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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Centralamt für den internationalen Transport; Centralasien; Centralbahn; Centralbau; Centralbehörde; Centralbewegung

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Centralamt für den internationalen Transport - Centralbewegung

von der Union loszusagen, wodurch das Einigungswerk abermals zu nichte wurde.

Litteratur. Außer den Reisewerken von Squier (s. d.) und den histor. Arbeiten von Brasseur de Bourbourg vgl. die Reiseberichte von Stephens, Incidents of travel. Central America. (2 Bde., Lond. 1842 u. ö.); Dunlop, Travels in Central America. (ebd. 1847); Baily, Description of Central America (ebd. 1850; deutsch von Grimm, Berl. 1851); ferner Reichardt, Centro-Amerika (Braunschw. 1851); Morelet, Voyage dans l’Amérique centrale (2 Bde., Par. 1857; deutsch von Hertz, Jena 1872); Scherzer, Wanderungen durch die mittelamerik. Freistaaten (Braunschw. 1857); Fröbel, Aus Amerika (2 Bde., Lpz. 1857‒58); ders., Seven years’ travel in Central America (Lond. 1859); Marr, Reise nach C. (2 Bde., Hamb. 1863); Dollfus und Montserrat, Voyage géologique dans les républiques de Guatemala et de Salvador (Par. 1869); K. v. Seebach, C. und der interoceanische Kanal (Berl. 1873); J. W. Boddam Whetham, Across Central America (Lond. 1877); Simonin, Les pays du Pacifique et le Canal de Panamá (Par. 1886); Montessus de Ballore, Tremblements de terre et éruptions volcaniques en Centre-Amérique depuis la conquête espagnole jusqu’à nos jours (Dijon 1888); Bovallius, Resa i Centralamerika 1881‒83 (Stockh. 1887); Documentos relativos á la Union de Centro-América (Guatemala 1889); Polakowsky, Die Republiken Mittelamerikas im Jahre 1889 (in der «Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin», Bd. 24‒26, 1889‒91).

Centralamt für den internationalen Transport in Bern, s. Eisenbahnrecht Ⅱ, 3.

Centralasien (s. Karte: Innerasien beim Artikel Asien) nannte Karl Ritter den Rumpf des Kontinents Asien im Gegensatz zu den Gliedern (Halbinseln und Inseln). Humboldt («Centralasien», Berl. 1844) nannte so das von 39½ und 49½° nördl. Br. begrenzte Trapez ohne genauere Begrenzung nach O. und W. Die russ. Geographen bezeichnen mit C. nur den Westrand der Hochländer Innerasiens. Eine neue genetisch-geolog. Definition gab F. v. Richthofen («China», Berl. 1877, Bd. 1). Er faßt als C. alle Gebiete des Erdteils zusammen, denen der Abfluß zum Meere und damit die Fortführung der mechan. und chem. Zerstörungsprodukte fehlt. Diese, nur durch atmosphärische Agentien bewegt, bedecken alles nivellierend den Boden, und zwar Schutt an den Rändern, Thon und Sand und vor allem Salze im Innern, und bilden Löß-, Kies-, Sand-, Stein- oder Schuttsteppen. Die wenigen Wasseradern enden sämtlich in Salzseen und Salzsümpfen, den tiefsten Stellen der einzelnen Depressionen oder Depressionssysteme. Die größten derselben sind das Tarimbecken mit dem Lob-nor und Schamo, zusammen von den Chinesen Han-hai genannt. Schroffe Formen fehlen fast ganz, nur an den Rändern finden sich von Schutt umhüllte Anschwellungen. Im ersten Stadium der Zerstörung stehen die Riesengebirge des Thian-schan und Kuen-lun. Die Vegetation bilden Schilf an den Sümpfen, Pappeln und Weiden an den Flußufern, sonst nur Krautwuchs. Diesen Charakter größter Einförmigkeit in jeder Meereshöhe und trotz der bedeutenden Breitenunterschiede trägt ein Gebiet von etwa 6½ Mill. qkm. Die Grenzen bilden im N. der Altai, im O. das Chingangebirge und die Wasserscheide der chines. Ströme, im S. das Hochland von Tibet und im W. der Pamir. Im Gegensatze zu C. stehen, teilweis durch Übergangszonen verbunden, die peripherischen Gebiete des Kontinents mit Abfluß zum Meere und allen die Bodengestaltung beeinflussenden Folgen desselben. Eine Sonderstellung nimmt das excentrisch gelegene, abflußlose Hochland von Iran und das aralokaspische Becken ein, dem der Zusammenhang mit dem Meere erst in (geolog.) jüngster Zeit verloren gegangen ist. Über C. als administrativen Teil des Russischen Reichs s. Russisch-Centralasien.

Centralbahn. 1) Brasilianische C., früher Dom Pedro Ⅱ.-Bahn, s. Brasilien, Verkehrswesen (Bd. 3, S. 440 a). 2) Peruanische C., s. Cordilleren-Eisenbahnen. 3) Schottische C., s. Großbritannische Eisenbahnen. 4) Schweizerische C., s. Schweizerische Eisenbahnen.

Centralbau, in der Kirchenbaukunst ein Bau, welcher nicht wie die gewöhnlichen Kirchen langgestreckt, sondern um seine Mitte gruppiert erscheint. Ein C. ist entweder vieleckig oder rund, entweder flachgedeckt oder überwölbt und imponiert durch Geschlossenheit und durch symmetrischen Aufbau. Er war bereits der antiken Baukunst bekannt (Pantheon zu Rom, Thermen, Mausoleen). In der christl. Baukunst ist er auf kirchlichem Gebiete häufig zu Kapellen (Tauf-, Grab- und eigentlichen Kapellen), wegen konstruktiver Schwierigkeiten aber nur selten zu großen Kirchen (Sophienkirche zu Konstantinopel, Münster zu Aachen, Peterskirche zu Rom vor Anfügung des Langhauses, Frauenkirche zu Dresden) verwendet worden. (S. Altchristliche, Byzantinische, Deutsche, Italienische Kunst; dazu die Tafeln und die betreffende Litteratur.) Auch im Profanbau kommen C. vor (Villa Rotonda des Palladio bei Vicenza, Rotunden für Ausstellungen, Panoramen u. s. w.).

Centralbehörde, s. Centralverwaltung.

Centralbewegung, die Bewegung eines mit einer Geschwindigkeit behafteten Körpers um einen zweiten, den Centralkörper, gegen den er durch eine Kraft, die Centripetalkraft, angetrieben wird. Newton (1682) hat die Gesetze der C. entwickelt und gezeigt, daß die von Kepler ermittelten Planetenbewegungen C. sind. Legt ein geradlinig und gleichförmig bewegter Körper A (Fig. 1) in der Zeiteinheit den Weg a zurück, so werden von dem Leitstrahl SA, den man von irgend einem Punkte S nach A zieht, in gleichen Zeiten gleiche Flächenräume durchstrichen, da die Dreiecke SAB und SBC gleichen Inhalt haben. Dieses Gesetz wird aber nicht abgeändert durch eine gegen S gerichtete Beschleunigung, die eine Geschwindigkeitskomponente v = AC (Fig. 2) hinzufügt, die sich mit a zusammensetzt. Das Dreieck ABS ist

^[Fig. 1.]

^[Fig. 2.]

^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]