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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Velbert; Velber Tauern; Velburg; Velde; Veldeke; Velden; Veldenz; Veldes; Velebit; Veleda

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Velbert - Veleda

nen (genannt Las Hilanderas), d. i. eine Scene aus der Tapetenfabrik zu Madrid (im Pradomuseum zu Madrid); Las Meninas, d. i. die fünfjährige Infantin Margaretha mit ihrem Hofstaat und V. selbst an der Staffelei (1656); ferner Bildnisse königl. Personen, besonders Kinder. Zu dieser Zeit erhielt er die Stelle eines Oberpalastmarschalls (Aposentador) und den Sant Jagoorden; er starb 7. Aug. 1660 in Madrid. Die meisten seiner Gemälde befinden sich im Pradomusenm zu Madrid (etwa 60; vgl. L'œvre de V. au musée Prado à Madrid [Madr. 1896]); darunter die Reiterbildnisse der Könige Philipp III. und IV. und ihrer Gemahlinnen, des Prinzen Balthasar, des Grafen von Olivarez, das Bild Philipps IV. (s. Tafel: Spanische Kunst III, Fig. 3), seiner Hofnarren, des Äsopus und Menippus. Sodann besitzt das Hofmuseum in Wien Bildnisse der königl. Familie und als Hauptbild: Die Familie des V. Eine angeblich aus seiner Feder stammende kleine Schrift über die von ihm im Escorial aufgestellten Gemälde wurde neu herausgegeben von Ch. Davillier: "Mémoire de V." (Par. 1874). - Vgl. Sir W. Stirling, Leben V.' (deutsch, Berl. 1856); Curtis, V. and Murillo (Lond. 1883); C. Justi, V. und sein Jahrhundert (2 Bde., Bonn 1888); Knackfuß, Velazquez (Bd. 6 der "Künstlermonographien", hg. von Knackfuß, Bielef. 1895).

Velbert, Stadt im Kreis Mettmann des preuß. Reg.-Bez. Düsseldorf, auf einer felsigen Hochebene (246 m), an der Nebenlinie Aprath-V. (13,3 km) der Preuß. Staatsbahnen, durch elektrische Straßenbahn mit Elberfeld verbunden, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Elberfeld), hat (1895) 16 604 (9025 männl., 7579 weibl.) E., darunter 4572 Katholiken und 70 Israeliten, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, Fernsprecheinrichtung, evang. und kath. Kirche, höhere Stadtschule, Krankenhaus, Wasserleitung, Kanalisation und Gaswerk. V. ist seit 1680 Sitz einer ausgedehnten Kleineisen- und Messingwarenindustrie (Hausindustrie). Außerdem bestehen Eisen- und Gelbgießereien, Wasser-, Dampfmühlen, Dampfschleifereien, eine Knopffabrik, Tabak- und Cigarrenfabriken, Brauereien und Brennereien, Ziegeleien, Kalkbrennereien.

Velber Tauern, Gebirgsübergang, s. Tauern.

Velburg, Stadt im Bezirksamt Parsberg des bayr. Reg.-Bez. Oberpfalz, an der Schwarzen Laber, hat (1895) 1158 kath. E., Post, Telegraph und kath. Kirche. In der Nähe eine Burgruine, Schloß Helfenberg und Tropfsteinhöhlen.

Velde, van de, holländ. Künstlerfamilie. Zu ihr gehören: Esajas van de V., geb. um 1587 zu Amsterdam, gest. 1630 im Haag, besonders durch seine Darstellungen von Gefechten, räuberischen Anfällen bekannt, ist als das Haupt der Landschaftsmaler in Haarlem und Lehrer zahlreicher Künstler von großer Bedeutung. - Dessen Bruder Jan van de V., geb. 1599 zu Leiden, war Landschaftsmaler und gleich jenem ein ausgezeichneter Kupferstecher. - Willem van de V., der Ältere, ein hervorragender Marinemaler und Marinezeichner, geb. 1610 zu Leiden, stand in Diensten Karls II. und Jakobs II. von England und starb 1693 zu London.

