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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Wichita; Wichlinghausen; Wichmann; Wichse; Wichtelmännchen; Wichtelzopf; Wick; Wick Burghs; Wicke; Wickede

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Wichita - Wickede

Socialer Roman» (2 Bde., ebd. 1892), «Nur ein Jude» (ebd. 1893), «Herr von Müller» (ebd. 1893) u. a. und die historischen: «Heinrich von Plauen» (3 Bde., ebd. 1881), «Der Große Kurfürst in Preußen» (5 Bde. in 3 Abteil., ebd. 1886; 3. Aufl. 1896) und «Tilemann vom Wege» (3 Bde., ebd. 1891). Seine «Gesammelten Werke» erscheinen seit 1896 in Dresden.

Wichita, Stamm der Pawnee (s. d.).

Wichita (spr. witsch-), Hauptort des County Sedgwick im nordamerik. Staate Kansas, im südlich-centralen Teil des Staates, am Ostufer des Arkansas-River und an der Mündung des Little-Arkansas-River, zählte 1880: 4911, 1890: 23853 E. und ist Haupteisenbahnknotenpunkt der Missouri-Pacific-, der Atchison-Topeka-Santa Fé- und der Rock-Island-Pacific-Eisenbahn. Die Stadt hat ein Theater, höhere Schulen, Viehhof; bedeutenden Handel in Waren, Vieh und Häuten, Getreide, Obst, Bauholz; auch die Industrie entwickelt sich rasch.

Wichlinghausen, Stadtteil von Barmen (s. d.).

Wichmann, Ludw., Bildhauer, geb. 1784 in Potsdam, begann seine Laufbahn in engem Anschluß an Gottfr. Schadow. 1807‒13 war er in Paris, 1819 ging er nach Rom, wo er zu Thorwaldsen in Beziehung trat. Damals fertigte er ein sich die Haare schmückendes Mädchen. Nach Berlin zurückgekehrt, war er vorzugsweise im Gebiete der Porträtdarstellung thätig. Seine Bildnisse sind lebendig und von großer Feinheit der Durchbildung. Außerdem lieferte er mehrere Figuren im Opernhaus zu Berlin, einige weibliche Gestalten als Akroterien auf dem Museum, Amor und Psyche (1830; im Marmorpalais in Potsdam), den heil. Michael an der Werderschen Kirche in Berlin (1832), die Basreliefs für die Giebelfelder des Nikolaus-Bürgerhospitals (1839), eine der Marmorgruppen auf der Schloßbrücke (Nike mit dem verwundeten Krieger), endlich zwei Statuen Winckelmanns, eine in Erz für Stendal (1843), eine in Marmor für die Vorhalle des Berliner Museums (1851). W. war Professor an der Akademie der Künste zu Berlin sowie Lehrer an der Gewerbeakademie. Er starb 29. Juni 1859.

Wichse, verschiedene Stoffe zum Blankmachen von Leder (Schuhwichse) und Fußböden. Die Schuhwichse besteht in der Regel aus gepulverter Knochenkohle, welche die schwarze Farbe liefert, aus Sirup oder Melasse, die den Farbstoff auf dem Leder fixiert, und Öl, welches das Leder geschmeidig erhält. Die gepulverte Knochenkohle (Beinschwarz) wird mit 25‒30 Proz. ihres Gewichts von konzentrierter engl. Schwefelsäure zusammengerührt, dadurch wird saurer phosphorsaurer Kalk gebildet, der mit dem gleichzeitig entstandenen Gips und der im Zustande feinster Zerteilung ausgeschiedenen Kohle zu einem salbenartigen Brei gemischt wird, zu dem man noch 10‒12 Proz. vom Gewicht der angewendeten Kohle Öl (Olivenöl, Thran) mengt; außerdem setzt man gewöhnlich noch eine schwächere Säure, etwa 10 Proz. des Gewichts der Knochenkohle, zu, mitunter auch Glycerin, Dextrin u. s. w. Früher soll geschwärztes Wachs der Hauptbestandteil der W. gewesen, daher die franz. Benennung Cirage. – Vgl. Andés, Die Fabrikation der Stiefelwichse und der Lederkonservierungsmittel (Wien 1893); Brunner, Die Fabrikation der Schmiermittel, der Schuhwichse und der Lederschmiere (5. Aufl., ebd. 1897).

Die Fußbodenwichse, die zum Bohnen (s. d.) der Parkettböden dient, ist eine Mischung von geschmolzenem Wachs und Terpentinöl oder Wachsseife.

