Spruchdichtung verwendet worden.
Vierzon-Ville
(spr. wĭärrsóng wil)
, Fabrikstadt im Arrondissement Bourges des franz. Depart. Cher in Berry, auf einem Hügel in fruchtbarer Ebene
rechts an der Yèvre, wo sie in den Cher geht, und am Kanal von Berry, an den Linien Orléans-Limoges und
Tours-Revers der Orléansbahn, hat (1896) 11176, als Gemeinde 11392 E., Pensionate, Hospital; Hüttenwerke,
Porzellanfabriken, Maschinenbau für Landwirtschaft und Industrie und Handel mit Holz, Vieh, Getreide, Eisen, Wolle
und Wein. Daneben hat
Vierzon-Bourgneuf
als Gemeinde 1836 E. und das 1 km nördlich liegende
Vierzon-Village
8382 E.; Hüttenwerke, Fabrikation von Porzellan, Nadeln und Draht sowie Mahl- und Schneidemühlen. Nördlich davon
der 5000 ha große Wald von
Vierzon
.
Viesch
(Fiesch)
, Dorf im Bezirk Goms des schweiz. Kantons Wallis, 15 km nordwestlich von Brig, auf der rechten Seite des
Rhônethals, an der Einmündung des Viescher Bachs in dieselbe, in 1071 m Höhe, an der Furkastraße, bei der
Abzweigung des Saumwegs zum Eggischhorn (s.
Aletschgletscher
), hat
(1888) 393 kath. deutsche E., Post und Telegraph. Bei V. öffnet sich rechts das Viescher Thal, bewässert vom
Viescher Bach, dem Abfluß des mächtigen
Viescher Gletschers
(s. d.). Das
Viescher Horn
(3750 m) zwischen dem Walliser Viescher
↔
Firn und dem Obern Eismeer (Grindelwald) ist einer der beschwerlichsten Gletscherpässe.
Viescher Gletscher
(Fiescher Gletscher)
, der viertgrößte Gletscher der Alpen, liegt an der Südseite der Berner Alpen zwischen Aletsch- und Aargletscher,
umgeben von den
Walliser Viescher Hörnern
(3905 m), dem Finsteraarhorn und dem Oberaarhorn. Sein Sammelgebiet mißt 33½ qkm, die
Gesamtfläche 40 qkm; die Länge
der Gletscherzunge beträgt 8 km, die Höhe seines Endes 1500 m. Sein Ausfluß mündet unterhalb
Viesch
(s. d.) in die
Rhône. Im NW. des Finsteraarhorns, von den
Grindelwalder Viescher Hörnern
, senkt sich ebenfalls ein Gletscher hinab.
Vieselbach
, Dorf, s.
Bd. 17
.
Viet-nam
, hinterind. Reich, s.
Annam
.
Vieux-Condé
(spr. wĭöh)
, s.
Condé
(Ortschaften).
Vieuxtemps
(spr. wĭötáng)
, Henri, Violinvirtuos, geb. 20. Febr. 1820 zu Verviers in Belgien, erhielt von seinem Vater den ersten
Geigenunterricht.
Bereits im Alter von 8 J. konnte er eine Kunstreise durch Belgien unternehmen. Hierbei erregte er
zu Brüssel das Interesse Beriots, der seine weitere
Ausbildung übernahm. V. kam mit letzterm 1835 nach Paris, machte
Kunstreisen und nahm bei Sechter in Wien theoretischen Unterricht, den er 1835 bei Reicha
in Paris fortsetzte.
1846--52 hatte er eine feste Stellung in Petersburg als Kammervirtuos und erster Soloviolinist des kaiserl.
Orchesters; sonst machte er
Wanderungen als Virtuos. Seit 1866 wohnte er meist in Paris. Er starb 6. Juni 1881 zu
Mustapha Pascha bei Algier. V.' Spiel war durch breiten,
gesangreichen Ton, Adel des Vortrags und glänzende Technik
ausgezeichnet. Seine Kompositionen, Konzerte, Phantasien, Variationen, Capricen,
Salon- und Charakterstücke u. s.
w., gehören zu dem Besten, was in neuerer Zeit für die Geige komponiert worden ist. --- Vgl. Radoux, Henri V. Sa
vie, ses œuvres (Par. 1893).
Vieweg & Sohn, Friedr.
, Verlagsbuchhandlung in Braunschweig, gegründet 1786 in Berlin von Hans Friedr. Vieweg ( geb. 11. März 1761 zu
Halle, gest. 25. Dez. 1835). Auf den Wunsch des Herzogs Karl Wilh. Ferdinand von Braunschweig siedelte Vieweg 1799
nach Braunschweig über, um diese Stadt zu einer Zentralstelle des deutschen Buchhandels zu machen; die
Kriegsunruhen und der Tod des Herzogs (1806) ließen jedoch den Plan nicht zur Ausführung kommen. Mit seiner
Buchdruckerei verband Vieweg eine Schriftgießerei und errichtete eine Spielkartenfabrik. Teilhaber von 1825 an war
sein Sohn
Eduard Vieweg
(geb.
15. Juli 1797 in Berlin, gest. 1. Dez. 1869) Er begründete die vorwiegend naturwissenschaftliche Richtung des
Verlags
und wendete den Holzschnitt zur
Illustrierung von Büchern in einem bis dahin nicht gekannten Maße an. Er war
ständischer und städtischer Vertreter, Mitglied des Erfurter Parlaments,
Mitbegründer der Braunschweigischen Bank u.
s. w. Nachfolger im Geschäft wurde sein Sohn
Heinrich Vieweg
(geb. 17 Febr. 1826 Teilhaber seit 1853, gest. 3
Febr. 11890), der die technischen Zweige reformierte und den Verlag
durch zahlreiche andere
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 334.