Des letztern älterer Sohn Willem van de V., der Jüngere, geb. 1633 zu Leiden, war einer der größten Marinemaler. Nachdem er bereits in Holland sehr viel gemalt hatte, folgte er 1677 dem Rufe Karls II. nach England, der ihm eine Pension aussetzte. Er starb 6. April 1707 zu Greenwich. - Der jüngere Sohn, Adriaen van de V., geb. 1635 oder 1636 zu Amsterdam, ein Schüler des Jan Wynants, bildete sich zu einem der ersten Landschaftsmaler, starb aber schon 21. Jan. 1672 zu Amsterdam. Vor allem trefflich sind seine Hirtenstücke. Warmes Kolorit, klare Beleuchtung, sorgfältige Zeichnung und feine Färbung der Figuren und Tiere sind seine Hauptverdienste. Auch malte er für viele berühmte Maler die Figuren in deren Landschaften. Überdies arbeitete er einige große histor. Bilder, wie z. B. Die Kreuzabnahme Christi. Seine vielen Werke sind in verschiedenen Galerien zerstreut. (S. Tafel: Niederländische Knnst VI, Fig. 6.) Seine Zeichnungen und radierten Blätter gehören zu den schönsten Erzeugnissen der holländ. Schule. - Vgl. F. Michel, Les van de V. (Par. 1892).

Veldeke, Heinrich von, mittelhochdeutscher Dichter, s. Heinrich von Veldeke.

Velden. 1) V. bei Hersbruck, Stadt im Bezirksamt Hersbruck des bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, rechts an der Pegnitz in einem Thal des Fränkischen Jura, an der Linie Nürnberg-Marktredwitz-Eger der Bayr. Staatsbahnen, hat (1895) 819 E., darunter 35 Katholiken, Postexpedition, Telegraph, evang. Kirche und Schloß. - 2) V. bei Vilsbiburg, Flecken im Bezirksamt Vilsbiburg des bayr. Reg.-Bez. Niederbayern, an der Großen Vils, in 450 m Höhe, hat (1895) 1411 kath. E., Postexpedition, Telegraph, kath. Pfarrkirche und Schloß.

Velden, Dorf am Wörther See (s. d.) in Kärnten.

Veldenz, preuß. Dorf, s. Bd. 17.

Veldes, slowen. Bled, auch Grad, Dorf und Badeort in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Radmannsdorf in Krain, an dem schönen Veldeser See (4,4 qkm groß, 28 m tief), in 501 m Höhe, in dem Hochthale der Wocheiner Save, an der Linie Laibach-Tarvis (Station Lees-V.) der Österr. Staatsbahnen, hat (1890) 451, als Gemeinde 2844 E., eine Wallfahrtskirche Maria im See auf einer Felseninsel, altes Felsenschloß, Seebadeanstalt Luisenbad und Naturheilanstalt. - Vgl. Germonik, V., das krainische Gräfenberg (2. Aufl., Wien 1878).

Velebit oder Vellebich, Bergrücken an der Nordgrenze Dalmatiens gegen Kroatien, der sich in der Richtung von Nordwest nach Südost 60 km weit auf dalmatinischem Gebiete hinzieht und aus hellem Kalkstein besteht, mit kahlen, zerklüfteten Höhen. Der nordwestl. Teil des Gebirges zieht in zwei parallelen Linien an der Adriatischen Küste hin und fällt als steile, fast ganz kahle Felsenwand zum Meere ab. Im Osten senkt sich das Gebirge allmählich in das Thal der Gacka und zum Plateau der Lika herab. Die mittlere Höhe dieser schauerlichen Steineinöde beträgt 1043 m. Über den Bergrücken führt eine 1832 vollendete Kunststraße von St. Roch in Kroatien (554 m) nach Obrovazzo und Zara. Die höchsten Gipfel sind: Sveto brdo (1750 m), Vakanski vrh (1758 m), Crnopač (1403 m) im südlichen und Ranjac (1699 m) und Pliševica (1651 m) im nördl. Teil.

Veleda, Velleda, eine priesterliche Jungfrau aus dem german. Volke der Bructerer, die eine auf Weissagung gegründete polit. Macht ausübte und eine fast göttliche Verehrung genoß. Ihr Ansehen war begründet worden, als ihre Weissagung eintraf, die dem Bataver Civilis bei seinem Aufstande gegen die Römer Glück verheißen hatte. Der weitere Verlauf dieser Kämpfe ward wesentlich durch ihre Mitwirkung beeinflußt, wie auch bei dem Vertrage,