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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Leipziger Bank; Leïrīa; Leixões; Lemaître

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Leipziger Bank - Lemaître

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Leipzig'

Anmerkung: Fortsetzung von [Bevölkerung.]

68839 Stück Taschenuhren und Gehäuse. Auf dem städtischen Lagerhofe gingen 1894 ein 7199 t Waren und aus 7239 t. Unter den gelagerten Waren befanden sich unter andern: Getreide und Saat 1324 t, Kaffee 977, Tierhaare 166, Rosinen und Korinthen 194, Rauchwaren 69, Felle und Häute 279, Wein 238, Tabak 239, Schafwolle (einschließlich Kammzug) 1745, Öl und Thran 189, Kakao 189 t u. a. Unter den Ausfuhrländern nehmen die Vereinigten Staaten einen hervorragenden Platz ein; es wurden dorthin ausgeführt 1888/89 für4,481, 1889/90: 4,962, 1890/91: 6,076, 1891/92: 6,203, 1892/93 für 5,131 Mill. Doll. Waren, darunter Rauchwaren und Häute 1,441, wollene Damenkleiderstoffe 1,561 Mill., Bücher und Journale 503 955, Borsten 397 138, ätherische Öle und Chemikalien 227 330, Lederhandschuhe 168 343, musikalische Instrumente und Filz 117 804, Chromos und Luxuspapiere 114 737, Maschinen 103 251, gedruckte Musikalien 95 359 Doll. Der Umsatz der Reichsbankhauptstelle betrug 1895: 3 390 754 500 M.

Verkehrswesen . Der gesamte Güterverkehr auf den in L. einmündenden Eisenbahnen 1894 und 1895 (sächs. Bahnen) bez. 1893/94 und 1894/95 (preuß. Bahnen):

BahnhöfeVersandEmpfang
1894/951895/961894/951895/96
Bayrischer98 859100 578496 263551 678
Dresdner165 25383 450474 452385 245
Magdeburger70 80270 861180 877195 564
Thüringer79 74584 087269 910308 748
Berliner52 36152 873185 968202 135
Eilenburger35 04836 23297 911100 435
Connewitz1 4981 93619 04323 755
Plagwitz | Preuß. | Staats-42 33652 890339 156397 072
Lindenau | Sächs. | bahn14 66217 84437 37339 277

Die Pferdebahn ist 1895 an die einheimische Aktiengesellschaft der Großen Leipziger Straßenbahn übergegangen, die 1896 auf allen Linien elektrischen Betrieb eingerichtet hat und die Erweiterung ihres Netzes plant. Die Leipziger elektrische Straßenbahn (Aktiengesellschaft, 1895 gegründet) hat 1896 mehrere Linien mit elektrischem Betrieb quer durch die Stadt und nach Vororten eröffnet und plant den Bau weiterer Linien.

Post und Telegraph . Die Zahl der eingegangenen (aufgegebenen) Briefe, Postkarten, Drucksachen und Warenproben betrug 1895: 47 600 496 (76 646 026), Pakete ohne Wertangabe 2 312 838 (5 144 702), Briefe und Pakete mit Wertangabe 287 300 (291 806), Nachnahmesendungen und Aufträge 228 260 (917 963) mit 2 603 352 (12 144 231)M. angegebenem Wert, der Postanweisungen 3 418 772 (1 280 615) im Werte von 177,661 (80,208) Mill. M. Die Zahl der aufgegebenen Telegramme betrug 535 372 Stück, darunter 128 271 ausländische, der angekommenen 576 018 Stück, der eingegangenen Zeitungsnummern 3 852 714, der abgesandten 15 959 224. An Porto und Telegraphengebühren wurden eingenommen 8 607 230 M. Die Stadtbriefbeförderungsanstalt Lipsia beförderte 1895/96: 2 213 827 Briefe, 1 768 284 Drucksachen, 819 966 Karten, 121 631 Kartenbriefe, 6279 Einschreibebriefe und 8754 Geldanweisungen (Wert 193 978 M.). - Vgl. Quellen zur Geschichte der Stadt L., hg. von G. Wustmann, Bd. 2 (Lpz. 1895); ( Codex diplomaticus Saxoniae regiae . II , Bd. 10 (Urkundenbuch der Stadt L., Bd. 3 [Schluß], hg. von Förstemann, ↔ ebd. 1894) und Bd. 16 (Die Matrikel der Universität L., hg. von G. Erler, Bd. 1, ebd. 1896).

