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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Sartain; Satterlee; Sautai; Schaefels; Schäfer; Schäffer

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Sartain - Schäffer.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Sarrocchi'

toten Löwen niederzulegen im Begriff ist; der letztere freilich von mangelhafter Ausführung.

Sartain (spr. ssártehn), John, britisch-amerikan. Kupferstecher in Mezzotinto, geb. 1808 zu London, zog, nachdem er sich bereits in England als Stecher bekannt gemacht, 1830 nach Amerika und ließ sich in Philadelphia nieder, wo er durch seine Arbeiten großes Aufsehen erregte und mit Ehrenbezeigungen überhäuft wurde. Zu seinen Hauptblättern gehören: Christus mit Pilatus vor dem Volk, nach Benjamin West; Scene aus dem Leben des Salomo, nach K. Schussele; die Schlacht von Gettysburg, nach Peter Rothermel; Adam und Eva, nach Marcantonios Stich; die Kaiserin Eugenie von Frankreich und ihre Hofdamen, nach Winterhalter; die Heimkehr vom Markt, nach Krimmel, u. a. 1878 erhielt er den Orden der Krone Italiens. - Seine Tochter Emily S., geb. 1841 zu Philadelphia, welche die dortige Akademie besuchte und in Paris vier Jahre Schülerin von Evariste Luminais war, hat sich in der Malerei und im Stahlstich einen Namen gemacht. - Sein Sohn William S., geb. 1843 zu Philadelphia, der ein halbes Jahr die dortige Akademie besuchte, sich nachher sieben Jahre unter Bonnat in Paris ausbildete, mehrere Reisen nach Algier machte, in Rom und in Sevilla lebte und dann nach Amerika zurückkehrte, brachte neuerdings auf die dortigen Ausstellungen mehrere durch ihre Lichtwirkung sehr ansprechende Genre- und Architekturbilder, z. B.: Hof eines Hauses in Paris, italienisches Mädchen, Straße in Algier u. a.

Satterlee (spr. ssätt'rlih), Walter, amerikan. Genremaler, geb. 1844 zu Brooklyn, besuchte die dortige Zeichenakademie, war eine Zeitlang Schüler von Edwin White in New York und bildete sich dann unter Léon Bonnat in Paris. Seit 1868 stellte er dort zahlreiche Ölbilder und Aquarelle aus, unter denen die bedeutendern sind: die Kontemplation, Kommt her, ihr Betrübten! der Friedensstifter, Margarete, die Liebe im Sonnenschein, die Liebe im Schatten, Liebesscene in Capri und Vor hundert Jahren. ↔

Sautai (spr. ssotéh), Paul Emile, franz. Genremaler, geb. 29. Jan. 1842 zu Amiens, wurde von den Jesuiten seiner Vaterstadt ausgebildet, kam 1860 in die École des beaux-arts zu Paris, war Schüler von Robert-Fleury und Lefèbvre und hielt sich 1865-70 in Italien auf. Unter seinen sehr geist- und effektvollen Genrebildern werden besonders genannt: die Scala santa in Rom (1868), Pilger vor der Kapelle San Pietro in Carcere (1870), Fiesole malt den Kapitelsaal im Kloster San Marco zu Florenz (1872), die Porta santa von San Giovanni in Laterano, der Tag vor einer Hinrichtung in Rom (1875, im Luxembourg), der heil. Buonaventura (1878, Museum in Nantes), der verbannte Dante und die heil. Elisabeth von Ungarn (1860). Seit 1870 erhielt er mehrere Medaillen.

Schaefels, Henri François, belg. Genre- und Marinemaler in Antwerpen, malt Marine- und Seeschlachten von kühner, lebensvoller Komposition, die freilich im Kolorit oft die Wahrheit verletzen, z. B.: Kampf um die Schleuse (1860), Schlacht bei Trafalgar (Museum in Antwerpen) und namentlich das meisterhafte Bild: Wegnahme der Flotte vor Lissabon durch die Niederländer 1572. Er ist Ritter des Leopoldsordens.

Schäfer, Laurenz, Porträtmaler, geb. 1840 zu Lüftelberg bei Bonn, bezog 1856 die Akademie in Düsseldorf, wo er Schüler von Sohn und Bendemann war. Nachdem er einen Schutzengel für die Fürstin von Hohenzollern gemalt hatte, widmete er sich fast ausschließlich dem Bildnis und brachte es hierin zu sehr charaktervollen Leistungen, z. B.: Porträt des bei Königgrätz gefallenen Prinzen Anton von Hohenzollern, des Fürsten von Hohenzollern, des Fürsten von Schaumburg-Lippe und andere in Düsseldorf 1880 ausgestellte.

Schäffer, August, Landschaftsmaler, geb. 30. April 1833 zu Wien, erhielt 1852-56 an der dortigen Akademie unter Steinfeld den ersten Unterricht, der für ihn wenig fruchtbringend war. Weit mehr bildete er sich durch Studien in dem damals noch an landschaftlichen Reizen so reichen Prater und durch Reisen in den

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 461.