Wichtelmännchen, s. Alraun.

Wichtelzopf, s. Weichselzopf.

Wick, Hauptstadt der schott. Grafschaft Caithneß, am linken Ufer der Mündung des W. in die Nordsee, Endpunkt der Hochlandeisenbahn, zählt (1891) 8512 E. und ist einer der bedeutendsten Heringshäfen der Erde mit starker Ausfuhr nach Deutschland. W. ist Sitz eines deutschen Vicekonsuls.

Wick Burghs (spr. börgs), schott. Städte (Cromarty, Dingwall, Dornoch, Kirkwall, Tain, Wick), die gemeinsam ein Parlamentsglied wählen.

Wicke, Pflanzengattung, s. Vicia; über die spanische W. u. s. w. s. Lathyrus.

Wickede, preuß. Dorf, s. Bd. 17.

Wickede, Jul. von, Schriftsteller, geb. 11. Juli 1819 zu Schwerin in Mecklenburg, studierte, nachdem er einige Jahre Soldat gewesen war, in München und Heidelberg Geschichte und Nationalökonomie. In den Kriegsjahren 1849‒50 trat er als Volontäroffizier in ein Dragonerregiment der schleswig-holstein. Armee und ward Brigadeadjutant, machte dann 1851 einen Feldzug als Volontäroffizier im 4. Regiment der Chasseurs d’Afrique in Algerien mit und war im Orientkrieg 1854‒55 Korrespondent einer engl. Zeitung im türk. Hauptquartier und in der Krim. 1859 ward er Rittmeister und Kommandant der Feldgendarmerieschwadron im 10. Bundesarmeekorps, 1860‒64 war er meist in Italien bei den ital. Truppen. In den Feldzügen von 1864, 1866 und 1870‒71 war W. Hauptkorrespondent der «Kölnischen Zeitung» im preuß. Hauptquartier. Er starb 22. März 1896 in Schwerin. W. schrieb: «Vergleichende Charakteristik der k. k. österr., preuß., engl. und franz. Landarmee» (Stuttg. 1856), «Geschichte des Krieges Deutschlands gegen Frankreich in den J. 1870 und 1871» (2. Aufl., Hannov. 1873), «Geschichte der Kriege Frankreichs gegen Deutschland in den letzten zwei Jahrhunderten» (3 Bde., ebd. 1874), «Die Soldaten Friedrichs d. Gr.» (4 Bde., Lpz. 1857), «Ein deutsches Reiterleben» (3 Bde., Berl. 1861), «Ein Husarenoffizier Friedrichs d. Gr.» (3 Bde., Jena 1866), «Erzählungen eines österr. Veteranen» (3 Bde., Stuttg. 1855), «Leben und Thaten des Freiherrn Gustav von der Ostau» (4 Bde., Berl. 1875), «Ein preuß. Offizier» (3 Bde., Hannov. 1873), «Ein vielbewegtes Leben» (3 Bde., ebd. 1873); dann die geschichtlichen Romane «Der lange Isaak» (3 Bde., Lpz. 1863), «Herzog Wallenstein in Mecklenburg» (4 Bde., Jena 1865), «Eine deutsche Bürgerfamilie» (3 Bde., ebd. 1867), «Joachim Slüter oder die Einführung der Reformation in Mecklenburg» (4 Bde., Berl. 1869), «Was alles aus einem deutschen Lieutenant werden kann» (3 Bde., Lpz. 1878), «Die Streber» (3 Bde., Berl. 1884), «Ein deutscher Lieutenant und türk. Hauptmann» (ebd. 1889) u. a.

Wickede, Wilhelm von, deutscher Viceadmiral, geb. 5.Dez. 1830 zu Güstrow, trat zunächst als Schiffsjunge in die hamburgische Handelsflotte, nahm dann 1849, als dän. Schiffe die Elbe blockierten, Dienst als Seejunker in der Marine Schleswig-Holsteins und machte als solcher Seegefechte gegen dän. Schiffe mit. Nachdem W. seit 1851 in österr. Seediensten thätig gewesen war, 1859 bei der Blockade Venedigs durch die Franzosen ein selbständiges Kommando geführt und am Seesiege über die ital. Flotte bei Lissa 20. Juli 1866 als Kommandant des Dalmat teil gehabt hatte, trat er 1868 in die norddeutsche Marine über. In vielfachen Stellungen ver- ^[folgende Seite]