Einwohnerzahl der Kreishauptmannschaft und ihrer Amtshauptmannschaften:

AmtshauptmannschaftenOrtsanwesende BevölkerungZunahme von 1890-95 in Proz.
18951896
Leipzig (Stadt)399 963357 12212,00
Borna74 20873 4021,10
Döbeln112 179107 2034,64
Grimma102 47395 9855,57
Leipzig (Land)90 918100 11917,62
Oschatz85 12056 4042,75
Rochlitz54 894106 3213,75
Kreishauptmannschaft945 179871 1328,50

*Leipziger Bank . Durch Beschluß der Generalversammlung vom 24. Juni 1896 wurde das Aktienkapital um 8 Mill. M. in 8000 Stück Aktien à 1000 M. erhöht, beträgt also jetzt 32 Mill. M. Die neuen Aktien sind vom 1. Juli 1896 an zur Dividende berechtigt. Die Bank hat seit 1. Jan. 1896 eine Filiale in Chemnitz. Ende 1895 betrug die ordentliche Reserve 3,3 Mill., die Spezialreserve 600 000, die Baureserve 100 000 M. Dazu kommen etwa 3 Mill. M. als Agio von 40 Proz. auf die neuen Aktien. Der Beamtenpensionsfonds hatte einen Bestand von 369146,62 M. Die Kurse der Aktien waren in Berlin ultimo 1894 und 1895: 138,25 und 143,90 Proz. Die Dividende betrug 1894: 6,1895: 7 ½ Proz. - Die L. B. hat auch zunächst 4 Mill. M. des allmählich auf 30 Mill. M. zu bringenden Aktienkapitals der «Leipziger Hypothekenbank» (gegründet 1863) übernommen, deren Anleihescheine sie vertreibt und deren Bureaus im Gebäude der L. B. sind.

Leïrīa , Distriktshauptstadt in der portug. Provinz Estremadura, am Liz und an der Bahn Lissabon-Figueira, 120 km nördlich von Lissabon, hatte (1890) 3821 E. L. war im Mittelalter zeitweise Residenz der Könige, ist seit 1545 Bischofssitz mit neuer, goth. Kathedrale und einer ebenfalls sehenswerten Burgruine. Berühmt ist der Pinhal (Kiefernwald) de L., der größte und wertvollste Portugals. Er bedeckt die Dünen gegen W. und N. und besteht aus Pinhéiro bravo , der Strandkiefer ( Pinus pinaster Sol. ), wie die Nadelwälder im franz. Depart. des Landes. 1808 richteten die Franzosen in L. ein furchtbares Blutbad an.

Leixões, der neue Vorhafen für Oporto (s. d. nebst Textplan, Bd. 12), wurde 1892 von den Bauunternehmern Dauderny, Duparchy & Co. vollendet und der portug. Regierung übergeben. Schon seit 1891 kann dieser bequeme neue Hafen, der durch zwei starke gekrümmte Steinmolen gebildet wird, von Seedampfern jeder Größe besucht werden. Die Tiefen gestatten das Ein- und Auslaufen zu jeder Zeit. Quaianlagen sind im Bau, die den Schiffen gestatten, direkt in Eisenbahnzüge umzuladen; L. wird mit dem Bahnnetz von Portugal und Spanien verbunden. Auch Freilager sollen eingerichtet werden. 1894 hat L. ein Leuchtfeuer bekommen. L. gewinnt als Vor- und Nothafen von Oporto jährlich größere Bedeutung.

Lemaître (spr. -mähtr), Jules, franz. Kritiker und Schriftsteller, geb. 27. Jan. 1853 in Vennecy (Loiret), studierte an der Pariser Normalschule, war mehrere Jahre als Lehrer thätig und wurde 1884 Professor an der Faculté zu Grenoble, verließ aber schon im selben Jahre die Uni-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 718.