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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Kindt; Kirchner; Kjellberg; Klaus; Klein

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Kindt - Klein.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Kietz'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)

ausführte. Bei der Konkurrenz für das Uhland-Denkmal trug er den Preis davon und schuf in dieser körperlich unscheinbaren Gestalt doch ein plastisches Meisterwerk (in Tübingen 1873 enthüllt). Später folgten die Sandsteinfiguren des Faust und Mephistopheles für das Dresdener Hoftheater, eine durch Abgüsse sehr verbreitete reizende Madonna und zahlreiche Porträtbüsten, z. B. Richard Wagner und Ludw. Richter.

Kindt, Adele, belg. Historien- und Genremalerin, geb. 1805 zu Brüssel. Nachdem sie den ersten künstlerischen Unterricht von Sophie Frémiet, einer Schülerin Davids, erhalten hatte, trat sie 1828 in das Atelier von Navez und erhielt schon im 23. Jahr den ersten Preis für ihr Bild: Abschied Egmonts von seiner Gemahlin. Ebenso beifällig wurden auch ihre übrigen Bilder aufgenommen, die ihr zahlreiche Medaillen und Ehrenbezeigungen eintrugen, z. B.: eine Scene aus dem Leben Melanchthons, Elisabeth von England spricht das Todesurteil der Maria Stuart und die Genrebilder: der widerspenstige Schüler, das Blumenmädchen, Glücklicher als ein König. In den letzten Jahren sind keine Bilder von ihr in die Öffentlichkeit gekommen.

Kirchner, Albert Emil, Architektur- und Landschaftsmaler, geb. 12. Mai 1813 zu Leipzig, bildete sich auf der dortigen Akademie, dann in Dresden unter Dahl und Friedrich sowie 1832-33 in München aus, wohin er 1834 dauernd zurückkehrte. Durch seine Mitarbeit an Puttrichs »Denkmalen der Baukunst des Mittelalters in Sachsen« kam er allmählich immer mehr zur Architekturmalerei, mit der er sehr häufig die Landschaft verbindet. Seine Bilder sind von sehr korrekter Zeichnung, kräftiger Farbe und sorgfältiger Durchführung, z. B. unter seinen sechs Bildern der Neuen Pinakothek in München eine Partie aus Verona in glühendem Sonnenlicht, Grabmal der Grafen von Castelbanco daselbst und drei Bilder aus dem Schloß zu Heidelberg, Fontana di Ferro in San Giovanni in Valle zu Verona, Chor des Doms in Worms, Vorhalle des Klosters Maulbronn, Schloß Arco in Südtirol, Partie ↔ aus Brescia u. a.; zu mehreren Gedichten Schillers lieferte er Illustrationen.

Kjellberg, Johannes Frithjof, schwed. Bildhauer, geb. 5. Febr. 1836 zu Jönköping, wurde durch Kunstfreunde und Gönner, die seine künstlerischen Anlagen entdeckten, 1853 zur Akademie in Stockholm befördert. Dort und in Molins Atelier lernte er bis 1860, erhielt 1859 ein Reisestipendium und studierte die plastischen Werke in Kopenhagen, Berlin, Paris und Rom. Seine besten, sehr lebendig und frisch aufgefaßten Werke sind: Herakles, der die Alkeste aus der Unterwelt führt, der verwundete Vater, Knaben, welche Bock springen, der Tod und Amor, spielende Satyrn und mehrere sehr ähnliche Porträtbüsten. 1873 wurde er ordentlicher Professor an der Akademie in Stockholm.

Klaus, Johann, Kupferstecher und Radierer, geb. 1847 zu Wien, widmete sich auf der dortigen Akademie zunächst der Malerei, ging dann zum Kupferstechen über und wurde hierin Schüler von L. Jacoby. Sein erster Stich war Figaros Hochzeit, nach Engerth, für Lützows »Zeitschrift für bildende Kunst«. Mit 20 Jahren erhielt er die Fügersche Medaille und bald darauf den Auftrag zu dem Stich der Schlacht bei Kollin, nach Siegm. L'Allemand. Es folgten dann: scheuende Ochsen, nach Schmitson; Flamingojagd, nach Canon; Argonautenzug, nach Rahl, u. a. Seit mehreren Jahren hat er sich mit Eifer und Geschick der Radiertechnik zugewandt und darin mehrere treffliche Porträte nach Velazquez, Rembrandt, Correggio u. a. und die würfelnden Knaben nach Murillo gebracht. Als Maler lieferte er neuerdings wieder mehrere sehr gute Porträte.

Klein, 1) Johann Evangelist, Monumentalmaler, geb. 1823 zu Wien, war auf der dortigen Akademie Schüler von Führich, ging dann nach Venedig, widmete sich dem Studium der byzantinischen und mittelalterlichen Wandmalereien, besuchte zu diesem Zweck die Bukowina, die Dome in Gurk, in Soest, in Braunschweig und studierte dann die Glasmalereien in mehreren österreichischen Kirchen. Sein Hauptfach sind daher Kartons

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 300.