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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

Schlagworte auf dieser Seite: Allzujäh; Allzumal; Allzusatt; Almodad; Almon; Almon Diblathaim; Aloe

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Allzujäh - Aloe.

Daß die Präscienz GOttes keine Prädetermination ist, (sowenig als z. B. das Prognosticum eines Lehrers von seinem Schüler für diesen eine Nöthigung ist) hier nicht gelten soll, weil in GOtt das Vorherwissen untrüglich sein muß, und der Grund dieser Untrüglichkeit darin liegt, weil GOtt als Schöpfer von Ewigkeit her das innere Wesen aller, auch der moralischen Geschöpfe kannte: so kommt die Schwierigkeit auf die Frage hinaus, wie geschaffene Wesen frei sein können? Das ist und bleibt für uns etwas Unerforschliches, und die Philosophie kann nach Kant nichts thun als uns den Grund begreifen lehren, warum die Freiheit unbegreiflich ist? Nimmermehr wird auch ein Mensch, wenn er noch so fest auf den Glauben an das göttliche Vorherwissen der freien Handlungen besteht, damit vor seinem Gewissen sich die Zurechnung der letztern wegvernünfteln können. Unser sittliches Gefühl sagt uns zu stark, daß wir bei unseren Vorsätzen und Handlungen nie in dem Gedanken der göttlichen Präscienz ein zwingendes Motiv, wodurch alle Selbstbestimmung abgeschnitten und der Wille zum Handeln fortgerissen würde, oder einen Entschuldigungsgrund bei bösen Handlungen finden. In Hinsicht auf Gott ist die Besorgniß, daß im Fall der Präscienz in ihm ein ewiges unerträgliches Einerlei Statt finden müsse, ganz eitel und unnöthig, da vor ihm, dem zeitlosen und allgenügsamen, Alles alt und Alles neu ist. Dagegen wird durch das Leugnen der Präscienz die würdige Vorstellung von GOtt, seiner göttlichen Unendlichkeit geradezu aufgehoben. Was soll das für ein GOtt sein, der immer fort zu lernen hat, unaufhörlich Neues erfährt, also einen Zuwachs erlangt? Der immerfort in seinen Beschlüssen erst die Entschließungen der Menschen abwarten muß, ehe er zu einem festen Entschlüsse kommt? Der heute noch nicht weiß, was er morgen thun wird; der also immer in einem gewissen unsicheren Schwanken sich befinden muß, weil er nie vorher weiß, wie er selbst handeln wird, zumal bei der immerwährenden Veränderlichkeit des menschlichen Willens; dessen Erkenntniß also immer etwas Mangelhaftes und Unvollkommenes behält? - Daß aber jenes Leugnen mit der biblischen Offenbarung in dem directesten Widerspruch steht, liegt sonnenklar vor Augen. Die Bibel schreibt nicht bloß überhaupt GOtt das Vorhersehen der menschlichen Gedanken und Handlungen zu, Ps. 139, 2. sondern stellt auch in den Vorhersagungen künftiger Begebenheiten, wobei eben die freien Willenshandlungen der Menschen mit einwirken, wahrhafte Zeugnisse des göttlichen Vorherwissens auf. Was wird mit den Weissagungen des A. T.? auch mit den Messianischen? Der von Ewigkeit her gefaßte Nathschluß der Erlösung setzt das Vorherwissen des Sündenfalles voraus. Was wird mit den Vorhersagungen Christi von dem Verrath des Judas, Joh. 6, 70. 71. von der Verleuguung des. Petrus Matth. 26, 34.? was mit dem Vorhererkennen der Auserwählten Röm. 8,29.? Die ihn selbst betreffenden Weissagungen hatten für Christum uicht etwa nur muthmaßliche Wahrscheinlichkeit, sondern galten ihm als bestimmte untrügliche Rathschlüsse Gottes. Matth. 26, 54. Luc. 22, 22. (xata to orizmenon) ^[χατα το ωριζμενον], er muß also dieses untrügliche Vorherwissen Gottes voraussetzen: und zwar nicht bloß von dem Schicksale Christi, sondern auch von den Gesinnungen und Einschließungen seiner Feinde, die jenes herbeiführten. In praktischer Hinsicht wird durch die Aufhebung der Präscienz dem Vertrauen auf Gott eine

Hauptstütze entzogen, die eben darin liegt, daß wir versichert sind, GOtt kennt Alles von Ewigkeit her, und hat Alles weislich geordnet, nichts kann ihn irren und vor seinem Blicke giebt es keine dunkle Zukunft, vor ihm ist Alles Licht.

§. 3. Christo wird die Allwissenheit zugeschrieben, Esa. 11. 2. Matth. 9, 4. Joh. 1, 48. 49. c. 2, 24. c. 10, 14. c. 16, 30. Col. 2. 3.

§. 4. Der heilige Geist, die dritte Person in der Gottheit, ist auch allwissend, Esa. 11, 2. Joh. 14, 26. 1 Cor. 2, 10.

§. 5. Da nun der allwissende GOtt Alles weiß, und alle Menschen kennt, und deren Herzen und Nieren, besonders aber die Seinen, 2 Tim. 2, 19. so liegt uns ob, ihn überall zu fürchten und zu scheuen, und keine Winkel, keine Finsterniß zur Ausübung der Bosheit und unreinen Wesens zu suchen. 1 Petr. 3, 11. 12. Hiob 34, 21. 22. Sir. 23, 25. 26. auch unsre Pflicht aus reinen Triebfedern zu thun; - Matth. 6, 4. wenn wir verkannt werden, der göttlichen Anerkennung gewiß zu sein; und beim Gebete die Zuversicht zu haben, daß er auch die verborgenen Seufzer verstehe.

Allzujäh

Bedeutet so viel als allzugeschwind, wenn man gleichsam eine Sache übertreiben und es erzwingen will.

Die Anschläge eines Endelichen (Unverdrossenen) bringen Ueberfluß; wer aber allzujäh ist (wers nöthigen will), wird mangeln, Sprw. 21, 5.

Allzumal

Ihr seid allzumal leidige (beschwerliche) Tröster, Hiob 16, 2. Ihr (Richter) seid Götter und allzumal Kinder des Höchsten, Ps. 82, 6.

Die gerne hadern, sind allzumal Narren, Sprw. 20, 3.

Sie (die Kinder Israel) sind allzumal Heuchler und böse, Esa. 9, 17.

Sie (die Gottlosen) werden allzumal wie ein Kleid veralten, Esa. 50, 9.

Sie (mein Volk) sind allzumal Abtrünnige und wandeln verrätherisch, Jer. 6, 28.

Sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhms, den sie an GOtt haben sollen, Röm. 3, 23.

Ihr seid allzumal Einer in Christo JEsu, Gal. 3, 23.

Ihr seid allzumal Kinder des Lichts, 1 Thess. 5, 5.

Sind sie (die Engel) nicht allzumal dienstbare Geister etc. Ebr. 1, 14.

Allzusatt

Essen, nicht nur den Hunger zu stillen, sondern übermäßig zu sich nehmen, sich recht vollstopfen. Da sie aßen und wurden allzusatt. Er ließ sie ihre Lust büßen, Ps. 79, 29. vergl. 2 Mos. 17, 6. 4 Mos. 11, 31.

Almodad

Er wird nicht abmessen. Ein Sohn Jaketans, des Sohns Eber, aus dem Geschlecht Sem. 1 Mos. 10, 25. 26. 1 Chr. 1, 20.

Almon, s. Alemeth

Almon Diblathaim

Eine Verbergung der Feigen. Die vierzigste Lagerstätte der Israeliten. 4 Mos. 33, 46. 47.

Aloe

§. 1. Dieses ist ein berühmtes bitteres Gewächs, welches in den Morgenländern, weil es der Fäulnitz widersteht, zur Einbalsamirung der Körper gebraucht wurde. Hier zu Lande findet man dergleichen auch, und kommen innerhalb 50, 60, ja mehr Jahren zwar zur Blüthe, aber nicht zum Saamen. Man